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Mein Traummann die Zicke und ich

Mein Traummann die Zicke und ich

Titel: Mein Traummann die Zicke und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harvey Sarah
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nach Edinburgh und schauen, ob wir da etwas finden.«
    »Du hast doch morgen schon etwas vor«, erinnere ich ihn. Aric hat irgendwas von einem Männerausflug gesagt.
    »Das sage ich ab.«
    »Das wird nicht nötig sein«, erwidere ich und schaue ihn entschieden an. »Wir haben heute ein paar schöne Ringe gesehen, Sol …«
    Mehr brauche ich nicht zu sagen.
    »Aber keinen wie den Saphir.«
    Ich nicke. »Klingt komisch, nicht? Man sollte meinen, ein Ring sei nur ein Ring, aber dieser eine …«
    »… war unser Ring«, beendet er den Satz für mich; er hat mich verstanden. »Dann macht es dir nichts aus zu warten?«
    »Doch«, sage ich mit einem Schmollmund, aber dann lächle ich wieder. »Aber ich muss, also werde ich es tun.«
    »Dann gehen wir hin und sagen es ihnen.«
    Aber der Laden ist schon geschlossen, als wir dort ankommen.
    »Wir rufen gleich morgen früh an und bestellen ihn«, sagt Sollie bestimmt, als er meine Enttäuschung sieht.

    Ich lege die Hände an seine Brust und beuge mich vor, um ihn zu küssen.
    »Danke.«
    »Wofür?«
    »Für dein Verständnis.«
    »Dafür, dass du manchmal etwas anspruchsvoll bist? Ich besorge dir ein T-Shirt, auf dem steht: SAH ES, WOLLTE ES,
    KRIEGTE EINEN TROTZANFALL, BEKAM ES.«
    Ich muss lachen.
    »So ist es besser. Du siehst wunderschön aus, wenn du lächelst.«
    »Und so furchtbar, wenn nicht«, sage ich und verziehe mein Gesicht zu einer Fratze, die den Wasserspeiern auf den Dachrinnen von Balcannon ähnelt.
    Sollie weicht zurück und betrachtet mich mit gerunzelter Stirn. »Nö, siehst immer noch toll aus. Komm, lass uns lieber ein Taxi schnappen, sonst kommen wir zu spät zum Essen.«
    »Ach so, wir fahren direkt dorthin?«
    »Wir haben keine Zeit mehr, erst noch nach Hause zu fahren. Wir waren zu lange shoppen.«
    »Aber guck doch mal, wie ich aussehe.« Ich zeige auf die Jeans und die Jacke vom Vorabend. Meine Bluse ist zwar noch sauber und sieht ganz okay aus, aber ich habe keine Lust mehr auf eine Wiederholung von gestern.
    »Du siehst doch super aus.«
    »Das haben sie gestern auch zu mir gesagt, und du weißt ja, was dabei herausgekommen ist.«
    Sollie sieht an mir vorbei in ein Schaufenster.
    »Na ja, heute sind wir am richtigen Platz, um die Sache wieder gerade zu rücken.«
    Und damit nimmt er mich an der Hand und zieht mich in eine Boutique.

    Eine halbe Stunde später fühle ich mich wie Julia Roberts in Pretty Woman . Sollie hat mir ein Outfit ausgesucht, sich in einen Sessel gesetzt, während ich es anprobiert habe, zustimmend genickt und dann darauf bestanden, es zu bezahlen.
    »Ich wusste gar nicht, dass man so toll mit dir einkaufen kann«, sage ich, während ich mich in dem lila Wollkleid, phantastischen kniehohen Lederstiefeln und einem Seidenschal im Spiegel bewundere.
    »Ich auch nicht. Du bringst ganz neue Seiten an mir zum Vorschein, Violet.«
    »Und du an mir. Hast du Lust, mit mir in den Kabinen-Club einzutreten?«
    »Was soll das denn sein?«
    »Na ja, dasselbe wie der Mile-High-Club, nur dass wir es nicht in einem fliegenden Flugzeug tun, sondern in der Umkleidekabine eines exklusiven Modegeschäfts?«
    Er schüttelt amüsiert den Kopf. »Wenn ich früher von dem Club gewusst hätte, wäre ich längst mit dir Einkaufen gegangen, aber leider muss ich mit dem Eintritt in diesen Verein bis zur nächsten Gelegenheit warten …« Er küsst mich zärtlich. »Jetzt aber los, wir sind wirklich spät dran.«
     
    Draußen steht schon ein Taxi, das uns hinaus aus der Stadt zum Loch Edge Inn fährt, wo wir den Rest der Familie treffen sollen.
    Das Lokal ist in einem niedrigen alten Gebäude untergebracht, das mit grünen Kletterpflanzen bedeckt ist. Wir parken auf dem Kiesparkplatz davor und laufen über den knirschenden Untergrund zur Hinterseite des Hauses, wohin uns ein hölzernes Schild mit der Aufschrift »Restaurant« den Weg weist.
    Der Blick von der Rückseite des Hauses aus ist so atemberaubend,
dass ich einen Moment auf der steinernen Terrasse stehen bleibe und den Garten betrachte, der sich bis hinunter zum mit Pinien gesäumten Ufer des Loch zieht.
    Der laue Herbstnachmittag ist in einen milden, wenn auch etwas windigen Abend übergegangen, und die drohende Kühle wird von Heizpilzen gemildert, die man für jene Mutigen aufgestellt hat, die hier draußen an Tischen sitzen, um dabei zuzusehen, wie die Sonne langsam hinter den fernen Bergen verschwindet.
    Sollie sieht von außen durch die Fenster ins Restaurant. Ich folge seinem Blick, kann

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