Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)
nickte.
»Lasst Euch Zeit. Vielleicht wollt Ihr ein Buch mitnehmen?« Sie blickte überrascht auf. Er wollte sie in Versuchung führen. »Wir können die Sache morgen besprechen.«
Er wandte sich zum Gehen. Dann aber schien er es sich anders zu überlegen. Ehe sie wusste, wie ihr geschah, hatte er sie in die Arme genommen und streifte ihren Mund mit seinen Lippen. Anna erstarrte, zu erschrocken, um Widerstand zu leisten.
Seine Lippen waren kühl und hart, dem Mann nicht unähnlich. Sie schmeckte leichten Weingeschmack, doch war alles vorbei, ehe sie etwas anderes wahrnehmen konnte.
Lächelnd sah er ihr in ihr verblüfftes Gesicht.
»Ihr könnt über Nacht Eure Entscheidung treffen. Wenn Ihr wollt, dass es zu dieser Verlobung kommt, erwarte ich morgen Eure Antwort. Eine, die mehr Enthusiasmus zeigt, als eben jetzt.«
Ross hatte keine Ahnung, wie nahe er dem Tod gewesen war.
Arthur umklammerte den Dolch in seiner Hand, mit aller Kraft gegen den Blutrausch ankämpfend, der in ihm aufwallte. Nur ein paar Schritte aus seinem Versteck im Dunkeln hinter der Tür, und er hätte seine Klinge tief in den Leib dieses Schurken bohren können.
Er hatte sie geküsst.
Er hatte sie in die Arme genommen und seinen Mund auf ihren gedrückt.
Arthur spürte, wie in seinem Inneren etwas klickte. Sämtliche Instinkte drängten ihn zur Tat und dazu, den Mann zu töten, der gewagt hatte zu berühren, was ihm gehörte.
In letzter Minute hielt etwas seine Hand fest. Tötete er Ross, bedeutete es das Ende seiner Mission. Er würde fliehen müssen und sich um seine Chance bringen, Lorn zu vernichten.
Es kostete ihn seinen letzten Rest an Beherrschung, sich nicht zu rühren, doch er ließ Ross unbehelligt gehen. Ließ ihn am Leben. Diesmal.
Ross’ Schritte waren kaum verklungen, als Anna ihm folgte. Doch als sie die Tür erreichte, glitt Arthur aus seinem Versteck und vertrat ihr den Weg.
Ihr Atem stockte. Alle Angst, die sie empfunden haben mochte, verging in der plötzlich aufflammenden Wut, die aus ihren Augen loderte.
»Wie könnt Ihr es wagen, mir nachzuspionieren!« Sie versuchte, ihn aus dem Weg zu schieben, er aber hielt ihre Handgelenke fest. »Loslassen… Ihr habt kein Recht …«
Er schob sie zurück in den Raum und schloss die Tür hinter sich.
»Ich habe jedes Recht«, zischte er vor Wut kochend. »Ihr werdet ihn nicht heiraten.«
Er sah im Kerzenschein, wie ihre Wangen sich röteten. Ihre Brust – ihre unglaubliche, viel zu großzügig bemessene Brust, die seine Träume beherrschte – wogte vor gerechter Entrüstung. Ihr süßes Gesicht mit dem hinreißend eigensinnigen Kinn hob sich seinem entgegen.
»Doch, das werde ich.«
Ihr Ton gefiel ihm nicht. Ganz und gar nicht. Er kniff die Augen zusammen.
»Ihr konntet ihn ja nicht einmal küssen.« Er beugte sich zu ihr und atmete die feuchte Wärme ihres Zornes ein. »Was meint Ihr … wie würde es dann mit ihm im Bett sein?«
Ein scharfer Zorneslaut entschlüpfte ihr. Hätte sie einen Dolch in der Hand gehalten, wäre er zweifellos zwischen seinen Rippen gelandet. Ihre Zunge aber wirkte ebenso vernichtend.
»Ich werde mich daran gewöhnen. Es mit der Zeit vielleicht sogar genießen. Sir Hugh ist ein sehr ansehnlicher Mann. Und er wirkt sehr entschlossen, meint Ihr nicht auch?« Ihre Augen sahen ihn spöttisch an. Forderten ihn heraus. Machten ihn wahnsinnig. »Ja, wenn man den Kuss als Maßstab nimmt, könnte ich mir denken, dass ich es sehr genießen werde.«
Er packte ihren Arm.
»Schluss jetzt.« Er schüttelte sie und zog sie an sich. »Schluss.« Er glaubte zu bersten. Gefühle, die er so lange beherrscht hatte, waren durch ihre spottenden Worte zur Raserei hochgepeitscht worden. Gefühle, die er sich nicht eingestehen wollte. Denen er nicht freien Lauf lassen konnte. In seinem Kopf drehte sich alles. In seiner Brust brannte es. O Gott, wie weh das tat! Er musste sie zum Schweigen bringen.
»Warum?«, wollte sie wissen und beugte sich näher zu ihm. Ihre Brustspitzen streiften ihn, und er schlotterte – tatsächlich, er schlotterte. Seine Zurückhaltung stand auf des Messers Schneide. Glühende Leidenschaft riss ihn in einen dunklen Strudel der Lust und des Verlangens. Er wollte sie an sich drücken und sie küssen, sie in Besitz nehmen bis zur Besinnungslosigkeit. Wollte, dass sie seinen Namen schrie, seinen allein.
»Warum soll ich aufhören? Es ist die Wahrheit. Sir Hugh ist ein Mann, der weiß, was er will, und sich durch kein Hindernis
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