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Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)

Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)

Titel: Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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sie die Männer zwischen den Bäumen verschwinden sah. Zu gern wäre sie mit ihnen gegangen.
    Er ist am Leben, sagte sie sich. Er musste am Leben sein. Wäre es anders gewesen, sie hätte es gewusst. Mit ihm wäre ein Teil von ihr gestorben.
    Kaum waren die drei Männer außer Sicht, als sie in die Richtung zurücklief, aus der sie gekommen war. In der Nähe eines kleinen Wasserlaufs antwortete sie auf die Rufe ihres Bruders, dem sie nun eine ausführliche Erklärung schuldig war, doch hoffte sie, dass er sie nicht allzu streng ins Gebet nehmen würde, da das Thema zu heikel war.
    Nun blieb ihr nichts übrig, als um ein Wunder zu beten. Denn es bedurfte eines solchen, um Arthur aus dem praktisch uneinnehmbaren Dunstaffnage Castle zu befreien, ehe es zu spät war.
    Arthur ließ sie kommen. Er schärfte seine Sinne für jedes Rascheln und Quieken und ließ die Ratten so nahe herankommen, dass er sie packen und ihnen mit einer Hand das Genick an seinem Bein brechen konnte. Was ein Glück war, da er nur eine Hand benutzen konnte. Sein Pech war es, dass diese Hand an einem ausgekegelten Arm hing, so dass jede Bewegung qualvoll war. Er hatte versucht, den Arm selbst wieder einzurenken, besaß aber nicht mehr die Kraft für den nötigen Druck.
    Von verhungerten Ratten bei lebendigem Leib gefressen zu werden, war nicht der Tod, den Arthur erhofft hatte, doch wusste er nicht, wie lange er die Biester noch würde abwehren können. Immer wenn er ohnmächtig wurde, brachten ihr Nagen und Beißen ihn wieder ins Bewusstsein zurück. Er hatte aber sehr viel Blut verloren, und mit jeder Stunde, die verging, wurde er schwächer und seine Sinne benommener. Bald würde er nicht mehr zu sich kommen.
    Er hatte schon mindestens fünfzig dieser ekligen Geschöpfe getötet, doch musste es Hunderte von ihnen geben. Er schauderte. Als man die Fackel an die Grube gehalten hatte, um ihn hineinzuwerfen, hatte es auf dem Boden vor Ratten gewimmelt.
    Nachdem man die Grube abgedeckt hatte, war es unten stockfinster. Er war nun ganz von seinen Sinnen abhängig, die aber immer schwächer wurden. Die Augen fielen ihm zu. Er war so unendlich müde, wollte nur eine Weile …
    »Ha!« Nach einem scharfen Schmerzensschrei war er sofort hellwach, als er rasiermesserscharfe Zähne an seinem Knöchel spürte. Mit einem Tritt ließ er die Ratte durch die Luft fliegen.
    Vermutlich hatte er es Dugald zu verdanken, dass er es so lange aushielt. Die Stunden, die er als Junge im dunklen Vorratshaus eingesperrt zugebracht hatte, waren ihm eine Lehre gewesen. Er wusste, worauf er horchen musste, und wie er die Bewegungen der Ratten voraussehen konnte.
    Aber seine Reaktionen wurden immer langsamer. Immer mehr Ratten entkamen seinem Zugriff, und immer öfter fanden ihre Zähne seine Hand. Lange konnte er es nicht mehr aushalten.
    Man würde erst nach ihm sehen, wenn die Schlacht geschlagen war. Da er schon vor Stunden sein Zeitgefühl verloren hatte, wusste er nicht, wann das sein würde.
    Verdammt. Nicht nur Ekel und Angst vor den Rattenschwärmen machten ihn wahnsinnig, sondern das Wissen, dass seine Freunde da draußen in eine Falle marschierten und er ihnen nicht helfen konnte.
    Er hatte versagt. Versagt. Er schloss die Augen und wollte die bittere Wahrheit auslöschen. Die Bürde drückte ihn nieder. Es fiel ihm immer schwerer, der Kraft zu widerstehen, die ihn in die selige Dunkelheit der Bewusstlosigkeit zog. Er war so müde.
    Diesmal blieben seine Augen geschlossen.
    Nichts vermochte ihn zu wecken. Nicht die Ratten, und nicht der Donnerschlag, der die Wachen einige Minuten später ans Tor laufen ließ.
    Jemand schüttelte ihn.
    »Ranger! Ranger! Verdammt, aufwachen! Wir haben nicht viel Zeit.«
    Wer war Ranger?
    Er riss die Augen auf, nur um sie wieder zu schließen, als Fackelschein seinen Schädel durchstieß wie ein Dolchstoß.
    Er war Ranger.
    Aber wie …?
    Er öffnete die Augen wieder. Diesmal langsam, damit sie sich ans Licht gewöhnten.
    MacRuairi.
    Er sah die Erleichterung im Gesicht des anderen.
    »Ich war nicht sicher, ob Ihr noch lebt.«
    Arthurs Kopf war dumpf und träge.
    »Ich auch nicht.«
    MacRuairi schauderte, und Arthur konnte trotz des schwachen Fackelscheins erkennen, dass sein Kamerad nicht gut aussah. Sein Antlitz war grau, sein Blick huschte unstet hin und her. Fast sah er aus, als wäre er von Panik erfasst.
    »Nichts wie weg. Könnt Ihr gehen?«
    Arthur nickte und versuchte sich zum Sitzen hochzuschieben. Er achtete darauf, nicht nach

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