Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein ungezähmter Highlander

Mein ungezähmter Highlander

Titel: Mein ungezähmter Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
Vom Netzwerk:
hinauswarf, dass er nun genug gedemütigt worden und durchaus wieder in der Lage wäre, sich selber zu waschen und zu essen. Wörtlich hatte er irgendetwas von »abputzen« und »Hintern« gesagt, doch es genügte wohl festzustellen, dass er sich erheblich besser fühlte.
    Wenn sie gerade nicht mit irgendwelchen Aufgaben rund um die Verwaltung der Burg beschäftigt waren, vertrieben sich Margaret und sie die Zeit mit Lesen und Schach am knisternden Feuer des Kamins in der Bibliothek.

    Nach ihrem unglückseligen Jagdausflug trainierten die beiden außerdem eisern ihre Fähigkeiten mit dem Bogen, wenn auch innerhalb der sicheren Burgmauern. Margaret hatte sich erstaunlich schnell verbessert. Sie erwies sich als talentierte Schülerin, und Isabel ging davon aus, dass Margaret ihre Lehrmeisterin schon bald übertreffen würde.
    Bessie hatte schnell Freundschaft mit Deidre geschlossen und wurde von den Dienstboten der MacLeods weitgehend akzeptiert. Während Alex krank war, hatte sie viel Aufhebens um ihn gemacht und ihn bemuttert, und obwohl er vorgab, sich darüber zu ärgern, dass sie ihn behandelte »als wäre er noch nicht trocken hinter den Ohren«, wusste Isabel doch, dass ihm Bessie allmählich genauso ans Herz gewachsen war wie ihr und Margaret. Der Türhüter Robert schaffte es auch weiterhin, Aufgaben zu finden, die seine Anwesenheit im Turm unbedingt erforderlich machten – und das zufälligerweise immer gerade dort, wo Bessie justament zu tun hatte.
    Rory verbrachte die meiste Zeit des Tages damit, seine Krieger zu trainieren und, nach dem Tod von Fergus, dem Sohn des Chiefs der Mackenzies, auf den unvermeidlichen Rachefeldzug vorzubereiten. Die Frage war nicht, ob , sondern wann sie es ihnen heimzahlen würden, und Rory wollte nicht unvorbereitet sein. An ein Verlassen des Burggeländes war gar nicht zu denken, aber Isabel war durch die Geschehnisse während ihres letzten Ausflugs ohnehin immer noch so durcheinander, dass sie überhaupt nicht anfing, Rory zu bedrängen.
    Sie legte ihre Feder achtlos auf den Tisch, ließ sich in ihren Stuhl zurücksinken und dachte über ihre Situation nach. Sie wusste, dass sie recht bald etwas unternehmen musste. Ihr Onkel würde erwarten, dass sie ihm von ihren Fortschritten berichtete. Sie wunderte sich ohnehin, dass Sleat sich so lange nicht bei ihr gemeldet hatte, denn immerhin war es nur noch
eine Woche bis Weihnachten. Die Zeit lief ihr davon, und der Druck durch die missliche Lage, in der sie sich befand, wurde immer stärker. Sie hatte sich zwar darauf eingestellt, dass ihr Auftrag mit einer gewissen Gefahr einherging, doch sie hatte nicht damit gerechnet, dass ihr Täuschungsmanöver schmerzhafte Emotionen mit sich bringen könnte. Wie nur sollte sie es über sich bringen, Margaret und Alex zu hintergehen, die sie mit offenen Armen empfangen hatten und sie mehr wie eine Schwester behandelten als ihre eigene Familie? Wie nur sollte sie Rory hintergehen, einen Mann, den sie mehr als alle anderen bewunderte? Einen Mann, der sie vor einer Vergewaltigung bewahrt und ihre schlimmen Erinnerungen ausgelöscht hatte, indem er ihr leidenschaftliche Gefühle entlockte?
    Sie würde es nicht über sich bringen. Die Erkenntnis traf sie fast wie ein Schlag.
    Wie sollte sie dann ihre Pflicht gegenüber ihrem Clan erfüllen? Sie hatte gehofft, dass Rory es ihr leicht machen würde, indem er ihr die Entscheidung abnahm, doch er hatte einen eisernen Willen. Er wollte sie, aber seine Ehre hinderte ihn daran, nach seinen Wünschen zu handeln. Sie überlegte, ob sie behaupten solle, sie könne das Banner oder den Geheimgang einfach nicht finden, doch es stand zu viel auf dem Spiel. Sie konnte sich noch nicht zu ihrem Scheitern bekennen und ebenso wenig die damit verbundene unvermeidliche Zerstörung ihres Clans hinnehmen.
    Isabel hegte noch immer die Hoffnung, dass sich an der Situation vielleicht etwas geändert oder ihr Vater einen anderen Weg ersonnen hatte, um die Angriffe der Mackenzies auf Strome abzuwehren. Sie runzelte die Stirn. Dass ihr Vater nicht auf ihre Briefe antwortete – den letzten hatte sie geschrieben, nachdem sie überfallen worden war –, bereitete ihr allmählich Sorge. Andererseits half ihr diese Verzögerung, ihre Zurückhaltung
bei der weiteren Durchsuchung der Burg zu rechtfertigen und zu erklären, warum es ihr nicht gelungen war, Rory wie geplant zu verführen.
    Isabel ließ den Blick auf die Papierberge vor sich sinken und machte sich wieder an die

Weitere Kostenlose Bücher