Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)
war ihm unbegreiflich. Die meisten Frauen waren ihm gegenüber wachsam, da sie etwas an ihm spürten, das völlig aus dem Rahmen fiel. Sie spürten die Gefahr. Dieses Mädchen aber nicht. Sie sah ihn an, als wäre er normal.
Es war verdammt beunruhigend.
Er blickte geradeaus, wollte nicht sehen, wie die goldenen Strähnen in ihren langen, seidigen Haaren in der Sonne schimmerten. Wollte nicht die Weichheit ihrer Haut sehen. Oder ihren unglaublichen Duft riechen. Die Kleine musste in Rosenblättern baden.
Verflucht . Er durfte sie sich nicht beim Baden vorstellen, nicht an ihre Nacktheit, an ihre Brüste denken. Und seine Fantasie würde weiterwandern …
Sein Blick fiel auf ihre Brust, wie so oft in der letzten Woche – viel zu oft. Zu den weichen, weißen Wölbungen, die ihr Mieder fast zu sprengen drohten. Er stellte sich vor, diese spektakulären Brüste zu umfassen, sie an seinen Mund zu heben und daran zu saugen. Ach, zum Teufel damit. Er riss seinen Blick los, als er Härte und Hitze in seinen Lenden spürte.
»Hoffentlich seid Ihr nicht zu sehr enttäuscht, weil Ihr den Ritt versäumt«, sagte sie im Plauderton.
Seine Reaktion war ein Achselzucken und ein unverständliches Knurren. Seine mangelnde Begeisterung schien ihr nicht aufzufallen. Er konnte nicht unterscheiden, ob sie sein unverkennbares Desinteresse mit Absicht ignorierte oder ob sie so naiv und gutartig war, dass sie es nicht wahrnahm.
Er übergab sein Pferd einem der Stallburschen und drehte sich zu ihr um.
»Was wollt Ihr mit mir besprechen?«
Zwischen ihren Brauen erschien eine Falte.
»Wollt Ihr nicht hineingehen? Ich kann ein kaltes Getränk bringen lassen …«
»Hier ist es mir recht«, sagte er scharf.
Defensive Kriegführung, rief er sich in Erinnerung. Die Halle würde um diese Tageszeit ruhig sein. Ein Hof, auf dem es vor Menschen wimmelte, war viel sicherer.
Gottlob waren MacGregor und MacSorley nicht zur Stelle und konnten ihn nicht sehen, andernfalls hätte er sich Gott weiß wie lange ihre Sticheleien anhören müssen. Offenbar hatte er tatsächlich eine gewisse Anlage zur Feigheit in sich. Er musste es seinem Bruder Neil bei nächster Gelegenheit sagen.
Sie schürzte die Lippen und war um eine missbilligende Miene bemüht. Es misslang jämmerlich. Sie schaffte es nur, ihre Nase zu rümpfen – verdammt anbetungswürdig.
»Also gut.« Sehr glücklich klang das nicht. »Euer Bruder hat erwähnt, dass Ihr ein guter Speerwerfer seid.«
Dugald wusste nicht einmal die Hälfte. Arthur hielt sein wahres Können sorgsam geheim, da er es nicht gegen seine Freunde anwenden wollte. Gegen Feinde kämpfte er erfolgreich – aber nicht so, dass es aufgefallen wäre. Und seine Kunst des Aufspürens spielte er noch mehr herunter. Dugald zog ihn noch immer mit den »irrwitzigen« Fähigkeiten auf, die er schon als Junge gezeigt hatte. Neil allein wusste, dass sie sich nicht nur nicht verflüchtigt hatten, sondern noch ausgeprägter geworden waren.
»Wie kommt Ihr denn darauf? Was kümmern Euch meine Fähigkeiten als Speerwerfer?« Aus seinen Worten war Ungeduld herauszuhören.
»Ich dachte, Ihr könntet bei den Vorbereitungen für die morgigen Wettspiele helfen.«
Er runzelte die Stirn.
»Wettspiele?«
»Da wir in diesem Jahr die Highland-Spiele nicht abhalten konnten, dachte ich, es wäre nett, für die Männer ein paar Wettbewerbe zu veranstalten. Sie können gegeneinander antreten anstatt gegen andere Clans. Mein Vater fand, dass es eine fabelhafte Idee ist.«
Arthur starrte sie ungläubig an.
» Das soll so wichtig sein?« Deshalb hatte sie ihn seinen Ritt versäumen lassen? Spaß? Wettspiele? Er rang um Fassung, spürte aber, dass sie ihm entglitt. Verdammt, nur keinen Zornausbruch. Dennoch ballte er seine Fäuste ganz fest. Die Kleine lebte in einer Fantasiewelt und hatte keine Ahnung, wie prekär die Lage ihres Vaters war. »Wisst Ihr, warum die Spiele in diesem Jahr nicht stattfinden konnten?«
Sie kniff die Augen zusammen. Sein gönnerhafter Ton war ihr nicht entgangen.
»Natürlich weiß ich es. Der Krieg ist schuld.«
»Und trotzdem veranstaltet Ihr Spiele, während Männer sich für den Kampf vorbereiten?«
Er sah ein Aufblitzen in ihren Augen. Gut. Er hoffte, dass sie aufgebracht war. Auch wenn sie nicht gern an den Krieg dachte, konnte sie ihn doch nicht ignorieren. Vielleicht würde sie erkennen, wie lächerlich ihre Idee war. So wie es lächerlich war, dass ihm auffiel, wie lang und seidig ihre Wimpern
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