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Mein verruchter Marquess

Mein verruchter Marquess

Titel: Mein verruchter Marquess Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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die furchtbare Angst, die schreckliche Verwirrung verschwinden würden. Süße Versprechungen. James hatte ihm versprochen, ihm dabei zu helfen, wiederzufinden, was er verloren hatte. Was Drake betraf, so liebte er den alten Mann mit blindem, instinktivem Vertrauen, seine einzige Hoffnung, an diesem Ort zu überleben.
    Die anderen fürchteten James und respektierten ihn. Sie taten, was er befahl. Zum ersten Mal hegte Drake die Hoffnung, dass das Leid tatsächlich hinter ihm lag, solange er genau das tat, was James ihm sagte.
    Als die Verzweiflung sich allmählich auflöste, fand Drake wieder Trost in dem Wissen, dass sein Retter nicht weit entfernt war. Er wusste, dass er dem freundlichen alten Mann sein Leben schuldete. Mit ganzem Herzen sehnte er sich danach, ihm zu gefallen, denn er wusste genau, dass James ihn zurückschicken konnte in die Tiefen der Hölle, wann immer er es wollte.
    „Drake?"
    Die tiefe, kultivierte Stimme schien aus weiter Ferne zu kommen.
    „Drake?" James erschien neben ihm und legte seine knochige Hand auf die Lehne seines Rollstuhls. „Guten Morgen, Drake." Er bückte sich und sah ihm besorgt ins Gesicht. „Wie geht es Ihnen? Fühlen Sie sich besser?"
    Drake drehte den Kopf und sah ihn an. „Besser - ja." Die Verletzungen und die Verzweiflung machten ihn demütig, aber er war nicht sicher, ob er immer so gewesen war.
    Er sah Mitleid in den tiefliegenden grauen Augen. James Falkirk war schlank, mit dichtem grauen Haar, hageren Zügen und einer vorspringenden Nase. „Gut", murmelte er, und die Linien um seinen Mund und die Augen wurden tiefer, als er Drake beruhigend zulächelte.
    Hinter ihm stand der bärtige Deutsche mit den dunklen Augen, der Schlossherr, und beobachtete Drake mit einer Mischung aus Mitleid und Verachtung. Der dritte Mann stand am weitesten weg, aber selbst aus der Entfernung erkannte Drake die Feindseligkeit in dem kalten braunen Auge. Das andere war von einer Klappe verdeckt.
    Der jüngste der drei, Talon genannt, war groß und ziemlich kräftig, mit groben Zügen und dunkelblondem Haar.
    Der Blick aus dem einen Auge machte Drake Angst. Er spürte die unausgesprochene Drohung, die von diesem Mann ausging, aber er wusste, er war zu schwach, um sich zu verteidigen, wenn er angegriffen wurde.
    Er fühlte, wie die Verzweiflung wieder in ihm aufstieg, bemerkte aber nicht, wie er in seinem Stuhl zusammengesunken war, um vor Talon zurückzuweichen, bis James sprach.
    „Ist schon gut, Drake. Niemand wird Ihnen etwas tun. Drake, hören Sie mir zu. Gut. Braver Junge", sagte James beruhigend, als Drake ihm seine volle Aufmerksamkeit zuwandte. „Ich habe aufregende Neuigkeiten für Sie, Drake. Talon und ich werden Sie nach England bringen."
    „England?", wiederholte er kaum hörbar und lauschte auf das seltsam vertraute Wort.
    „Wir glauben, dass Sie dort zu Hause sind. In einer Woche ungefähr sollten Sie kräftig genug sein, um reisen zu können." James machte eine Pause. „Sie wissen, ich habe versprochen, Ihnen zu helfen, Ihr Gedächtnis zurückzuerlangen, nicht wahr? Wenn Sie die Orte wiedersehen, die Sie einst gekannt haben, werden Ihre Erinnerungen sicher zurückkehren, davon bin ich überzeugt."
    Drakes erster Gedanke war Ablehnung. Er wollte nicht, dass seine Erinnerungen zurückkehrten. Sie blieben am besten versteckt. Davon war er überzeugt, auch wenn er nicht wusste, warum. Sein Geist musste sie aus einem bestimmten Grund versteckt haben.
    Glücklicherweise erkannte er, dass dies nicht die Antwort war, die James sich wünschte. „Ja. Danke, Sir", flüsterte er und zitterte ein wenig. Er senkte den Kopf.
    „Bald wird es Ihnen besser gehen", ermutigte James ihn. „Wir müssen beide geduldig sein. Und wenn es Ihnen gut geht, Drake, wenn Sie wieder bei Kräften sind", die Stimme des alten Mannes klang jetzt ernst, „dann werde ich Ihnen helfen, sich an Ihren sogenannten Freunden zu rächen, die Sie hier wie tot zurückließen."
    Am nächsten Tag erschien Max zur vereinbarten Stunde im Haus der Starlings, um seine zukünftige Braut zu ihrer Ausfahrt abzuholen - eine bewährte Tradition bei der Brautwerbung, wie er amüsiert dachte. Er war begierig darauf zu sehen, wie Daphne sich nun verhalten würde, nachdem sie vierundzwanzig Stunden Zeit gehabt hatte, sich an den Gedanken zu gewöhnen, ihn zu heiraten.
    Er war nicht sicher, was er erwarten sollte, aber als er ankam, empfing sie ihn in einer Haltung bescheidener Anmut und in einem bezaubernden Kleid in zartem

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