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Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition)

Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition)

Titel: Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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spürte, wie ihr die Hitze in die Kehle stieg. Verflixt, sie saß auf seinem Schoß. Und er erweckte nicht den Anschein, als würde er sie so bald gehen lassen.
    Ihre Röte wurde noch intensiver, als ihre Blicke sich trafen. Ihre Vermutung stimmte – wenn Alex Knight sich entschloss, seinen Charme spielen zu lassen, geriet die Frau, der dieser Charme galt, vor Verlegenheit in gehörige Hitze. Sarah war dem Verglühen nahe. Und an seinem Körper
war kein einziger schlaffer Muskel, wie sie rasch entdeckte; Arme und Brust waren steinhart, und … oh … sein Blick hatte sich auf ihren Mund gesenkt.
    »Ich wollte Sie bitten, mich morgen zu wecken«, sagte er leise, ohne den Blick von ihrem Mund zu wenden. »Doch ich habe mich entschlossen … ich habe mich entschlossen …« Er hob den Blick und sah sie an, »…Sie zu küssen«, flüsterte er und zog sie an seine steinharte Brust, als er seinen Mund auf den ihren drückte.
    Ein lange verschütteter weiblicher Instinkt trieb Sarah dazu stillzuhalten. Jetzt verstand sie, warum Frauen in historischen Romanen in Ohnmacht fielen; sie hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen! Bislang unbekannte Empfindungen durchschossen sie wie winzige Nadelstiche, bewirkten, dass ihre Haut spannte und ihr Herz raste, als Alex’ Lippen plötzlich auf ihrem Mund ruhten. Er schmeckte nach Schweinebratensoße und Whiskey und roch nach Flanell und Aftershave.
    Würde er denn nie aufhören?
    Wollte sie das wirklich?
    Sarah war von sich selbst überrascht, als sie sich an ihn schmiegte und ihm ihre Lippen darbot.
    Doch in diesem Moment ließ er sie los und rückte ein Stück beiseite – ohne sie allerdings freizugeben. Und nun starrte er wieder ihren Mund an. Sarah drängte es heftig, sich loszureißen, doch derselbe Instinkt ließ sie erneut stillhalten.
    Schließlich blickte er unter schweren Lidern mit tiefen, dunklen Augen zu ihr auf. »Ich bin betrunken, Sarah. Betrunken vor Glück, weil ich endlich mit meinem Bruder und
mit Dad sprechen konnte, und betrunken von dem Whiskey, den Sie mir den ganzen Abend über eingeflößt haben. Also interpretieren Sie da besser nichts hinein.«
    Die Heldinnen in ihren Romanen hätten ihn geohrfeigt. Sarah stützte ihre Hände auf seine Schultern und schob das arrogante Ekel von sich und lächelte befriedigt, als sie ihn brummen hörte. Sie sah ihn finster an, die Hände in die Hüften gestützt, mit wogender Brust über ihrem rasenden Herzen.
    Was zum Teufel konnte sie nur sagen? Kein Problem, ich stehe auf atemberaubende Küsse wie jedes Flittchen? Oder: Denken Sie sich nichts dabei, Mr. Knight, mir ist nichts lieber, als von einem Betrunkenen belästigt zu werden?
    Sarah bedachte ihn mit einem letzten bösen Blick, der ihn in sein Grab hätte zurückbefördern sollen, drehte sich auf dem Absatz um und marschierte so sicher, wie sie nur konnte, zur Küchentür. Alex Knights leises Lachen war das Letzte, was sie hörte, als sie die Schwingtür aufstieß, die sich hinter ihr mit einem leisen, ernüchternden Geräusch schloss.
     
    Er war etwas mehr betrunken, als ihm klar war. Aber verdammt noch mal, schön war diese Frau schon! Alex strich sich mit beiden Händen übers Gesicht – ein Versuch, das Gefühl ihrer Lippen wegzuwischen. Er hatte zur Befriedigung seiner Neugier nur ein wenig kosten wollen und hatte fast so etwas wie eine Atomreaktion geerntet, die sich beinahe auf ihn übertragen hätte. Als Sarah sich an ihn schmiegte, hatte sie sich in seinen Armen wie dahinschmelzende Hitze angefühlt. Außerdem hatte sie nach Limonade geschmeckt, die mit Whiskey versetzt worden war, was darauf
schließen ließ, dass die Frau den ganzen Abend auch tüchtig dem Alkohol zugesprochen hatte. Alex sah zu der noch immer leicht schwingenden Küchentür hinüber. Würde sie morgen Grady verraten, dass er ihr in betrunkenem Zustand zu nahe getreten war?
    Alex war Gradys Beschützerton am Telefon nicht entgangen. Die Gefühle, die seinen Dad ergriffen hatten, als er erfuhr, dass sein Sohn am Leben war, hatten den weichherzigen Alten nicht so übermannt, als dass er Alex nicht ermahnt hätte, zu Sarah nett zu sein.
    Alex starrte mit gerunzelter Stirn in das verglimmende Kaminfeuer. Seit Jahren schon jammerte sein Vater, dass sie eine Frau im Haus brauchten, dass Delaney ein Vorbild nötig hatte und Tucker bemuttert werden sollte. Als es dann den Anschein hatte, als würden seine Söhne ihm diesen Wunsch in absehbarer Zeit nicht erfüllen, hatte Grady auf

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