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Mein wildes Herz

Mein wildes Herz

Titel: Mein wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kat
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gewesen wäre …“ Sie sah auf ihren blutbespritzten Rock, und alle Farbe wich aus ihrem Gesicht. „Ich weiß nicht, was alles hätte geschehen können.“
    Sie schwankte ein wenig, und Leif fing sie auf.
    „Bringen Sie sie nach oben“, bat der Professor. „Ich klingle nach ihrer Zofe.“
    „Mir geht es gut“, erwiderte Krista, doch sie presste das Gesicht an Leifs mächtige Brust und legte ihm die Arme um den Hals. „Ich hatte Unrecht“, sagte sie leise zu ihm. „Es tut mir leid.“
    „Es ist schon in Ordnung. Ich war da, um dich zu beschützen. Nur das zählt.“ Leif küsste sie zart auf den Kopf, und Paxton wurde das Herz schwer. Schon als er sie das erste Mal beisammen sah, erkannte er das Risiko, das er einging. Auch das war ein Grund gewesen, weswegen er Leif nach Heartland gebracht hatte.
    Seit seiner Rückkehr beobachtete er jetzt die wachsende Zuneigung zwischen den beiden. Er befürchtete, Krista könnte sich in den ansehnlichen Wikinger verlieben. Und das konnte nur in einer Katastrophe enden.
    Kristas Leben fand hier in London statt. Die Menschen, die sie liebte, ihre Zeitung, die sie zu einem erfolgreichen Unternehmen aufgebaut hatte, ihre leidenschaftlichen Ideale – das war es, was sie glücklich machte. Was für Gefühle sie auch für Leif hegen mochte, nie würde es mit ihnen gut gehen können.
    Paxton Hart machte sich Sorgen wegen seiner Tochter und des Mannes, den er in sein Haus eingeladen hatte. Und trotzdem traute er Leif wie keinem anderen zu, Krista zu beschützen.
    Während er beobachtete, wie der große Mann Krista nach oben trug, hoffte er, seine Tochter würde klug genug sein, ihr Herz zu beschützen.

13. KAPITEL
    Krista stand früh auf. Sie wollte mit Leif sprechen und ihm für ihre Rettung danken.
    Sie fand ihn im Frühstückszimmer, einem kleinen, sonnigen Salon im hinteren Teil des Stadtpalais’. Er war damit beschäftigt, sorgfältig mit der Gabel Rührei mit Schinken auf seinem Teller aufzuspießen. Er aß mit Genuss, wenn auch ein wenig langsamer als sonst. Neben ihm auf der Stuhllehne kauerte der kleine Alfinn. Er blickte auf und sah Krista mit seinen großen, seelenvollen Augen an. Leif tunkte ein Stück Brot in den Honigtopf, der vor ihm stand, und reichte es dem Affen.
    „Wie ich sehe, hast du heute Morgen Gesellschaft.“
    Beim Klang ihrer Stimme sah Leif zur Tür und lächelte. „Du bist früh auf.“ Er blieb einen Moment lang sitzen. Dann erinnerte er sich daran, dass man von ihm erwartete aufzustehen, wenn eine Dame den Raum betrat, und sprang auf.
    „Ich möchte mit dir reden“, sagte sie.
    Als sie zum Tisch ging, streckte Alfinn seine winzige Hand nach ihr aus. Sie blieb kurz stehen, um ihn zu streicheln. Leif schob seinen Stuhl zurück, ging um den Tisch herum und bot ihr sehr gekonnt den Stuhl ihm gegenüber an.
    „Möchtest du etwas essen?“ Er deutete auf die silbernen Platten, die auf einer Anrichte warm gehalten wurden. Doch Krista schüttelte den Kopf.
    „Ich esse selten viel am Morgen.“ Einer der Diener erschien mit einer Tasse heißer Schokolade und einigen Keksen, Kristas üblichem Frühstück. Leif reichte Alfinn eine Stückchen Orange, und der Affe aß es sehr anmutig.
    „Ich dachte, mein Vater sei hier“, sagte Krista, „obwohl ich hätte wissen müssen, dass er sich bereits in seine Arbeit vergraben haben dürfte.“
    „Dein Vater trifft sich mit einem seiner befreundeten Professoren. Ich glaube nicht, dass er beabsichtigt, sehr lange fortzubleiben“, erwiderte Leif, während der Diener wieder hinausschlüpfte und die Tür leise hinter sich schloss. „Wir sind unter uns“, fügte er hinzu. „Was möchtest du mir sagen?“
    Krista strich ihre Serviette über dem üppig weiten Rock ihres rosafarbenen Vormittagskleids aus Baumwollflanell glatt. „Ich wollte nur … ich wollte dir nur danken für das, was du gestern Abend für mich getan hast. Du hast dein Leben riskiert, um mich zu schützen. Ein Schuss hätte dich treffen, ja vielleicht sogar töten können. Was du getan hast … war unglaublich, und … nun, ich möchte dir nur dafür danken.“
    „Es ist die Pflicht eines Mannes, eine Frau zu beschützen.“
    „Wahrscheinlich ist das dort so, wo du herkommst. Trotzdem war es sehr unerschrocken von dir.“
    Eindringlich sah er sie an und schien ihre Gedanken zu lesen. „Da ist noch mehr, was du sagen möchtest. Was ist es?“
    Sie atmete tief durch. „Ich wünschte nur … ich wünschte nur, ich wäre mutiger gewesen.

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