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Mein ungezähmtes Herz

Mein ungezähmtes Herz

Titel: Mein ungezähmtes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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fragte Gervase.
    Der Kerl in der Mitte sah Deliah an.
    »Der Mann hat gesagt, sie wär groß und hätt rotes Haar, so eine, bei der man zweimal hinguckt – und sie wär im Grillon’s abgestiegen.«
    Deliah verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Was sollten Sie denn mit mir anstellen, nachdem Sie mich entführt hatten?«
    »Er hat so getan, als wär das keine große Sache.« Der verhinderte Entführer auf der linken Seite schnaubte.

    »Von Leibwächtern war keine Rede. Wir sollten Sie bloß auf der Straße überfallen, aufpassen, dass wir Ihnen nicht wehtun, und Sie heut Nacht in die Kneipe bringen. Dann sollten wir uns mit Ihnen in eine Ecke setzen und Sie bis zu seiner Ankunft ruhig halten.«
    Deliah hätte gern gefragt, wie sie sich das vorgestellt hatten.
    Doch Del forderte:
    »Beschreibt mir den Mann«.
    Die Kerle verzogen das Gesicht und sahen sich an. Dann zuckte der in der Mitte die Schultern.
    »Völlig unauffällig. Durchschnittstyp.«
    »Wenig hilfreich«, brummte Tony, woraufhin die Delinquenten erbleichten.
    »Welche Größe hatte er?«, fragte Deliah.
    Die drei musterten sie.
    »Vielleicht ein paar Zentimeter größer als Sie, Miss. Ma’am.« Der in der Mitte sah zu Del hinüber.
    »Aber nicht so groß wie der Gentleman.«
    Deliah nickte.
    »Und was hatte er an?«
    Der Kerl in der Mitte schnitt eine Grimasse.
    »Nichts Besonderes. Was völlig Normales.«
    »Aber ein feiner Pinkel war er bestimmt nicht«, warf einer der anderen ein.
    »Nee – nicht mal ein Gentleman, auch wenn er sich ganz gut ausdrücken konnte.«
    »Beschreiben Sie seine Haare«, sagte Deliah.
    »Welche Farbe hatten sie, und wie waren sie geschnitten?«

    Alle drei Männer sahen sie an, dann antwortete einer von ihnen:
    »Braun, und eher lang.«
    Deliah schaute Del an.
    »Nicht derselbe wie in Southampton.«
    »Und auch keiner von den zweien in Windlesham.« Del nahm wieder die drei Gefangenen ins Visier.
    »Wo ist diese Kneipe?«
    Die drei rutschten unbehaglich auf der Bank herum und wechselten vielsagende Blicke. Schließlich schaute der in der Mitte – der Anführer – zu Del auf.
    »Was geben Sie mir dafür, dass ich es Ihnen verrate?«
    Die Antwort gab Tony.
    »Das ist ganz einfach. Sag uns, wo diese Kneipe ist, dann übergeben wir euch der Polizei, nachdem wir bei eurem Treffen waren – und zwar wegen Diebstahl statt versuchter Entführung. Mit anderen Worten, ihr habt die Wahl zwischen der Deportation und dem Strick.«
    Die drei Schurken wechselten einen langen Blick, dann seufzte der Anführer.
    »In Ordnung. Es ist das Blue Barrel in der Cobalt Lane.«
     
    Während die drei Gefangenen in Gasthorpes Obhut blieben, begaben Deliah und ihre drei Aufpasser sich in die Bibliothek im Erdgeschoss. Der gemütliche Raum mit den großen Ledersesseln und den vielen Beistelltischen war der perfekte Ort, um die Sachlage zu besprechen und den nächsten Schritt zu planen.
    »Tony und ich gehen zu der Verabredung heute Abend«, sagte Gervase.

    »Mal sehen, wer auftaucht; wenn wir Glück haben, können wir ihm vielleicht sogar bis zum Versteck der Schwarzen Kobra folgen.«
    »So einfach wird es wohl nicht sein«, mutmaßte Del. Dann sah er Deliah an.
    »Offensichtlich möchte Ferrar dich als Geisel nehmen und gegen den Brief eintauschen.«
    »Wahrscheinlich glaubt er, das sei leichter, als an den Brief heranzukommen«, sagte Tony.
    »Und es zeigt uns«, ergänzte Gervase, »dass er angebissen hat – dass wir seine Aufmerksamkeit erregt haben –, was ja letztlich unser Ziel war.«
    »Das und die Schwächung seiner Truppen.« Del legte die Stirn in Falten.
    »Bislang haben wir nur Einheimische zu sehen bekommen – gedungene Söldner.«
    »Wie wär’s, wenn ich heute Abend so tue, als sei ich wirklich entführt worden?«, fragte Deliah und schaute die drei Männer der Reihe nach an.
    »Mir kann ja nichts passieren, wenn Sie die Entführer mimen.«
    Für einen kurzen Augenblick war in den drei Augenpaaren das blanke Entsetzen zu sehen, dann hatten die Männer sich wieder in der Gewalt.
    »Kommt nicht infrage.« Dels Ton verriet, dass Einspruch zwecklos war.
    Auch an seinem Blick sah sie, dass er sich nicht umstimmen lassen würde, daher zuckte sie nur die Achseln.
    »Auch gut.« Sie war nicht gerade versessen darauf, eine Kneipe im East End zu besuchen, geschweige denn, das Risiko
einzugehen, die Schwarze Kobra tatsächlich kennenzulernen; sie hatte das Angebot nur gemacht, weil sie sich dazu verpflichtet fühlte.
    Die drei Männer

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