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Mein wildes Herz

Mein wildes Herz

Titel: Mein wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kat
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gibt jedoch kein Gesetz, das einen Fechtkampf zwischen guten Bekannten verbietet.“ Sein Mund wurde schmal. „Natürlich brauchen wir keine Schutzkleidung, wo wir doch solch alte Freunde sind.“
    „Nein!“ Krista schrie beinahe. „Leif weiß nicht, wie man ficht. Willst du ihn töten?“
    „Natürlich nicht. Aber du hast ihm doch eine Menge beigebracht. Vielleicht wäre es ganz nützlich, ihm eine Lehrstunde darüber zu erteilen, was geschieht, wenn ein Mann im Revier eines anderen wildert.“
    Der Professor sah besorgt drein. „Ich halte das für keine gute Idee, Matthew. Noch nie zuvor hat der Mann einen Degen geführt. Der Kampf wäre wohl kaum fair zu nennen.“
    „Ich will mit ihm kämpfen“, sagte Leif. Sein Kinnmuskel zuckte.
    Krista fasste ihn am Arm. „Das kannst du nicht tun, Leif. Du verstehst nichts vom Fechten. Die Degen, die dabei benutzt werden, ähneln in nichts dem Schwert, das du gestern Abend benutzt hast.“
    „Ich will gegen ihn kämpfen, ganz gleich, welche Waffe er wählt.“
    Matthew lächelte. „Du siehst – er will es. Wie wäre es mit morgen? Sagen wir zehn Uhr in der Früh?“
    Leif nickte knapp, und Krista wurde das Herz schwer vor Angst. „Leif, bitte! Das kannst du nicht tun.“
    Er warf ihr den gleichen warnenden Blick zu wie am Abend zuvor.
    „Dann ist es abgemacht“, sagte Matthew. „Ich werde ihm sogar selbst einen Degen besorgen.“
    Krista sah in Leifs Gesicht und wusste, dass er zu allem entschlossen war. Er würde kämpfen, und nichts konnte ihn davon abhalten. Sie reckte das Kinn. „Er kann den Degen meines Urgroßvaters benutzen.“
    Matthew verbeugte sich. „Wie du wünschst. Ach ja, da ist noch etwas. Falls ich den Kampf gewinne, verlässt Leif Draugr dieses Haus und du und ich setzen unseren Hochzeitstermin fest – der sehr bald sein wird.“
    Krista stockte der Atem. Matthew hatte ihr soeben einen Weg gezeigt, dieses tödliche Spiel zu beenden. „Du musst nicht mit ihm kämpfen, Matthew. Leif kann nach Heartland zurückkehren, wie du es wünschst, und du und ich können den Hochzeitstermin festsetzen.“
    Leifs blaue Augen verdunkelten sich vor Wut. „Ich will kämpfen“, sagte er zu Matthew. „Und wenn ich gewinne, ist Ihre Verlobung mit Krista beendet.“
    Es wurde totenstill im Raum. Krista konnte jeden ihrer Herzschläge zählen.
    Matthew Carlton lächelte. „Einverstanden. Morgen also, zehn Uhr.“ Er verbeugte sich leicht vor Krista, drehte sich um und verließ das Frühstückszimmer. Sie hörte, wie Giles draußen in der Halle die Haustür öffnete und wieder schloss.
    Krista sah den Wikinger an. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Leif, was hast du getan?“
    Das Wetter war umgeschlagen. Vor den Fenstern des Salons verdunkelten graue Wolken den Himmel. Krista schaute zu, wie Leif den Degen ihres Urgroßvaters aus der Scheide zog. Es war einer von zwei Degen, die früher zum Duell benutzt worden waren. Der andere lag noch eingebettet in blauem Samt in einem geschnitzten Holzkasten.
    „Sie gehörten dem Großvater meiner Mutter, dem vierten Earl of Hampton“, sagte sie. „Er war ein großer Mann, blond wie du, Leif. Er behauptete, Nachfahre der Wikinger zu sein.“
    Leif nickte. „Dann hat Tyr mich gesegnet.“ Krista wusste, dass das der Kriegsgott war, der tapferste aller Götter. Leif prüfte den Degen, indem er ihn in die eine und dann in die andere Richtung bog. „Das ist eine gute Waffe. Es wird mir eine Ehre sein, sie zu benutzen. Wenn die Götter mir geneigt bleiben, wird sie meinem Ziel dienen.“
    Krista versuchte, den Kloß in ihrem Hals hinunterzuschlucken. Leif konnte unmöglich einen Kampf gegen Matthew gewinnen, der sich rühmen konnte, ein Meisterfechter zu sein.
    Sie drehte sich zu ihrem Vater um. „Gibt es denn nichts, womit wir dies hier aufhalten können, Vater?“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich fürchte, es ist bereits zu spät. Jetzt ist es eine Frage der Ehre.“ Er seufzte. „Es ist alles mein Fehler. Ich hätte wissen müssen, dass es Matthew missfällt, wenn Leif mit dir hier unter einem Dach wohnt.“
    „Es ist nicht Ihr Fehler. Wir haben nur einem Mann geholfen, der unsere Hilfe bitter nötig hatte.“
    „Doch Matthew wird bald dein Gatte. Ich hätte an seine Gefühle denken müssen.“ Paxton griff nach ihrer Hand und drückte sie leicht. „Was auch immer geschehen mag, Matthew ist kein Mörder. Ich glaube nicht, dass er unseren Freund hier ernsthaft verletzen will.“
    Krista wünschte sich, sie

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