Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)

Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)

Titel: Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
Vom Netzwerk:
greifen. Seine Bemühungen, sie zu entmutigen, hatten jedoch nichts bewirkt. Er hatte es nur geschafft, sich wie ein Lümmel darzustellen. Charme und Galanterie waren ihm nicht angeboren – sie blieben die Domäne seines Bruders –, aber unverhüllte Grobheit auch nicht. Dass er sie mit solcher Kälte behandelt hatte, behagte ihm nicht, auch wenn es notwendig gewesen war.
    Er schüttelte den Kopf. Was war nur mit ihm los? Anna MacDougall war das allerletzte Mädchen auf der Welt, das ihm Kopfzerbrechen machen sollte. Ein paar barsche Worte waren nichts im Vergleich zu der Aufgabe, die ihn hierher geführt hatte. Annas Welt stand kurz davor, vernichtet zu werden.
    Die freudigen Mienen der Menschen um ihn herum verrieten davon freilich nichts. Wussten sie denn nicht, dass das Blatt sich gewendet hatte? Dass ihre mächtigsten Verbündeten – die Comyns und England – sie verlassen hatten? Dass Bruce vor den Toren stehen würde, sobald der Waffenstillstand abgelaufen war?
    Verdammt, sogar sein Bruder benahm sich, als drücke ihn nicht die kleinste Sorge. Er und seine Männer lachten und scherzten so laut wie alle anderen. Vielleicht sogar lauter.
    »Schmeckt Euch das Bier nicht, Sir Arthur?«
    Er drehte sich um und sah neben sich auf der Bank Dugalds Knappen.
    »Doch, ganz gut«, sagte er und verzog spöttisch den Mund. »Wenn auch nicht so gut wie meinem Bruder.«
    Der Junge lächelte. Er beugte sich näher zu ihm und senkte die Stimme.
    »Ich konnte die Dame nicht übersehen, Sir.« Arthur musste nicht hinsehen, um zu wissen, auf wen der Knappe deutete. »Sie lässt Euch nicht aus den Augen. Werdet Ihr sie zum Tanz bitten?«
    Leider fiel seine Frage doch zu laut aus, so dass Dugald sich einmischte.
    »Ned, reine Zeitverschwendung. Mein Bruder tanzt eher mit seinem Schwert als mit einer jungen Dame im heiratsfähigen Alter.« Die anderen, denen der derbe Witz nicht entgangen war, lachten.
    Dugald, der mit dem Essen fertig war, hielt noch immer den Beingriff seines Essmessers in der Hand. Arthur sah, dass der Knappe erstarrte und seine Augen sich ängstlich weiteten, als Dugald das Messer in die Luft warf und mit einer Hand auffing. Unbewusst rieb der Junge sich die Hände und rutschte auf der Bank vor.
    Arthur verstand die Reaktion des Knappen nur zu gut. Ein Blick auf seine eigenen, von Dutzenden Messernarben übersäten Hände verriet den Grund. Das war Dugalds Art zu spielen. Er warf das Messer – oder den Dolch oder Speer – eine Weile von einer Hand in die andere, um ihn dann plötzlich gegen jemanden zu schleudern, in der Erwartung, dieser würde ihn fangen. Dies sollte die Reflexe üben und Wachsamkeit, Aufmerksamkeit und Flinkheit schärfen.
    Das tat es auch, wenn auch mit viel Schmerzen und Blut.
    O Gott, wie hatte er dieses verdammte Messer gefürchtet – ein Gefühl, das der Knappe teilte, wie sein fahler, angespannter Gesichtsausdruck verriet.
    »Er hat kein Mädchen umworben, seit er ein grüner Knappe wie du war«, fuhr Dugald fort. »Wie hieß sie doch gleich?«
    Arthur ließ seinen Finger achtlos über den Rand des Humpens gleiten. Dugald wollte ihn reizen, doch er ließ sich nicht ködern.
    »Catherine.«
    »Was war los, Sir?«, fragte der Knappe Arthur mit ständigen verstohlenen Seitenblicken zu Dugald – er ließ die fünf Zoll messende Stahlklinge nicht aus den Augen.
    Arthur zog die Schultern hoch.
    »Wir haben nicht zusammengepasst.«
    Dugald lachte.
    »Nachdem du ihr den Schrecken ihres Lebens eingejagt hast. Herrgott, was warst du für ein merkwürdiger Kerl.« Zum Glück ließ er sich nicht auf Erklärungen ein und sah wieder den Knappen an. Eine rasche Handbewegung, als wolle er den Dolch werfen, ein Lachen, als der Junge zusammenzuckte. »Er war ein noch miserablerer Kämpfer als du. Ein richtiger Kümmerling, man glaubt es kaum.« So erstaunt, wie die anderen sich zu ihm umdrehten, war es klar, dass es niemand glaubte. »Schwach und mickrig. Noch mit zwölf konnte er kaum ein Schwert heben. Wir sind fast verzweifelt und haben gedacht, aus ihm würde nie ein Krieger werden.«
    Bis auf Neil. Neil hatte immer an ihn geglaubt.
    »Und sieh ihn dir jetzt an«, sagte Dugald. »Ein Ritter, auf den unsere Familie stolz sein kann.« Mit einer energischen Handbewegung warf er den Dolch hoch in die Luft, fing ihn auf und schleuderte ihn flink gegen den Knappen. Arthur hätte ihn zu Boden geschlagen, der Junge aber war bereit. Ohne die Klinge aus den Augen zu lassen, erwischte er den Griff gerade

Weitere Kostenlose Bücher