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Mein ungezähmtes Herz

Mein ungezähmtes Herz

Titel: Mein ungezähmtes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Dann trat er einen Schritt zurück, sodass Deliah zwischen ihm und dem Baum eingezwängt war, und nickte grimmig.
    »Also los.«
    Beim Anblick seiner Waffe hatten die Angreifer kurz gezögert. Sie hatten ihre Messer schon gezückt. Nach einem raschen Blickwechsel konzentrierten sie sich wieder auf Del.
    Dann griffen sie gleichzeitig an.
    Es war eine schnelle und grimmige Attacke, doch der Colonel hatte sich schon in brenzligeren Situationen befunden. Allerdings nie mit einer völlig Verrückten, die mit einem Regenschirm um sich schlug.
    Er hätte darauf gefasst sein sollen. Anstatt sich ängstlich hinter seinem Rücken zu verstecken – wo sie hätte bleiben sollen – hatte Deliah sich neben ihn gestellt und zog jedem, der ihr zu nahe kam, ihren Schirm über den Schädel.
    Die überaus aktive Beteiligung der Lady und ihre heftige Gegenwehr brachten die drei Angreifer aus dem Konzept.
    Doch ehe die Situation sich zuspitzen konnte und die beiden Halunken, die Schmiere standen, auf die Idee kamen einzugreifen, schlichen Tony und Gervase aus den Büschen und fällten sie mit einem Schlag.
    In dem Augenblick erkannten die drei verbliebenen Angreifer, dass sie keine Falle gestellt hatten, sondern selbst in eine hineingetappt waren.
    Aber für eine Flucht war es schon zu spät. Mit gnadenloser Gründlichkeit wurden sie von Tony, Gervase und Del
zurechtgestutzt, die dazu allerdings lieber ihrer Fäuste einsetzten als andere Waffen.
    Dann kehrte eine Ruhe ein, die nur vom schweren Atmen der Männer unterbrochen wurde.
    In der zunehmenden Dämmerung des frühen Abends wurden die fünf Geschlagenen auf den Rasen gezerrt und in einer Reihe sitzend aneinandergelehnt. Keiner von ihnen war in der Verfassung wegzulaufen, doch das Hören war ihnen trotz des desolaten Zustands nicht vergangen.
    »Wer hat euch geschickt?«, eröffnete Gervase die Vernehmung.
    Die knappen, scharfen Fragen der vier Überlegenen – Deliah machte natürlich mit, und da die Schläger sich beim Klang ihrer hohen Stimme stöhnend an den Kopf griffen, ließ Del sie gewähren – förderten bald die bereits erwartete Geschichte zutage. Die fünf waren von einem ungewöhnlich stark gebräunten Engländer mit sehr kurz geschnittenem schwarzem Haar angeheuert worden, um sie zu überwachen und bei Gelegenheit entweder Del oder Deliah zu verschleppen.
    Wie zuvor war den Möchtegern-Entführern aufgetragen worden, eventuelle Gefangene in eine Kneipe zu bringen, diesmal in eine, die in einer schäbigen Gasse in Tothill Fields angesiedelt war.
    Kopfschüttelnd wandte Tony sich an Del, Deliah und Gervase.
    »Da brauchen wir gar nicht erst hinzugehen – es wird genauso sein wie gestern Abend.«
    Gervase grunzte zustimmend und beäugte die fünf Figuren, die zusammengesunken auf dem Boden saßen.
    »Was sollen wir mit ihnen anfangen?«

    Während Del, Tony und Gervase darüber debattierten, ob es Sinn hatte, die Übeltäter der Justiz zu übergeben, musterte Deliah sie mit verschränkten Armen und finsterem Blick.
    Die Männer merkten, dass sie sie anstarrte, wagten es aber nicht, ihr in die Augen zu sehen. Sie waren allesamt sehr unruhig, machten jedoch keine Anstalten wegzulaufen.
    Solange es so aussah, als würden Del und die beiden anderen Männer nach und nach zu dem Schluss gelangen, dass sie die fünf ebenso gut gehen lassen konnten – sie sahen keinen rechten Sinn darin, zur Wache zu gehen und Stunden damit zuzubringen zu erklären, warum sie immer wieder überfallen wurden –, war es klüger, ruhig sitzen zu bleiben und abzuwarten.
    Und das, dachte Deliah, bewies, dass diese Männer anders waren als die Stümper vom vergangenen Tag; sie waren härter, schlauer, schneller – und wesentlich gefährlicher.
    Ein ganz anderes Kaliber.
    »Also gut,« Del drehte sich zu den Gefangenen um, »ihr könnt …«
    »Moment.« Deliah warf ihm einen schnellen Blick zu. Als Del fragend eine Braue hob, aber gehorsam abwartete, richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf den Mann in der Mitte der Verbrecherreihe. Er war ihrer Meinung nach der Älteste und anscheinend auch der Klügste.
    »Bevor ihr wieder in der Gosse verschwindet, verratet mir noch: Habt ihr gute Kontakte? Kanäle, über die ihr eine Warnung verbreiten könntet?«
    Der Mann in der Mitte sah sie ausdruckslos an.
    »Möglich. Warum?«

    »Weil ihr wissen solltet, was hier vorgeht.« Deliah spürte, dass Del eine Hand auf ihren Arm legte, und nickte verständnisvoll, ließ sich aber nicht aufhalten.
    »Ihr habt doch

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