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Mein Traummann die Zicke und ich

Mein Traummann die Zicke und ich

Titel: Mein Traummann die Zicke und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harvey Sarah
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sollte, dann führt sie irgendetwas im Schilde. Und wenn Pippa etwas im Schilde führt, bedeutet das für mich in der Regel nichts Gutes. Ich schleiche mich schnell nach draußen.
    Sie scheint verschwunden zu sein.
    Ich blicke mich einen Moment lang um, bevor ich in einiger Entfernung einen Schatten in den Eingang des Labyrinths huschen sehe.
    Was um Himmels willen macht sie im Labyrinth?
    Ich muss es wissen. Ich schlüpfe aus meinen neuen Elspeth-High-Heels, verstecke sie vorsichtig hinter einer steinernen Vase und renne so schnell ich kann barfuß über den kalten Rasen. Als ich bei dem dunklen Eingang ankomme, bleibe ich zögernd stehen.
    Ist das wirklich eine gute Idee?
    Was ist, wenn sie mich sieht?
    Was ist, wenn sie etwas völlig Harmloses vorhat?

    Ausgeschlossen, sie sollte ja nicht einmal hier sein, und sie schleicht ums Haus wie ein Einbrecher. Los, rein mit dir, Violet, du Angsthase, und finde ein für alle Mal heraus, was diese Frau im Schilde führt.
    Ich mache einen Schritt nach vorn und versuche meine inneren Stimmen zu ignorieren, aber dann drängt sich mir doch eine Frage auf.
    Was, wenn ich mich verlaufe?
    Ich müsste so lange da drin bleiben, bis mich jemand vermisst, und nach den Geräuschen aus dem Haus und von der Krocket-Partie zu urteilen, vermisst mich bisher noch niemand und wird es auch nicht so schnell.
    Aber dann höre ich Stimmen, eine leise, angespannte, geflüsterte Unterhaltung, nicht weit entfernt zu meiner Linken. Von meinem Ausflug mit Sollie weiß ich noch, dass die Stimmen aus der Richtung kommen, wo sich die Lichtung mit Penis de Milo befindet, die den Eingang zur Liebeslaube bewacht.
    Und so nehme ich meinen Rock und meinen Mut zusammen und gehe auf Zehenspitzen ins dunkle Dickicht, wobei ich mir noch einmal vorsage, was Sollie mir beigebracht hat: »Zehn Schritte nach links, dann rechts abbiegen, zwanzig Schritte nach rechts, dann links abbiegen. Gehe hinter die Penis von Milo, und dann bist du am Eingang zur Liebeslaube.«
    Als ich um die seltsame Statue schleiche, entdecke ich sie: zwei Menschen, die sich umarmen, wobei das Wort »umarmen« die Sache nur schlecht beschreibt, sie klammern sich aneinander, als würde ihr Leben davon abhängen, als würden Wölfe ihre Zähne in sie geschlagen haben und versuchen, sie auseinanderzubringen.
    Es ist die Verzweiflung, die von ihnen ausgeht, die mich davon abhält, im Namen der Diskretion zu verschwinden.
    Und während ich neugierig auf sie starre, wird mir klar, dass
ich nicht Pippa in einer kompromittierenden Situation erwischt habe, wie es mein Plan war, sondern jemand ganz anderen. Die zwei jedenfalls haben sich heimlich getroffen.
    Ich kann nur das Profil der Person ausmachen, die mir am nächsten steht, und an seiner Adlernase erkenne ich Adam sofort. Aber mit wem steht er da? Es kann nicht Pippa sein, weil Geschwister sich niemals so leidenschaftlich umarmen würden.
    Und dann lösen sie sich voneinander, und ich sehe, dass es kein Mädchen ist, mit dem sich Adam versteckt.
    Es ist Aidan.
    Aidan! Auch er sollte nicht hier sein. Ich muss gestehen, dass mir vor Überraschung der Mund offen stehen bleibt. Nicht, weil ich gerade entdeckt habe, dass auch Adam Brad Pitt mag, sondern weil sein auserwählter Brad Pitt Aidan ist und er diese Tatsache besser versteckt hält als eine Felswand einen Diamanten.
    Warum?
    Ich dachte eigentlich, hier hätte niemand etwas zu verbergen, aber jetzt muss ich feststellen, dass hier mehr Leichen im Keller liegen als auf dem Highgate Cemetery.
    Aus irgendeinem Grund halten sie ihre Beziehung geheim, und sie würden es sicher nicht gern haben, dass ich hier stehe und sie ausspioniere, also versuche ich mich davonzuschleichen, aber so ganz klappt es nicht.
    Rückwärts zu gehen ist keine so gute Idee, wenn man dabei nur nach vorne sehen kann. Obwohl Penis de Milo keine Arme hat, begrapscht sie meinen Hintern, was mich aufschrecken und dann hinfallen lässt, und während ich falle, lasse ich einen mädchenhaften Schrei los, bevor ich hart auf dem Boden aufschlage.
    Mein wenig damenhaftes Gekreische lässt die beiden Liebenden
auseinanderstieben und ängstliche Blicke in meine Richtung werfen.
    Ich frage mich, ob sie mich sehen können, wenn ich hier unten auf dem Boden bleibe? Vielleicht halten sie mich dann für einen heruntergefallenen Ast oder so was.
    Und dann höre ich Adams furchtsam-anklagende Stimme:
    »Wer ist da?«
    Aidan kommt näher und blinzelt in der nur vom Mond erhellten

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