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Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)

Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)

Titel: Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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böse Vorahnung nicht los. Vielleicht war diese durch etwas ausgelöst worden, was ihr Vater gesagt hatte, doch sie wusste, dass etwas im Argen lag – sehr sogar. Das Gefühl hatte sich verstärkt, als die Burg im hellen Sonnenlicht hinter ihnen verschwand. Was sie tun sollte, wusste sie nicht, sie wusste nur, dass etwas geschehen musste.
    Sie hatten zwar keine Zukunft, aber sie wollte seinen Tod verhindern.
    Da ihr Vater die Burg kurz vor ihnen verlassen hatte, standen ihre Chancen nicht schlecht.
    Mit so viel Würde, wie sie in Anbetracht der Demütigung aufbringen konnte, die es bedeutete, sich vor etwa zwanzig Mann entfernen und ihre Notdurft verrichten zu müssen, ließ sie sich von ihrem Bruder aus dem Sattel helfen, überließ ihm die Zügel und schritt hoheitsvoll davon, in das Dickicht von Bäumen und Farnen. Kaum war sie außer Sicht, als sie die Röcke hochraffte und zu laufen anfing.
    Bis zur Burg würde sie etwa zehn Minuten brauchen. Wie lange sie benötigen würde, um sich Zutritt zum Wachturm zu verschaffen, in dem die Gefangenen untergebracht waren, wusste sie nicht, hoffte aber, dort zu sein, ehe ihr Bruder merkte, dass etwas nicht stimmte. Ewen würde sich bald denken können, wohin sie gerannt war. Und anders als sie hatte er ein Pferd.
    Sie rannte durch den Wald, parallel zum Weg, aber so, dass sie immer in Deckung blieb. Dabei war sie darauf bedacht, sich möglichst lautlos fortzubewegen, wenngleich trockenes Laub und Zweige auf dem Boden ihr dies nahezu unmöglich machten.
    Als sie hinter sich ein Geräusch hörte, hätte sie vor Wut beinahe aufgeschrien. Wie hatte man ihr Verschwinden so rasch bemerken können? In der Hoffnung, Deckung zu finden, duckte sie sich hinter einen großen Felsen und erschrak zu Tode, als sie von hinten hochgehoben wurde.
    »Loslassen«, zischte sie und versuchte sich zu befreien. Als sie sich umdrehte und sich nicht wie erwartet ihrem Bruder und einem seiner Männer gegenüber sah, sondern dem stählernen Blick eines brutal aussehenden Kriegers mit Nasenhelm, glaubte sie schon, der letzte Blutstropfen wiche aus ihrem Körper. Ihr Schreckensschrei wurde von seiner Hand erstickt.
    »Pst, Mädchen, ich tue dir nichts.«
    Sein Furcht einflößendes Antlitz war nicht dazu angetan, Vertrauen zu wecken. Passend zu seiner hünenhaften Statur hatte er grobe, harte Züge.
    Sich zur Ruhe zwingend, gab sie vor, ihm Glauben zu schenken. Kaum aber hatte er sich entspannt, versetzte sie ihm mit dem Stiefelabsatz mit aller Kraft einen Stoß und rammte ihm den Ellbogen tief in die ledergepanzerte Brust, wobei sie zusammenzuckte, als sie auf die Stahlverstärkung traf.
    Er stieß ein erstauntes Knurren aus, lockerte seinen Griff aber nie so sehr, dass ihr eine Befreiung geglückt wäre.
    Wieder warf sie einen frustrierten Blick hinter sich und hielt sofort still – diesmal wirklich. Er kam ihr bekannt vor. Nein, nicht er, sondern seine Aufmachung.
    Sie hielt den Atem an. Der geschwärzte Helm. Das schwarze mit Metallstücken verstärkte Lederwams, das merkwürdig aussehende Plaid … Es war dieselbe auffallende Kriegsausrüstung, die der stattliche Krieger in Ayr und ihr Onkel getragen hatten. Dieser Mann gehörte zu Bruces Garde.
    Eine Tatsache, die im nächsten Moment Bestätigung fand.
    »Ich glaube nicht, dass meine einstige Nichte dir glaubt, Saint.«
    In stummem Staunen sah Anna Lachlan MacRuairi in Begleitung eines anderen Kriegers zwischen den Bäumen hervortreten.
    »Saint, Templer …« Er deutete in Annas Richtung. »Darf ich euch Lady Anna MacDougall vorstellen.« Er winkte den Mann fort, der sie festhielt. »Du kannst sie freilassen. Sie wird nicht schreien, wenn sie nicht möchte, dass ihr Bruder und seine Leute getötet werden.«
    Kaum war Anna frei, als sie ihren Mund rieb, um Gefühl in den Lippen zu spüren. Sie blickte um sich. »Ihr seid ja nur zu dritt.«
    Ihre Bemerkung schien die Männer zu erheitern.
    »Zwei mehr als notwendig«, sagte der Dritte. Er war eine Spur kleiner als die beiden anderen – sie hatte schon geglaubt, Muskeln und hünenhafte Größe wären unabdingbar, um in Bruces Geheimarmee aufgenommen zu werden –, und unter dem Schatten seines Nasenhelms war sein Grinsen gutmütig und freundlich.
    Templer hatte ihr Onkel ihn genannt. Was für ein seltsamer Name. Er war zu jung, um gegen die Ungläubigen gekämpft zu haben. Der letzte Kreuzzug lag über fünfunddreißig Jahre zurück.
    Und er hatte den Mann, der sie festhielt, Saint, Heiliger,

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