Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)
Bewunderung sein.
Zähneknirschend sagte er:
»Ich habe ein paar Wölfe abgewehrt. Das hätte jeder geschafft. Ihr übertreibt die Sache. Kommt. Robby wird sich schon wundern, wo wir bleiben.«
Falls er geglaubt hatte, sie würde nun Ruhe geben, hatte er sich geirrt.
»Es war mehr als das, und das wisst Ihr. Die Wölfe waren zu weit weg, als dass Ihr sie hättet hören können. Und doch habt Ihr gewusst, dass sie kommen. Ihr habt es gespürt, ehe jeder normale …«
Er zuckte zusammen. Auch nach mehr als zwanzig Jahren zuckte er noch immer zusammen. Das erbitterte ihn mehr als alles andere. Er fasste nach ihrem Arm und zog sie an sich, so dass ihr Mund dicht an seinem war. Trotz seiner Wut spürte er das Aufflammen qualvoller, betäubender Lust.
Sie setzte ihm mit allen Mitteln zu – ihr ständiges Flirten, ihr süßes Gesicht und ihr sündiger Körper, ihr verlockender Duft, ihre verdammten Fragen –, und sie wusste nicht, wie nahe daran er war, ihr zu geben, um was sie ihn praktisch anflehte. Er flirtete nicht. Er tanzte nicht. Er spielte nicht herum. Bot sich eine Frau an, nahm er sie. Einfach und unkompliziert.
Und so sollte es bleiben.
»Hört zu«, sagte er knapp. Sein Kampf gegen die Verlockung, sie einfach an den Baum gelehnt zu nehmen, ließ ihm keine Zeit für Feinheiten. »Ich weiß nicht, was Ihr glaubt, gesehen zu haben, aber Ihr irrt Euch. Ich habe die Wölfe gehört und reagiert. Nur weil Ihr sie nicht hören konntet, sollt Ihr Euch nicht irgendwelche Dinge einbilden.«
»Ich hätte sie nicht hören können«, behauptete sie beharrlich. »Sie waren zu weit weg.«
»Für Euch. Ihr seid nicht darauf trainiert, die Anzeichen zu erkennen. Die unnatürliche Stille, die Witterung, die der Wind einem zuträgt.«
Sie hörte ihm gar nicht zu. Er spürte ihren Blick auf seinem Antlitz und bedauerte schon, dass sie einander so nahe waren.
»Was versucht Ihr zu verbergen?«, fragte sie unvermittelt.
»Nichts.« Er ließ sie nicht sehr sanft los.
Ihr kritischer Blick wurde intensiver, und er musste sich zwingen, sich nicht umzudrehen. Verdammt, er scheute niemandes Blick.
»Ihr lügt«, sagte sie leise. »Ich glaube, Ihr sucht das Alleinsein, damit niemand sieht, was ich eben gesehen habe. Ich glaube, Ihr stoßt mich nun aus demselben Grund zurück.«
Arthur erstarrte. Alles in ihm wurde eiskalt, bis auf eine kleine Stelle an seinem tiefsten Teil. Diese brannte.
Er wollte ihr Mitleid nicht, verdammt. Er war kein Hündchen, das gerettet werden musste.
Er reagierte auf die einzige Weise, die er kannte. Er sah sie an.
»Ist Euch nie der Gedanke gekommen, dass ich Euch zurückweise, weil ich Euch nicht mag?«
Unter der nackten Grausamkeit seiner Worte zusammenzuckend, rang sie nach Atem. Sie blinzelte gegen aufsteigende Tränen, und er spürte, wie das Brennen in seiner Brust immer quälender wurde. Aber trösten würde er sie nicht. So war es am besten. Dennoch geriet er unter ihrem unsicheren Lächeln ins Wanken.
»Zu meiner Schande sei gesagt – nein, der Gedanke ist mir nicht gekommen. Es tut mir leid, wenn ich Euch in Verlegenheit gebracht habe«, sagte sie. Hoheitsvoll wie eine Königin drehte sie sich um und ging.
Er ließ sie gehen, trotz des Feuers, das sein Inneres verzehrte.
8
E s war der längste Ritt in Annas Leben. So gedemütigt war sie noch nie worden. Aber als sie die Burg erreichten, hatte sich die Demütigung in Wut verwandelt.
»… dass ich Euch nicht mag.«
Er hatte gelogen .
Sie hatte es in seinen Augen gesehen, als er sie festhielt – er begehrte sie. Aber aus irgendeinem Grund wollte er sie vom Gegenteil überzeugen.
Entschlossen zu beweisen, dass sie es sich nicht nur einbildete, ließ sie sich nicht von Robby aus dem Sattel helfen und reichte ihm nur den Hund.
»Sir Arthur!«, sagte sie mit übertriebener Liebenswürdigkeit. »Würdet Ihr wohl so gut sein …«
Er sah sie ausdruckslos an, doch allmählich konnte sie seine »ausdruckslosen« Blicke deuten und bemerkte das Aufglimmen von Argwohn.
Dieser war angebracht.
Als er ihre Hand ergriff, um ihr vom Pferd zu helfen, lehnte sie sich zu weit vor und zwang ihn, sie aufzufangen, damit sie nicht herunterfiel.
Einen endlosen Herzschlag lang lag sie ausgestreckt an ihm, die Arme um seinen Nacken, die Hände an seinem dichten, gewellten Haar, das genauso seidig und weich war, wie es aussah. Sie wollte die Finger darin vergraben und sein Gesicht zu sich ziehen.
Die Berührung entlockte ihm einen scharfen Laut
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