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Mein wildes Herz

Mein wildes Herz

Titel: Mein wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kat
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sich um. „Dein Bruder irrt sich.“
    Runa legte die Stirn in Falten. „Er irrt sich? Wie kann das sein?“
    „Ich möchte ihn nicht heiraten, Runa. Ich komme aus einer anderen Welt. Ich gehöre nicht hierher und möchte wieder nach Hause zurückkehren.“
    Runas graue Augen wurden riesig. „Was redest du da für einen Unsinn? Die Hälfte der Frauen auf Draugr möchte meinen Bruder heiraten. Er hat dich erwählt. Das ist eine sehr große Ehre.“
    „Wenn die Dinge anders lägen, wäre Leif der Mann, den ich mir erwählen würde. Aber mein Heim ist nicht hier. Es ist in England, und ich möchte dorthin zurückkehren.“
    Missbilligend sah Runa sie an. „Du bist eine Närrin“, meinte sie nur und verließ das Zimmer. Die Türhalterung aus schwerem Leder knarrte leise, als sie die Tür hinter sich schloss.
    Mit einem Seufzer ging Krista in den Baderaum, zog ihre geborgten Kleider aus und stieg die schmalen Felsstufen hinunter ins Wasser. Es war wunderbar heiß. Zu Hause hatte sie sich nie den Luxus leisten können, lange im Bad zu verweilen, denn in der kleinen Badewanne dort wurde das Wasser schnell kalt.
    Nicht so hier. Das Becken war groß genug für drei oder vier Personen, und entlang der Seiten gab es unter Wasser Steine, auf die man sich setzen konnte.
    Krista tauchte unter und benutzte eine Art Seife, die sie am Beckenrand gefunden hatte, um sich die Haare zu waschen. Danach schloss sie die Augen, blieb regungslos sitzen und ließ sich von dem Dampf und der Hitze durchwärmen.
    Sie musste eingeschlafen sein, denn sie träumte, Leif wäre neben ihr. Er küsste ihren Hals, seine Hände umfassten ihre Brüste und kneteten zart ihre Knospen. Krista stieß einen leisen Seufzer aus, als seine Hand tiefer glitt und er sie mit geschickten Fingern zwischen den Beinen streichelte.
    Ein heißes Lustgefühl durchströmte sie, und sie öffnete langsam die Augen. Beim Anblick von Leifs blondem Kopf, der sich über sie beugte, ihre nackten Schultern mit kleinen Küssen bedeckte und an ihrem Hals knabberte, wurde sie blitzschnell wach. Sie fuhr so heftig hoch, dass das Wasser über die Felsen des Beckenrandes schwappte.
    W… was machst du da?“
    „Ich bade, so wie du. Ich habe dieses Becken sehr vermisst.“
    „Du kannst … du darfst nicht hier sein. Was wird deine Familie denken?“
    „Keiner kann uns sehen.“
    Krista schluckte. Leifs goldblondes Haar war feucht vom Dampf, der von der Quelle aufstieg. Wassertropfen glitzerten auf seiner stattlichen Brust, und in diesem Augenblick hätte sie sich nichts mehr gewünscht, als dass er sie liebte.
    Stattdessen ging sie zu den schmalen Felsenstufen und kletterte aus dem Wasser. Sie versuchte nicht daran zu denken, dass sie nackt war und er sie betrachtete. Auf einem Felsen in der Ecke lag ein Stapel Leinentücher. Sie nahm eines und trocknete sich eilig ab.
    Schnell warf sie einen Blick zu Leif und sah, dass er an die Wand des Beckens gelehnt dasaß und sie mit funkelnden Augen beobachtete.
    „Du bist mein“, sagte er leise. „Dein Körper weiß das, selbst wenn du es nicht erkennen willst.“
    Immer noch pulsierte die Lust in ihren Knospen und zwischen ihren Beinen. Mein Gott, wie hatte sie nur so töricht sein können, sich in einen Mann zu verlieben, der die Macht besaß, sie zu zerstören?
    Krista eilte aus dem Baderaum, nahm schnell das hellblaue Wollkleid von Leifs Bett, zusammen mit einem leinenen Untergewand, das dazuzugehören schien, und flüchtete sich in die relative Sicherheit des angrenzenden Raumes.
    Im Schlafzimmer war es eiskalt. Rasch streifte Krista das dünne Hemd aus feinem Leinen über und dann den lose sitzenden blauen Wollkittel, der, wie sie entdeckte, eigentlich aus zwei Teilen bestand. Ein Teil wurde unter dem rechten Arm hindurchgezogen und dann über die linke Schulter gelegt, während man es mit dem anderen umgekehrt machte. Mit den Schildpattbroschen, die sie zuvor gefunden hatte, steckte sie das Gewand fest.
    Es klopfte kurz, und als sie sich umdrehte, sah sie Leif das Zimmer betreten. Er trug nun die knielange rubinrote Tunika und die locker sitzenden Kniehosen, dazu die pelzbesetzten Stiefel. Er sah noch größer und stärker aus als sonst, ganz wie der Wikinger, der er einmal gewesen war. Nichts erinnerte mehr an den Mann, in den sie sich verliebte hatte, und Kristas Verzweiflung wuchs.
    Leif schien es nicht zu bemerken. Er ließ den Blick über ihren bestickten Rock gleiten und in seinen Augen leuchtete Bewunderung auf. „Dein

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