Mein Wahlkampf (German Edition)
anders gemacht haben. Sie verändern die Veränderung und kommen doch nicht voran.
Aber wir, liebe Berliner und Brandenburger, wir blicken zurück in die Vergangenheit vor der Wende, die auch unsere Zukunft sein wird. Veränderungen sind mit mir nicht zu machen! Status quo rules, in der Ruhe liegt die Kraft! Keine Experimente! Wir stehen uneingeschränkt für einen Großflughafen, der für immer geschlossen bleiben wird. Denn Politik bedeutet Kampf um die Macht, und meine Definition von Machtpolitik ist: Nur wer nichts macht, macht keine Fehler. Und wer keine Fehler macht, wird relativ sicher wiedergewählt.
Noch vor Jahren, als diese Bewegung nur sieben Mann hoch war, wurden wir als Partei verspottet und verhöhnt. Heute ist unseren Gegnern das Lachen vergangen. Eine gläubige Gemeinschaft von Menschen ist entstanden, die langsam die allgemein verbreiteten Vorurteile gegenüber der Politik überwinden wird. Eine gläubige Gemeinschaft von Menschen, die entschlossen ist, den Kampf für ihr Land, für ihre Stadt, ihren Stadtbezirk, ihre Straße, ihr Haus, ihren Hausmeister aufzunehmen – und dieses Land heißt Deutschland, und diese Stadt heißt Berlin (West) und Berlin (Ost) oder wie auch immer, scheißegal – wir sind mit diesen und durch diese verbunden!
Deshalb, liebe Deutschländer und Ausländer, rufe ich euch zu, und ich rufe unserem Volk zu: Bürger Deutschlands, Einwohner Berlins, gebt mir vier Jahre Zeit, in denen ich dafür sorgen werde, dass alles so wird, wie es einmal war! Gebt mir vier Jahre Zeit, bis diese Amtszeit endet, und dann gebt mir noch einmal vier Jahre Zeit! Eine Zeit, die als Epoche der Versöhnung mit der Zukunft im Zeichen der Tradition und des Fortschritts durch sozialen Frieden und Wohlstand im gemeinsamen Haus Europa und darüber hinaus, helau!
Wenn ich mich hier im Saal so umschaue, dann sehe ich aufrechte und unerschrockene Männer und Frauen, furchtlose Erst- und Wechselwähler, aber auch Stammwähler und Abwähler, Ärzte, Wissenschaftler, Künstler, Ingenieure und Architekten, Lehrer, Beamte und Angestellte aus den Ämtern und Büros, aber auch aufrechte Alkoholiker, Schluckspechte und Zechpreller, Penner und Querulanten, ja überhaupt jede Menge Arschgeigen – eine stolze Vertreterschaft unseres geistigen Lebens in all seinen Schichtungen, der dieses großartige Land gerade jetzt, in diesen schweren Zeiten, einiges zu verdanken hat.
Ihr also, meine Zuhörer, repräsentiert in diesem Augenblick dieses Land, dieses schöne, furchtbare und fruchtbare Land, das noch viel schöner sein könnte, wenn nur irgendjemand Bock hätte, sich darum zu kümmern. An euch möchte ich heute zehn Fragen richten, oder sagen wir lieber drei Fragen, dann ist die Saalmiete nicht so teuer – drei Fragen, die ihr mir mit allen Deutschen vor der ganzen Welt, insbesondere aber vor unseren politischen Feinden, die uns auch an ihren Rundfunkgeräten zuhören, beantworten sollt.
Unsere Gegner behaupten, die PARTEI, unsere PARTEI, habe den Glauben an den Sieg verloren. Ich frage daher alle Deutschen: Glaubt ihr mit dem Parteiführer und mit uns an den endgültigen Sieg der PARTEI? Ich frage euch: Seid ihr entschlossen, mit der PARTEI-Führung zur Erkämpfung des Sieges durch dick und dünn zu gehen und ihr unter Aufnahme auch schwerster persönlicher Belastungen zu folgen?
Zweitens: Unsere Gegner behaupten, die PARTEI sei des Kampfes müde. Ich frage euch: Seid ihr bereit, uns im Wahlkampf mit wilder Entschlossenheit und unbeirrt durch alle Schicksalsfügungen zu unterstützen, bis der Sieg in unseren Händen ist?
Und drittens und letztens: Unsere Gegner behaupten, die Wähler hätten keine Lust, sich der überhandnehmenden Arbeit, die die PARTEI von ihnen fordert, zu unterziehen. Ich frage euch: Seid ihr entschlossen, wenn der PARTEI-Chef es befiehlt, nach dem Wahlsieg zehn, zwölf und, wenn nötig, vierzehn und sechzehn Tage Urlaub zu nehmen, um euch von den Strapazen der Wahlkampfzeit zu erholen?
Ich frage euch: Wollt ihr den totalen Wahlsieg? Wollt ihr ihn, wenn nötig, totaler und radikaler, als wir ihn uns heute überhaupt noch vorstellen können?
Ich habe euch gefragt; ihr habt mir eure Antworten gegeben. Ich habe sie mir nicht aufgeschrieben. Ihr seid PARTEI-Freunde, durch euren Mund hat sich damit die Stellungnahme der Wähler manifestiert. Ihr habt unseren Feinden das zugerufen, was sie wissen müssen, damit sie sich keinen Illusionen und falschen Vorstellungen hingeben.
Ihr Völker der Welt, ihr
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