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Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)

Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)

Titel: Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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Eheschließungen des Adels keine Rücksicht genommen. Macht, Bündnisse, Reichtum – diese Dinge waren es, auf die es ankam. Die Liebe, die Alan in seiner Ehe gefunden hatte, hatte ihrem Bruder zu dieser ungewöhnlichen Sichtweise verholfen.
    Doch die Chance, Ross zu einem Bündnis zu bewegen, war viel größer, wenn eine Verlobung winkte. Das wusste Alan so gut wie sie.
    Außerdem war es kein Opfer, wenn damit der Familie geholfen wurde. Zumal es etwas geben musste, das man opfern konnte. Arthur hatte schmerzlich klargemacht, dass zwischen ihnen nichts war.
    »Ich bin sicher«, sagte sie mit Bestimmtheit.
    Die Gewissheit ihres Tones musste ihn überzeugt haben. Alan ritt noch eine Weile neben ihr, eingedenk früherer Reisen, die sie in den seltenen friedlichen Perioden unternommen hatten, aber schließlich kehrte er zu seinen Männern zurück.
    Am ersten Tag ging es gut voran, und sie kamen bis zum Loch Lochy, ehe sie in einer Herberge unweit des südlichen Endes des Sees ein Nachtlager fanden. Das kleine, strohgedeckte Steinhaus sah uralt aus, und angesichts seiner Lage an einer Römerstraße stand zu vermuten, dass es das auch war. Sie war steif, ihr ganzer Körper schmerzte. Jede einzelne Stunde des langen Tages spürte sie in Beinen, Hinterteil und Rücken und war dankbar für das Dach über dem Kopf und ein Bett, und sei es noch so einfach. Sie wusch sich und brachte ein paar Bissen Fischeintopf und dunkles Brot hinunter, ehe sie ins Bett fiel. Ihre Zofe Berta schnarchte schon auf einer Pritsche neben ihr.
    In der zweiten Nacht aber hatten sie nicht so viel Glück. Diesmal würde ihr Nachtlager ein Strohsack in einem Zelt im Wald südlich des Loch Ness sein.
    Es war ein langer Tag gewesen, der durch Arthurs ständige Berichte über seine Erkundungsvorstöße noch länger wurde. Um potenziell gefährliche Situationen – offene Wegstrecken oder natürliche Stellen für Hinterhalte – zu vermeiden, entfernten sie sich stellenweise weit von der Straße. Was bedeutete, dass sie anstatt der fünfundzwanzig Meilen, die sie auf der Straße zurückgelegt hätten, vermutlich fünfunddreißig durch dichten Wald und das sanfte Hügelland von Lochaber geschafft hatten.
    In ihren Augen war es übertriebene Vorsicht. Bislang hatten sie nichts Ungewöhnliches gesehen – nur Dorfbewohner, Fischer und hin und wieder Gruppen von Reisenden. Falls Bruces Leute die Straßen kontrollierten, hatten sie sich nicht blicken lassen.
    Waren die zusätzlichen Meilen eine andere Möglichkeit, die Sir Arthur gefunden hatte, um sie zu quälen? Als ob seine Gegenwart nicht schon gereicht hätte.
    An die langen Tage im Sattel nicht gewöhnt, zitterten Annas Beine, als sie am Flussufer niederkniete, um sich die Hände zu waschen. Dann benetzte sie ihr Gesicht, um ihre Müdigkeit zu vertreiben, doch das kalte Wasser erfrischte sie wenig. Knochen und Gelenke setzten sich zur Wehr, als sie sich stöhnend aufzurichten versuchte. Mühselig wie eine Greisin schaffte sie es zurück auf die Beine.
    Da sie es nicht eilig hatte, ins nahe Lager zurückzukehren, genoss sie einen Augenblick der absoluten Stille. Das dichte Laubdach der Baumkronen und das Moos des Waldbodens schienen jedes Geräusch aufzusaugen. Nur ab und zu konnte sie leises Stimmengewirr hören, sonst aber war es auffallend still. Seit sie am Morgen zuvor mit dem Schiff eingetroffen war und Sir Arthur Campbell angetroffen hatte, der mit ihnen zu reiten gedachte, hatte sie nicht so viel Frieden verspürt. Sich fast zwei Tage lang zu zwingen, ihn nicht anzusehen, hatte seinen Tribut gefordert. Es war schlimmer als befürchtet. Sie war sich jeder seiner Bewegungen schmerzlich bewusst, obschon sie ihn ignoriert hatte und seinem Blick immer ausgewichen war, wenn er in ihre Richtung sah. Das Verlangen, das ein Loch in ihre Brust zu brennen schien, wurde größer. Schwerer. Es fraß an ihren Gefühlen und hinterließ wunde, empfindliche Stellen.
    Sie wusste nicht, wie lange sie das noch aushalten konnte. Warum musste er da sein?
    Mit einem tiefen Seufzer drehte sie dem beruhigenden, über die Steine plätschernden Wasser den Rücken zu. Wenn sie nicht wie versprochen wieder zur Stelle war, würde Bertha ihr voller Angst ihren Bruder nachschicken. Außerdem wurde es schon dunkel.
    Sie war nur wenige Schritte in den Wald eingedrungen, als ein Mann aus dem Dunkel trat und sich ihr in den Weg stellte. Ihr Puls raste. Sie öffnete den Mund zu einem Schrei, der von Erkennen erstickt wurde.
    Sie

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