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Mein Traummann die Zicke und ich

Mein Traummann die Zicke und ich

Titel: Mein Traummann die Zicke und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harvey Sarah
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zu ergattern, wo ein paar Unerschrockene und Raucher den Elementen trotzen.
    Sollie braucht ein bisschen mit dem Kaffee und den Muffins.
    »Tut mir leid, die Schlange war so lang.«
    »Von wegen. Du hast heimlich ein paar mehr gekauft und sie auf dem Weg hierher verputzt, stimmt’s?« Schnell greife ich nach den köstlichen Muffins.
    »Was bleibt mir anderes übrig? So schnell, wie du die Dinger verputzt, bleiben ja sonst nur Krümel für mich übrig. Du musst dir die Dinger nicht als Ganzes in den Mund stecken, weißt du?«, zieht er mich auf.
    Aber bevor ich einen Bissen nehmen kann, klingelt mein Handy.
    Ich bin überrascht, aber hocherfreut, Aidans Namen auf dem Display zu lesen.
    »Hi, neue beste Freundin, ist Sol bei dir?«
    »Ja, wir haben gerade nach Ringen geschaut. Jetzt machen wir einen Pit-stop in einem Coffeeshop.«
    »Dann kannst du mir jetzt natürlich nicht erzählen, wie es zwischen dir und Pepper läuft, oder?«, kommt seine lachende Stimme aus dem Hörer. Offenbar hat er sich gemerkt, wie ich Pippa in der Schule heimlich genannt habe.
    »Nicht wirklich«, sage ich und stelle beruhigt fest, dass Sollie gerade voll und ganz darauf konzentriert ist, seinen Muffin aus dem Papier zu wickeln.
    »Da du noch ans Telefon gehst, weiß ich zumindest, dass sie dich noch nicht kaltgemacht hat.«
    »Wir treffen heute alle zum Dinner, das wäre doch eine gute Gelegenheit.«
    »Gelegenheit?«, fragt Sollie dazwischen.
    »Eine gute Gelegenheit, alle noch ein bisschen besser kennenzulernen«, sage ich, so dass Sol und Aidan mich hören können.
    »Oder eine gute Gelegenheit für Pepper, ein bisschen Arsen
in deinen Krabbencocktail zu tun«, kommt es von Aidan mit einem hinterlistigen Lachen.
    »Genau. Du verstehst mich eben einfach.«
    Und dann gibt Sollie mir Zeichen, dass er aufs Klo verschwindet, und ich kann endlich offen mit Aidan reden.
    »Sollie ist gerade zur Toilette gegangen, Aidan. Ich erzähle dir schnell, was los ist. Erst hat sie so getan, als hätte sie mich nicht erkannt …«
    »So getan?«
    »Es hat sich herausgestellt, dass sie sich sehr gut an mich erinnern kann, also muss sie so getan haben.«
    »Ein wenig wie du, oder Süße?«
    »Hm, schuldig im Sinne der Anklage, fürchte ich. Aber gerade, als ich mich sicher gefühlt habe, hat sie mir eröffnet, dass sie ganz genau weiß, wer ich bin …«
    »Ach du Schreck. Und dann?«, fragt Aidan, während ich Luft zum Weiterreden hole.
    »Und dann hat sie mich gebeten, die Vergangenheit ruhen zu lassen und noch mal ganz von vorn anzufangen …«
    Er seufzt erleichtert. »Oh, halleluja, gelobt sei der Herr«, singt er, aber trotz des etwas schwülstigen Textes macht er sich mit seinem Lobgesang nicht über mich lustig. »Na wunderbar. Das ist doch viel besser, als so tun zu müssen, als sei nichts gewesen.«
    »Ich tue aber immer noch so, als sei nichts gewesen, Aidan, ich tue so, als hätte sie mir all das nicht angetan.«
    »Aber das tust du doch sowieso schon, solange du denken kannst, das ist doch nichts Neues.«
    Seine Logik ist auf erschreckende Weise bezwingend.
    »Du hast doch gesagt, du seist glücklich, wie es ist, und du willst nicht, dass es sich ändert, und auf diese Weise ändert sich nichts.«

    »Vielleicht habe ich mich geirrt. Vielleicht will ich doch eine Konfrontation, vielleicht will ich es auskämpfen und ihr alles vor die Füße werfen und sie fragen, warum um alles in der Welt sie damals so gemein zu mir gewesen ist. Warum sie meine Freunde gegen mich aufgehetzt hat, warum sie gelogen hat, damit ich schlecht dastand, mich bestohlen hat, mich seelisch und körperlich verletzt hat. Und ironischerweise wird sie jetzt auch noch eine von meinen Brautjungfern, großer Gott!«
    Ich bin überrascht über den Zorn und die Giftigkeit in meiner Stimme und halte erschrocken inne.
    »Klingt so, als hättest du noch immer eine Stinkwut auf sie.«
    »Ja, nicht wahr?«
    »Ich fürchte schon, Liebes«, sagt er mitfühlend. »Es tut wohl immer noch weh?«
    »Stimmt, obwohl ich alles tue, um mir vorzumachen, dass ich es verarbeitet habe«, gebe ich zu. »Als Sechzehnjährige habe ich mir geschworen, das alles zu vergessen und einfach weiterzumachen, und bis vor einer Woche habe ich das auch ganz gut hingekriegt. Das Problem ist nur, dass die achtundzwanzigjährige Violet sich plötzlich wieder fühlt wie die sechzehnjährige Violet und am liebsten die Zeit zurückdrehen würde, um Pippa mit dem Kopf ins Klo zu stecken.«
    Aidan lacht auf. »Du

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