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Mein Traummann die Zicke und ich

Mein Traummann die Zicke und ich

Titel: Mein Traummann die Zicke und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harvey Sarah
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du mit allein?«
    »Ich muss weg.«
    »Und warum sollte ich deswegen sauer sein?«

    »Weil ich schon den ganzen Tag weg war und auch heute Abend wieder wegmuss und dich allein lasse, und du hast nicht mal Philly, die dir Gesellschaft leistet …«
    Na ja, ein Gutes hat die Sache wenigstens.
    »… und Aidan ist auch nicht da. Es tut mir so leid. Ich wollte eigentlich nicht, aber Aneka hat gesagt, es sei sehr wichtig …«
    Aneka ist die Chefsekretärin in Sollies Büro. Aneka findet mich nicht so toll. Jas und ich denken beide, dass sie ein bisschen in Sol verknallt ist, ach was, nicht ein bisschen, sondern total und bis über beide Ohren. Sie war nie wirklich unfreundlich zu mir, aber trotz ihres sterilen Sekretärinnenlächelns haben ihre feindlichen Augen sie verraten, und sie überschlägt sich mir gegenüber nicht gerade vor Nettigkeit.
    Jas sagt immer, wenn Sol ihr Freund wäre, würde sie sich Aneka »vorknöpfen«. Wie sie das genau machen würde, verrät sie nicht, aber während sie den Satz sagt, macht sie stets eine Menge Karate-Handbewegungen. Sie redet immer mit den Händen, was ich sehr an ihr mag. Sie ist sehr temperamentvoll und redet nicht nur mit einem, sondern webt ganze Geschichten aus Worten und Gesten.
    Ich für meinen Teil habe nicht das geringste Bedürfnis, sie mir »vorzuknöpfen«, weil ich Sollie blind vertraue. Selbst wenn sich die ziemlich ansehnliche Halbschwedin Aneka splitternackt auf seinem Schreibtisch rekelte und ihm ein Schild mit der Aufschrift Nimm mich jetzt, mein Hengst hinhielte, würde er sehr höflich ablehnen. Schriftlich.
    Warum ich mir da so sicher bin? Ich weiß eben einfach, dass Sollie nicht so einer ist.
    Ein Zyniker würde jetzt sagen, dass so was in allen Männern steckt.
    Sollie sagt sehr süß, aber auch ziemlich obszön – zartere Naturen also bitte den nächsten Satz überspringen -, dass ich
die Einzige bin, in die er etwas »stecken« will. Ich werde rot und lächle süffisant.
    »Wo musst du denn hin?«, frage ich und gebe mir Mühe, nicht enttäuscht zu klingen. »Wozu braucht Aneka dich?«
    »Ich weiß es ehrlich gesagt nicht genau, ich habe nur eine Nachricht auf meinem Blackberry erhalten, in der steht, dass der Chef persönlich mit mir über einen heiklen Fall reden will, und daher haben sie eine Videokonferenz angesetzt, und der nächste Platz, an dem so was geht, ist das Loch Inn …«
    »Okay, aber ich könnte doch einfach mitkommen.« »Sie haben mir aber nicht mal eine genaue Uhrzeit genannt, nur eine ungefähre Zeitspanne. Ich werde also wahrscheinlich ziemlich lange warten müssen, und du würdest dich zu Tode langweilen, aber was noch wichtiger ist …«, fügt er schnell hinzu, als ich den Mund aufmache, um ihm zu widersprechen, dass ich sehr gut an der Bar auf ihn warten könne. »Meine Eltern brennen darauf, dich ihren Freunden vorzustellen, und wären furchtbar enttäuscht, wenn du nicht dabei wärst.«
    »Verstehe.« Ich beiße mir auf die Unterlippe, um ein Lächeln zu unterdrücken. Ich habe zwar keine Lust, die nächste Vorstellungsrunde ohne Sol zu absolvieren, aber ich bin ziemlich geschmeichelt, dass seine Familie mit mir angeben will, denn das muss ja heißen, dass sie mich mögen, denn sonst würden sie Sollie anflehen, mich mitzunehmen, und nicht umgekehrt.
    »Bitte, Vi, ich weiß, das ist viel verlangt, aber würdest du das für mich tun?«
    »Nur für dich«, sage ich und halte ihm mein Gesicht hin, um zur Belohnung einen Kuss zu bekommen.
     
    Und so stehe ich um Punkt acht allein in der Eingangshalle – okay, nicht ganz allein, die anderen sind auch alle da, alle bis
auf Sollie -, aber unser Frauentag wirkt noch so nach, dass ich mich nicht allzu unwohl oder peinlich berührt fühle.
    Adam ist auch da. Seit er angekommen ist, hat er sich extrem im Hintergrund gehalten. Er hat sich jeden Morgen nach dem Frühstück mit einer leeren Leinwand nach drau ßen verdrückt, um bei Sonnenuntergang mit einer komplett in Stoff eingewickelten Leinwand wieder zurückzukehren, so dass niemand einen Blick auf sein Tagwerk erhaschen konnte. Obwohl er sich aus seinen farbverschmierten Klamotten geschält hat, hat er immer noch Ocker unter den Fingernägeln. Er sieht schon jetzt gelangweilt aus, dabei hat der Abend noch nicht einmal angefangen. Wie kann jemand, der so schön ist, nur so viel die Stirn runzeln? Man sollte meinen, dass jemand wie er jedes Mal, wenn er an einem Spiegel vorbeikommt, vor Begeisterung darüber lächeln muss, dass

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