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Mein Traummann die Zicke und ich

Mein Traummann die Zicke und ich

Titel: Mein Traummann die Zicke und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harvey Sarah
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einem anderen stellt, wenn sie beide gemeinsam auf eine Party gehen.
Aber nach dem, was gestern Abend mit meinem Kleid passiert ist, kann ich diese Frage nicht mehr ganz so harmlos finden. Sie bringt mich im Gegenteil wieder völlig aus dem Konzept.
    Ich bin so verwirrt, dass ich meinen Arsch nicht mehr von meinem Ellbogen unterscheiden kann, wie mein lieber alter Großvater zu sagen pflegte.
    Ich blicke in ihr Freundlichkeit und Neugierde ausstrahlendes Gesicht und versuche zu ergründen, was in dem Gehirn dahinter vorgehen mag. Sie verwandelt sich vor meinen Augen von einer Kate-Hudson-Doppelgängerin in ein Krokodil, das mit aufgesperrtem Maul in aller Ruhe auf einen verirrten Fisch wartet, und dann wieder zurück in die unschuldige Kate Hudson.
    Und ich ertappe mich zum x-ten Mal bei der Überlegung, wer dieser Mensch neben mir eigentlich ist.
    Ist sie die liebe, nette, lustige Philly Beresford?
    Oder ist sie Pippa Langford, die Königin der Biester?
    Und die ehrliche Antwort ist: Ich habe keine Ahnung. Während mir meine Ratlosigkeit klar wird, geht mir die Lösung auf, wie ich mit dieser ganzen Situation umgehen werde.
    Indem ich nämlich einfach gar nichts tue.
    Egal womit sie mich angreift oder wovon ich denke, dass sie mich damit angreift, ich werde darauf reiten wie auf einer Welle, die mich mit sich hochträgt, anstatt mich davon wie von einer Sintflut in die Tiefe reißen zu lassen, um in meiner eigenen Unsicherheit zu ertrinken.
    Ich sage mir einfach Folgendes: Wenn sie ein Problem mit mir hat – falls sie ein Problem mit mir hat -, dann ist es ihr Problem. Was mich betrifft, so haben wir vereinbart, die Vergangenheit ruhen zu lassen, und genau das werde ich auch tun. Egal ob sie es auch tut oder nicht.
    Und so verbanne ich das Stirnrunzeln, das im Begriff war,
sich meines Gesichts zu bemächtigen, aus meinen Zügen, und mit dem natürlichsten Lächeln, das ich zustande bringe, erkläre ich: »Ich weiß es ehrlich gesagt noch nicht. Ich hatte nämlich blöderweise gestern einen Unfall mit dem Kleid, das ich eigentlich anziehen wollte …«
    »Wirklich?«, fragt sie mit einem unschuldig-besorgten Gesicht. »Was ist denn passiert?«
    »Oh, es hatte eine kleine Auseinandersetzung mit einer Flasche Bleichmittel. Es war meine eigenen Schuld, ich hatte es über die Badewanne gehängt, damit sich die Falten aushängen können … Aber die Falten waren leider nicht das Einzige, was sich ausgehängt hat …«
    »Wie meinst du das?«
    »Das Kleid ist vom Bügel gerutscht und hat beim Fallen eine Flasche Bleichmittel mitgerissen. Es ist komplett hinüber.«
    »Oh, wie furchtbar!«, ruft sie mit entsetzter Miene.
    »Ach, weißt du, es ist eigentlich halb so schlimm«, erwidere ich lächelnd und kichere zu allem Überfluss auch noch ungezwungen. »Ich dachte , ich hätte mein neues superteures Kleid dabei, aber ich habe so hastig meine Sachen gepackt, dass ich aus Versehen das falsche in den Koffer geworfen habe. Zum Glück eins, das ich noch nie besonders mochte, es sah nur so ähnlich aus wie das neue, ähnliches Material, ähnliche Farbe. Ich wollte es sowieso schon in die Altkleidersammlung geben«, sage ich fröhlich. »Also ist gar nichts Schlimmes passiert, weil mein schönes neues Kleid ja noch zu Hause im Schrank hängt … Und außerdem habe ich jetzt wieder einen Vorwand, um noch mal shoppen zu gehen.«
    Ich sehe sie gespannt an und warte auf ihre Reaktion.
    Natürlich kann das, was ich gesagt habe, niemanden auch nur im Geringsten empören, der mit der Zerstörung meines Kleides nichts zu tun hat, aber wenn sie es war, muss sie mein
Kommentar treffen. Ich fühle mich schon erheblich besser mit der ganzen Angelegenheit.
    Bilde ich es mir nur ein, oder beißt sie so heftig die Zähne zusammen, dass sie zu zerspringen drohen?
    »Vielleicht hast du etwas Hübsches, das Violet gefallen könnte?«, schlägt Elspeth vor, während sie sich etwas von dem Knoblauchbrot abbricht und es sich in den Mund steckt. »Du hast so viel zum Anziehen; ich glaube, das kommt daher, dass du als Kind immer alles doppelt hattest, weil deine Mutter keine Lust hatte, immer wieder deine Sachen packen zu müssen. Himmel, Violet, dieses Knoblauchbrot ist einfach unglaublich köstlich. Findest du nicht auch, Philly?«
    »Ich habe es noch gar nicht probiert«, sagt sie schmallippig.
    »Meinst du nicht, du könntest Violet etwas leihen, da ihr Kleid doch hinüber ist?«
    »Natürlich, sehr gern.«
    Ich bringe ein dankbares Lächeln

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