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Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)

Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)

Titel: Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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sprach nicht weiter. Bis ich tot bin, beendete Arthur den Satz an seiner Stelle.
    Seine Lungen waren wieder mit Luft gefüllt. Man hatte sie nur fortgeschickt. Dann aber fiel es ihm ein. »Nicht … sicher«, brachte er heraus. Angesichts des bevorstehenden Kampfes würde Bruce in alle Richtungen Kriegsrotten ausschicken und immer näher heranrücken.
    Alans grimmige Miene verriet, dass er mit ihm einer Meinung war. Aber wie Arthur war er machtlos.
    »Meine Brüder?«, fragte Arthur. Dugald und Gillespie, auf dem Schlachtfeld seine Gegner, sollten nicht für seine Entscheidungen büßen müssen.
    »Mein Vater hatte keinen Grund zu glauben, dass sie beteiligt sind. Man hat sie kurz verhört, und sie schienen ebenso erstaunt wie wir alle.« Als er innehielt, verriet sein Blick Ratlosigkeit. »Warum habt Ihr mir das Leben gerettet? Das hättet Ihr nicht tun müssen.«
    Arthur schüttelte sein Haar aus dem Gesicht, um ihn anzusehen.
    »Doch, ich musste.«
    Alan nickte verständnisvoll.
    »Ihr liebt sie wirklich.«
    Er sagte nichts. Was hätte er auch sagen sollen? Es spielte ja doch keine Rolle mehr.
    Die Tür ging auf, und Lorns Vertrauensmann kam mit einem Strick in der Hand zurück.
    Als instinktive Reaktion auf drohende Gefahr fing Arthurs Herz zu rasen an.
    »Zeit zu gehen«, sagte der Mann. »Die Leute sind marschbereit.«
    Arthur fasste sich. Das Ende war nahe. Er hatte gewonnen. Man würde ihn jetzt töten. Ein kleiner Triumph inmitten eines bitteren Meeres des Versagens.
    »Wird er hängen?«, fragte Alan.
    Der Mann lächelte, das erste Zeichen von Gefühl, das Arthur auf seinem hässlichen grauen Gesicht gesehen hatte.
    »Noch nicht. Das Seil ist für die Grube.«
    Die Erleichterung, die Arthur erfasste, verriet ihm, dass er für den Tod noch nicht so bereit war, wie er gedacht hatte. Nach allem, was er jetzt durchgemacht hatte, würde das feuchte Loch eines Verlieses wie der reinste Himmel sein.
    »Die Ratten werden ihm die Zunge lösen«, meinte der Mann.
    Oder wie eine lebende Hölle.
    Das Entsetzen, das ihn erfasste, verlieh ihm einen primitiven Kraftschub, als er wie ein Wahnsinniger an seinen stählernen Fesseln zerrte und auf seiner wunden, zerfetzten Haut schon die Ratten zu spüren vermeinte.
    Er musste entkommen.
    Er schaffte es nicht. Angekettet und verwundet konnte er es mit den Wachposten nicht aufnehmen, die ihn in den angrenzenden Raum schleppten und sich mit dem Seil erst gar nicht abmühten. Man stieß ihn einfach hinunter.
    Dunkel.
    Quietschen.
    Stürzen. Auftreffen.
    Ein harter, die Knochen erschütternder Aufprall.
    Und dann – Gott sei gedankt – nichts als Schwärze.

24
    E wen, leider muss ich dringend etwas erledigen«, sagte Anna und täuschte ein schamhaftes Erröten vor.
    »Was … schon?« Er sah sie an, als wäre sie nicht älter als fünf. Sie waren tief im Wald unweit einer alten Begräbnisstätte, keine zwei Meilen von der Burg entfernt. »Warum hast du das nicht erledigt, ehe wir aufgebrochen sind?«
    Ihr ungehaltener Blick verriet, dass sie seine herablassende Art nicht schätzte.
    »Weil ich nicht musste.«
    Er machte ein finsteres Gesicht.
    »Wir halten an, wenn wir Oban erreichen. Bis dorthin ist es ungefähr eine Meile.«
    »So lange kann ich nicht warten. Bitte …« Annas Stimme wurde höher, sie rutschte auf ihrem Sattel hin und her, um die Dringlichkeit zu unterstreichen.
    Leise fluchend gebot ihr Bruder den etwa zwanzig Kriegern anzuhalten, die sie auf den dreißig Meilen nach Innis Chonnel eskortierten – eine Strecke, die sie auf dem Wasser viel schneller zurückgelegt hätten, wenn ihr Vater nicht der Meinung gewesen wäre, es wäre für sie zu gefährlich. Er selbst war von der Burg aus mit seiner Flotte losgesegelt.
    »Dann beeile dich«, drängte Ewen ungeduldig. »Einer der Männer wird dich begleiten …«
    »Nicht nötig«, unterbrach sie hastig. Das hätte alles ruiniert. »Ich …« Diesmal war ihr Erröten echt. »Ich muss zum Frühstück wohl etwas gegessen haben, das mir nicht bekommt. Es könnte länger dauern.«
    Ihr Bruder war gehörig schockiert, dass sie die allzu persönlichen Einzelheiten eines Themas erörterte, das unschicklich war und besser unerwähnt blieb. Anna selbst war erschrocken über Natur und Tiefe ihrer Doppelzüngigkeit, doch brauchte sie möglichst viel Zeit für ihren Plan.
    Sie musste unbedingt zurück zur Burg. Sie konnte es nicht erklären, doch seit sie an diesem Morgen das Gemach ihres Vaters verlassen hatte, wurde sie eine

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