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Mein wildes Herz

Mein wildes Herz

Titel: Mein wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kat
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überzeugen konnte, die Sea Dragon zu stehlen und mit ihr nach London zurückzukehren. Zumindest bis jetzt noch nicht.
    Vielleicht würden die Männer mit der Zeit ihrer primitiven Umgebung müde werden und erklärten sich einverstanden, Krista nach Hause zu bringen.
    Sie dachte gerade über diese Möglichkeit nach, als ihr knurrender Magen sie ablenkte. Bevor die Bediensteten mit schwer beladenen Tabletts in der Halle erschienen waren, hatte sie gar nicht bemerkt, dass sie Hunger hatte. Ein Holzbrett wurde zwischen sie und Leif auf den Tisch gestellt, und sie erinnerte sich, dass im Mittelalter die Menschen auf diese Art gegessen hatten.
    Das deprimierte sie noch mehr, und sie vergaß beinahe, dass sie eben noch Hunger gehabt hatte.
    „Du magst Fleisch“, sagte Leif und schob einen Brocken Rindfleisch auf ihre Seite des Bretts. „Es gibt noch Hammel und Fisch und verschiedene Sorten Käse. Unser Essen ist einfach, aber du wirst nie hungern müssen.“
    Wieder knurrte ihr Magen. Sie sah auf das Essbesteck neben dem Brett, ein großes Messer mit einem Griff aus Hirschhorn und einen Löffel. Der Löffel würde nicht helfen. Sie nahm das Messer, packte es auf die gleiche Art wie Leif und stieß es in das große Stück Fleisch. Sie wusste nicht genau, was sie jetzt zu tun hatte, und als sie hilfeflehend Leif anschaute, sah sie, wie er die Stirn runzelte. „Es ist schon in Ordnung“, sagte er leise. „Du kannst die Finger benutzen. Hier ist das richtig so.“ Doch als er sah, wie sie das Fleisch auseinander riss und es sich in den Mund stopfte, verfinsterte sich sein Gesicht, und er presste die Lippen zusammen. „Morgen werde ich dir zeigen, wie man das Messer benutzt.“
    Krista dachte an den Unterricht, den sie ihm im eleganten Speisezimmer ihres Stadthauses gegeben hatte. Hier gab es kein Kristall, kein Leinen, keine goldgeränderten Platten, auf denen das köstliche Essen serviert wurde, das die Köchin abends zubereitete. Krista war keine Mimose. Wenn es sein musste, konnte sie wie diese Menschen hier leben.
    Aber lieber Gott, wie sehnte sie sich nach ihrem Zuhause!
    Leif beobachtete Krista während des ganzen Abends. Er hatte sie jedem in der Halle vorgestellt, und wenn sie auch müde sein musste, so betrug sie sich doch wie die hochgeborene Dame von Adel, die sie war. Nie war er stolzer auf sie gewesen.
    Nur einmal hatte sie sich ihm widersetzt. Als er aufstand, um ihre bevorstehende Hochzeit zu verkünden, hatte sie die Lippen zusammengepresst und entschieden den Kopf geschüttelt. Es war eine Warnung vor dem gewesen, was geschehen würde, wenn er es tat.
    „Bei allen Göttern“, hatte er leise zu ihr gesagt. „Du kannst einen wirklich ärgern, Krista Hart.“ Seine vom lauten Stimmengewirr und Gelächter in der Halle gedämpften Worte schienen sie nicht zu beunruhigen. Wütend und seltsam niedergeschlagen wandte er sich an die Feiernden, die still wurden, als er jetzt stattdessen den Becher zu einem Toast auf seinen Vater erhob.
    „Lasst uns auf Ragnaar trinken!“, rief er, „den größten Chief, der je Ulfrvangr regierte.“ Er setzte den Becher an die Lippen, trank ihn aus, und die Halle brach in Hochrufe aus.
    Noch mehr Toasts wurden ausgebracht. Einen auf ihn als dem nächsten großen Chief des Clans, einen auf die Männer, die auf See umgekommen waren. Und ein Toast wurde auf Eirik ausgebracht, auf den Wikinger mit den glättesten Wangen von allen Burschen, und wie hübsch er aussähe. Es war ein Toast, der die ganze Halle zum Lachen brachte.
    In der Hoffnung, damit seinen Ärger und seine Enttäuschung zu betäuben, leerte Leif den Becher jedes Mal, wenn er gefüllt wurde. Sein Kopf wurde benebelt, und er fing zu lallen an. Nur verschwommen bemerkte er, wie Thorolf Krista aus der Halle geleitete. Doch kaum hatte sie das Podest verlassen und war Thorolf zu ihrem Zimmer gefolgt, erschien auch schon Inga. Leif erinnerte sich an das letzte Mal, als er sie gesehen hatte. Es war nachts in der Scheune gewesen, und er hatte sie im Heu genommen.
    „Sie ist gegangen und hat dich allein gelassen“, sagte Inga und drückte ihre üppigen Brüste an ihn. „Es ist nicht in Ordnung, dass ein Mann in seiner ersten Nacht zu Hause allein ist.“ Lächelnd strich sie ihm über den Hals und griff ihm ins Haar. „Ich will dir geben, was du brauchst, Leif.“ Und sie legte ihm die Hand auf die Wange und beugte sich vor, um ihn zu küssen. Doch er wandte den Kopf ab.
    „Ich werde heiraten, Inga. Lass

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