Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)
für ihn. Er war es, der sich zu ihrem Kavalier aufgeschwungen hatte.
Seine Schultermuskeln spannten sich an, und sie fragte sich schon, ob sie ihn zu sehr gereizt hatte. Er aber verzog den Mund und trat mit einer übertriebenen Verbeugung zurück.
»Wie Ihr wünscht, Mylady. Solltet Ihr Eure Absicht ändern, wisst Ihr, wo ich zu finden bin.«
Hocherhobenen Hauptes fegte sie an ihm vorüber.
»Ich werde meine Absicht nicht ändern. Vor meinem Aufbruch gibt es noch viel zu tun.«
Eine Hand auf ihrem Arm brachte sie mit einem Ruck zum Stehen. Doch auch diese grobe Berührung ließ ihre Sinne explodieren.
»Aufbruch? Wohin, Lady Anna?«
Sie versuchte sich loszumachen und funkelte ihn böse an, als er sie nicht loslassen wollte.
»Das geht Euch nichts an.«
In seinen Augen flammte es auf, er zog sie an sich. Sie spürte die Energie zwischen ihnen vibrieren, spürte, wie sie ihr erlag. Sein Mund war so nahe.
»Sagt schon.«
Er konnte sie nicht küssen, dachte sie in Panik. Sie konnte es nicht zulassen.
»Ich werde heiraten«, stieß sie hervor.
12
A rthur ließ ihren Arm fallen, als hätte sie ihn versengt.
Heiraten? Das Wort landete wie ein Hammerschlag in seinem Magen. Er konnte sich nicht rühren. Jeder Knochen, jeder Muskel, jeder Nerv war wie versteinert.
»Wen?« Diese tonlose, leicht drohende Stimme war nicht seine – sie klang wie jene MacRuairis.
Anna wich seinem Blick aus. Ihre Hände befingerten nervös die Falten ihres wollenen Rockes.
»Sir Hugh Ross.«
Ein zwischen seine Rippen getriebenes Messer hätte weniger geschmerzt. Der Sohn und Erbe des Earl of Ross. Natürlich kannte ihn Arthur. Der junge Ritter hatte sich bereits einen Namen gemacht. Er war ein großer Krieger – ein Taktiker auf dem Schlachtfeld und außerhalb. Der Umstand, dass er ihrer wert war, machte alles noch schlimmer.
Arthur fand seinen Zorn unbegreiflich, auch das Gefühl, betrogen worden zu sein. Sie gehörte ihm nicht, verdammt nochmal. Konnte ihm niemals gehören.
Das hieß aber nicht, dass er vergessen konnte, sie vor knapp zwei Wochen in den Armen gehalten – und ihr fast die Unschuld geraubt zu haben.
»Sieht aus, als läge eine ereignisreiche Woche hinter Euch, Mylady. Ihr geht rasch ans Werk.«
Heiße Glut färbte ihre Wangen.
»Die Einzelheiten sind noch nicht festgelegt.«
Er kniff die Augen zusammen. Hatte er da etwas aus ihrem Ton herausgehört?
»Was heißt Einzelheiten? Seid Ihr verlobt oder nicht?«
Sie reckte ihr Kinn. Trotz ihres Errötens blitzte Trotz aus ihren Augen.
»Sir Hugh hat vergangenes Jahr um mich angehalten, bald nachdem mein Verlobter gestorben war.«
»Ich dachte, Ihr hättet ihn abgewiesen?«
»Das habe ich auch. Jetzt bin ich anderen Sinnes.«
Plötzlich erkannte Arthur, worum es hier ging. Da von König Edward keine Hilfe zu erwarten war, mussten die MacDougalls sich an Ross wenden und boten ihm Lady Anna als zusätzlichen Anreiz für ein Bündnis an.
Ob sie es sich überlegt hatte oder ob ihr Vater für sie entschieden hatte, war unwichtig. Er konnte nicht zulassen, dass es zu dieser Allianz kam. Ein Bündnis zwischen Ross und den MacDougalls würde Bruces Siegeschancen empfindlich mindern. Es war seine Aufgabe – seine Pflicht – dies zu verhindern.
Arthur sah sie scharf an.
»Und woher wollt Ihr wissen, dass Sir Hugh Euren plötzlichen Sinnes- und Herzenswandel akzeptiert?«
»Ich weiß es nicht.« Sie sah ihn vielsagend an. »Aber ich werde alles tun, um ihn zu überzeugen.« Er konnte sich denken, was sie meinte. Seine Reaktion war spontan. Primitiv. Den Bruchteil einer Sekunde erlag er seiner Wut und verlor die Fassung. Sein Verstand setzte aus. Um Haaresbreite wäre sie an die Stallwand gedrückt worden, und er hätte ihren Mund in Besitz genommen, während er seine Männlichkeit zwischen ihre Schenkel zwängte und seine Zunge tief in ihren Mund tauchte. Genau dort, wo sie hingehörte.
Aber selbst besinnungslos vor Wut, war sein Beschützerinstinkt stärker. Er wagte nicht, sie zu berühren, jedenfalls nicht so.
Annas Augen weiteten sich, züchtig wich sie einen Schritt zurück.
Sein durchdringender Blick hielt sie fest wie eine Falle.
»Ihr habt also alles genau geplant?«
Sie nickte.
»Ja. So ist es am besten.«
Die Tatsache, dass es sich anhörte, als wolle sie sich selbst davon überzeugen, war kein Trost.
»Euer Plan birgt ein Problem.«
Sie blickte ihn zögernd an.
»Und das wäre?«
»Ross ist im Norden. Die Straßen sind gefährlich, das
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