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Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition)

Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition)

Titel: Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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naive siebzehnjährige Braut die ideale Lösung seines Problems darstellte und ihm eine Möglichkeit bot, sich seinen Drachen von Mutter vom Leib zu halten. Stattdessen hatte Sarah die nächsten zwölf Jahre mit Martha Banks am Hals verbracht, während ihr Mann sie acht Jahre lang ignoriert hatte, bis er dann auf See den Tod fand. Ignoriert bis auf jene seltenen Male, wenn er zum Angeben eine hübsche Frau gebraucht hatte.
    Jugendliche Unwissenheit, Dankbarkeit am falschen Platz und ein übertriebenes Pflichtgefühl hatten Sarah mit siebzehn in eine katastrophale Lage gebracht, der sie erst nach zwölf Jahren entronnen war. Und was hatte sie mit ihrer neuen Freiheit angefangen? Sie war wieder in eine Falle geraten, in eine, die ihr das Herz zerriss. Wie könnte sie Delaney
und Tucker einfach verlassen? Sie hätte ihre eigenen Kinder nicht inniger lieben können. Aber sie konnte auch nicht mit einem Fremden verheiratet bleiben.
    Vielleicht bestand ja die Möglichkeit, sich von Alex einvernehmlich in aller Diskretion scheiden zu lassen und sich auf die Rolle der Haushälterin zu beschränken, bis sie ihre Sport-Lodge auf die Beine gestellt und im Frühjahr eröffnet hatte. Ja, sie konnte sich an ihren ursprünglichen Plan halten, der vorsah, das drei Meilen weiter am Flussufer liegende Jagdhaus samt acht Blockhütten wieder zu eröffnen. Als Grady im August in ihrer Frühstückspension auf Crag Island Urlaub gemacht hatte, war er mit dem Angebot herausgerückt, ihr das Objekt zu verpachten.
    Aber sie konnte mit ihrem Exmann nicht bis zum Frühjahr unter einem Dach leben. Das wäre dann doch zu peinlich. Verflixt! Grady tat gut daran, eine Lösung parat zu haben, wenn er morgen nach Hause kam. Er hatte diese missliche Lage geschaffen, und jetzt musste er alles wieder in Ordnung bringen!
    »Sarah! Sarah, wo sind Sie?«
    Huch! Ihr Geister-Ehemann suchte sie. Sarah kauerte sich zu einer Kugel zusammen, um möglichst klein zu sein. Sie wollte nicht mit ihm reden. Noch nicht – am liebsten gar nicht.
    »Sarah, Sie haben keine Jacke dabei, und es wird schon kalt. Sarah! So lassen Sie sich doch sehen!«
    Der Mann brüllte gern. Zuerst hatte er gebrüllt, Paul solle die Tür öffnen, dann hatte er sie angebrüllt, als er feststellte, dass Paul nicht da war, und jetzt brüllte er schon wieder. Sarah duckte sich tiefer in ihre Mulde. Lieber würde sie erfrieren,
als sich ihm jetzt zu zeigen; und sie würde nach Hause kommen, wann es ihr passte und sie dazu bereit war.
    »Hören Sie, es tut mir leid, dass ich Sie so angebrüllt habe!«, rief er laut. »Und es tut mir leid, falls ich Sie erschreckt habe. Ich verspreche, dass ich mich wie ein Gentleman benehmen werde, wenn Sie nach Hause in die Wärme kommen.«
    Am Klang seiner Stimme merkte Sarah, dass er nur wenige Meter entfernt war. Sie presste die Lippen aufeinander, nicht gewillt zu antworten.
    Sie hörte ihn leise und ungehalten brummen und einen frustrierten Seufzer ausstoßen. »Na schön«, sagte er laut. »Ich hänge Ihre Jacke hier auf den Busch, und Sie können dann kommen, wann es Ihnen genehm ist. Ich verspreche, dass ich nicht mehr zornig sein werde.«
    Das war glatt gelogen. Mr. Alexander Knight war sogar sehr zornig: weil er eine Frau hatte, die er nicht wollte, weil er zu gern seine Kinder und seine Familie gesehen hätte und diese nicht da waren, und weil sie nicht auf ihn hörte. Nun, es konnte ihr einerlei sein. Sie würde erst kommen, wenn sie sich bereit fühlte, einen ganzen Abend und eine Nacht mit einem praktisch Fremden im Haus zu verbringen.
    Sarahs Uhr fing an zu piepsen, und sie presste die Hand darauf, um das Geräusch zu dämpfen, wobei sie verzweifelt auf den Knopf drückte, um den Ton abzustellen. Einen Felsblock weiter toste die Brandung, und Sarah hoffte inständig, die Wogen hätten ihre Uhr übertönt.
    »Sarah?« Das war nun schon recht nah. Sie hielt eine Ewigkeit den Atem an, bis das Knacken eines Zweiges ihr verriet, dass er endlich wieder im Wald verschwunden war.
    Trotzdem rührte sie sich nicht, für den Fall, dass es ein Trick war, um sie glauben zu machen, er wäre fort. Sie sah mit einem Stirnrunzeln auf die Uhr. Fünf vor vier, das Piepsen hatte sie an die Oprah-Show erinnern sollen. Sarah lehnte den Kopf an den Fels und seufzte schwer. Dahin die Show, ebenso die anschließende Sendung über Quilts im Satelliten-TV. Danach hatte sie am knisternden Feuer ihre Pläne für die aufgelassene Sport-Lodge ausarbeiten wollen, die ein

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