Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)
Finger war nacheinander mit peinigender Langsamkeit gebrochen worden. Zu denken, dass er beim Anblick des Gerätes zunächst gelacht hatte. Die kleine stählerne Schraube sah alles andere als bedrohlich aus – und sie sollte ihn zwingen, ihnen zu sagen, was sie hören wollten?
Rasch hatte er merken müssen, dass eine so einfache Vorrichtung grässliche Schmerzen verursachen konnte. Größere Schmerzen, als er sich jemals hatte vorstellen können. Noch eine Drehung der Schraube, und er hätte ihnen alles gesagt, was sie wissen wollten. Alles, nur damit sie aufhörten.
»Verdammt, Campbell, sagt ihnen, was sie wissen wollen.«
Arthur sah Alan MacDougall durch den wirren Vorhang feuchter Haare hindurch an. Annas Bruder stand an der Tür, als könne er es nicht erwarten hinauszukommen. Sein Gesicht war bleich und angespannt. Fast sah es aus, als wäre er der Gefolterte. Lorns Erbe hatte für Dinge dieser Art keinen Magen.
Dafür sein Gefolgsmann umso mehr. Arthur hatte das Gefühl, dieser sadistische Teufel hätte tagelang so weitermachen können.
Arthur konnte nicht mehr sprechen. Er gab ein krächzendes Geräusch von sich und bewegte seinen Kopf halb verneinend. Nein. Noch nicht. Noch würde er ihnen nichts verraten. Aber »niemals« getraute er sich nicht mehr zu sagen.
Sein Kopf zuckte zurück, als der Bastard ihn wieder mit seiner von einer Kette umwickelten, einem Vorschlaghammer gleichenden Faust einen Hieb versetzte.
»Ihre Namen«, forderte sein Peiniger. »Wer sind die Männer, die in der geheimen Garde kämpfen?«
Arthur heuchelte nicht mehr Unwissenheit. Man glaubte ihm ohnehin nicht. Anna hatte ihn unwissentlich ausgeliefert. Lorn war überzeugt, dass er mindestens ein Mitglied der berüchtigten »Phantom«-Garde kannte – wegen des Zwischenfalls in Ayr vor einem Jahr, als er sie gerettet hatte, und wegen des Überfalls von unlängst.
Er konnte es ihr nicht verargen. Auch nicht, dass sie ihn ausgeliefert hatte. Manchmal während der Nacht – zwischen Schlägen und Peitschenhieben – hatten die auf ihn niederprasselnden Fragen ihm gezeigt, dass er sich vielleicht irrte. Falls sie ihn verraten hatte, hatte sie ihnen nicht viel gesagt.
Er ahnte voraus, dass die Faust dieses Teufels wieder zuschlagen würde – ein schwarzer Fleck am Ende seines Bewusstseins. Instinktiv wappnete er sich gegen den Schlag, wenngleich es nicht viel nützte. Die Größe der Faust und die Kraft des Hiebes ließen darauf schließen, dass der Mann einer Ahnenreihe von Schmieden entstammte.
Ein Pochen an der Tür verschaffte ihm eine Atempause, als Lorns Vertrauensmann weggerufen wurde.
Arthur sank auf dem Stuhl zusammen und zwang Atemluft in seine wässrigen Lungen. Mindestens eine Rippe war gebrochen, wenn nicht gar mehrere.
»Sie werden Euch töten, wenn Ihr nichts sagt«, hörte er Alans Stimme.
Arthur brauchte einen Moment, bis er so viel Kraft gesammelt hatte, dass er sprechen konnte.
»Töten wird man mich ohnehin«, ächzte er.
Alan wandte den Blick nicht ab, doch als Arthur sein Erschrecken sah, fürchtete er, dass sein Gesicht so übel aussah, wie es sich anfühlte. »Ja, aber es wird weniger schmerzhaft sein.«
Und rascher.
Aber Arthur hatte bereits in so vielfacher Hinsicht versagt; er war entschlossen, von dieser verwünschten Mission zu retten, was noch zu retten war. Wenn er es schaffte, in den Tod zu gehen, ohne die Namen seiner Kameraden zu verraten, würde er wenigstens mit einem Anflug von Ehre sterben.
Dennoch war es nur ein Pyrrhussieg, da seine Fehler katastrophal waren. Er hatte alles verloren. Anna. Die Chance, Lorn zu vernichten und seinen Vater zu rächen. Und die Möglichkeit, den König von der Bedrohung zu unterrichten, Bruce und sein Heer würden direkt in einen Hinterhalt marschieren, und er konnte sie nicht warnen.
Er hatte sie im Stich gelassen, wie er seinen Vater im Stich gelassen hatte.
Zu einem blutenden Klumpen zusammengeschlagen, knapp dem Tod entronnen, die Finger zermalmt – das alles hatte verhindert, dass seine Gedanken über die vier Steinwände seines Kerkers hinausreichten. Aber in den kleinen Pausen regte sich Furcht vor den Folgen seiner Festnahme.
Lorn liebte seine Tochter. Er würde ihr nichts antun. Dennoch musste er die Frage stellen.
»Anna?«
Alan sah ihn ernst an.
»Fort.«
Sein Magen sackte ab.
Alan, der seine entsetzte Miene sah, setzte eilig hinzu:
»Sie ist in Sicherheit. Mein Vater hielt es für besser, wenn sie die Burg verlässt, bis …«
Er
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