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Mein Traummann die Zicke und ich

Mein Traummann die Zicke und ich

Titel: Mein Traummann die Zicke und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harvey Sarah
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wohnst doch in einem Haus mit ihr, die ideale Gelegenheit, um ihr auch etwas Fürchterliches anzutun, wie zum Beispiel ihre Zahnbürste zu nehmen und damit ein paar Kloschüsseln zu reinigen.«
    Darüber muss ich so laut lachen, dass ich einen Mundvoll Kaffee durch die Gegend spucke, sehr zum Missfallen meiner Tischnachbarn. Zum Glück ist Sol noch nicht von der Toilette zurück. Das meiste ist nämlich auf seinem halb gegessenen Muffin gelandet. Ich muss ihm unbedingt einen neuen bestellen, bevor er wiederkommt.

    »Das könnte ich niemals tun!«
    »Warum nicht? Das täte dir vielleicht gut. Es wäre eine reinigende Übung, eine kloreinigende Übung sozusagen. Es könnte dir helfen, die Sache endlich hinter dir zu lassen.«
    »Du meinst also, wenn ich ihre Unterwäsche mit Juckpulver einreibe, könnte ich ihr plötzlich alles verzeihen?«, sage ich und bin froh, dass ich meinen Humor wiedergefunden habe.
    »Wenn nur alles im Leben so einfach wäre«, erwidert er. »Aber genug von der Schwägerin in spe. Wie läuft das Verlobungsring-Shopping?«
    »Ich habe einen gefunden«, sage ich nur.
    »Oh, toll!«
    »Ich kriege ihn aber erst in drei Monaten.«
    »Oh, nicht so toll. Und jetzt?«
    »Ich werde mir wohl oder übel einen anderen aussuchen müssen«, sage ich halbherzig, und dann sehe ich Sol durch die Stuhlreihen auf mich zukommen. »Oh, Sol kommt zurück«, warne ich Aidan, für den Fall, dass er noch einmal auf das Thema Pippa zurückkommen will.
    »Wenn das so ist, dann verabschiede ich mich lieber … Dicken Kuss … bis bald …« Er hat aufgelegt.
    Sol lässt sich auf seinen Stuhl plumpsen und lächelt entschuldigend. »Tut mir echt leid, Vi, aber jetzt kam auch noch ein Anruf aus dem Büro, das hat ewig gedauert.«
    »Macht doch nichts, ich habe solange mit Aidan geplaudert. Er wollte mal hören, wie es so läuft«, füge ich hinzu, als ich Sols überraschtes Gesicht sehe.
    »Ich dachte, er wäre mein bester Freund«, sagt er grinsend.
    »Ja, aber vergiss nicht, dass wir bald verheiratet sind und uns dann alles gemeinsam gehören wird.«
    »Was natürlich auch umgekehrt gilt, und daher nehme ich mir jetzt diesen Muffin.« Er zeigt auf mein Schoko-Orangen-Küchlein,
das so lecker aussieht, dass ich es nicht einmal UNICEF spenden würde.
    »Finger weg!«, sage ich und beschütze es mit den Händen.
    Sollie tut so, als würde er schmollen, nimmt einen Bissen von seinem eigenen Muffin und verzieht das Gesicht.
    »Seltsam …«
    »Was denn, Sol?« Ich versuche das schuldbewusste Grinsen aus meinem Gesicht zu vertreiben, als mir klar wird, dass ich über das angeregte Gespräch mit Aidan ganz vergessen habe, ihm einen neuen Muffin zu besorgen.
    »Ich hätte schwören können, ich habe einen Schokomuffin bestellt … aber dieser hier schmeckt eher nach Kaffee …«
    »Äh, ach so, ja, ich fürchte, ich muss dir was gestehen …«
     
    »Bist du sicher, dass du noch einen Verlobungsring haben willst?«, beginnt mich Sollie aufzuziehen, während wir weiter von Juweliergeschäft zu Juweliergeschäft ziehen. »Ich habe deine Spucke gegessen. Was für einen Liebesbeweis willst du eigentlich noch?«
    »Du meinst, weil ich deinen Muffin versaut habe, ist mein Anspruch auf einen Verlobungsring verwirkt?«
    »Er ist schließlich nur ein Symbol, ein äußeres Zeichen meiner Zuneigung, während es doch viel mehr bedeutet, den Speichel seiner Angebeteten …«
    »Halt den Mund, und hol schon mal deine Kreditkarte raus«, unterbreche ich ihn. »Ich spüre den Ruf des Platins …«
    »Willst du damit sagen, du glaubst, wir finden noch einen, den wir genauso schön finden wie den Saphir?«
    »Ganz bestimmt«, erwidere ich mit mehr Überzeugung in der Stimme, als ich wirklich fühle.
    Aber Murphys Gesetz sorgt dafür, dass wir die nächsten zwei Stunden durch alle erdenklichen Juwelierläden streifen, ohne
etwas zu finden, das uns wirklich gefällt. Natürlich stoßen wir dabei auf schöne Ringe, und wenn ich meinen lila Saphir nicht vorher gesehen hätte, würde ich jetzt sicher einen von ihnen tragen, aber nachdem ich den »einzig wahren« schon gefunden hatte, kann ihm kein anderer mehr das Wasser reichen.
    Und so kommt es, dass wir um fünf Uhr nachmittags noch immer keinen Ring haben.
    Sollie sieht auf seine Uhr und macht eine bedauernde Geste. »Wir sind in einer Stunde mit den anderen verabredet.«
    Ich muss sehr enttäuscht aussehen, denn Sollie fühlt sich aufgefordert, mich zum Trost zu umarmen.
    »Wir fahren morgen früh

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