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Mein wildes Herz

Mein wildes Herz

Titel: Mein wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kat
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Sicher hätten die Frauen bei dir zu Hause nicht nur dagestanden und nichts getan, so wie ich. Irgendwie hätten sie dir geholfen.“
    Er verzog den Mund zu einem Lächeln. „Ich bin ein Krieger. Mir muss keine Frau beim Kämpfen helfen.“
    „Nein, das hast du schon ganz allein sehr gut gemacht. Wenn ich vielleicht nicht so überrascht gewesen wäre … Um die Wahrheit zu sagen, ich glaubte keinen Moment lang, in Gefahr zu sein. Bis es dann zu spät war.“ Mühsam brachte sie ein Lächeln zustande. „Wenigstens habe ich nicht geschrien oder bin in Ohnmacht gefallen.“
    Er lächelte, und das ließ ihn jung und ungeheuer gut aussehen. „Du warst sehr tapfer – für eine Engländerin.“
    Beide mussten lachen, und Alfinn stimmt fröhlich kreischend mit ein. Krista war überrascht, wie erleichtert sie sich fühlte. Sie hatte befürchtet, Leif irgendwie enttäuscht zu haben. Vielleicht war es ja dumm, aber sie war froh, dass in seinen Augen immer noch die gleiche Wärme lag, wenn er sie betrachtete.
    Sie nippte ein paar Mal an ihrer Schokolade und aß einen Keks. Dann weckten Stimmen im Gang ihre Aufmerksamkeit. Leif erhob sich, als ihr Vater und Matthew Carlton den Frühstückssalon betraten. Auf Matthews Gesicht lag ein angespannter Ausdruck, und er blickte entschlossen drein. Auch ihr Vater sah ein wenig düster aus, doch schien auf seinem Gesicht auch ein Anflug von Bedauern zu liegen.
    Kristas Herz schlug schneller. „Ist etwas geschehen, Vater?“ Auch sie stand jetzt auf.
    „Ich befürchte ja, Liebes.“
    Wie aus dem Nichts erschien einer der Diener, um Alfinn in die Stallungen zu tragen. Der Affe sprang auf seinen Arm, und beide verschwanden durch die Tür.
    „Gestern Abend nach dem Abendessen“, fuhr ihr Vater fort, als sie wieder unter sich waren, „erhielt ich einen Brief von Matthew, in dem er mich um ein Treffen heute Morgen bat.“ Krista wusste, dass Matthew sich auf dem Land aufgehalten hatte, weil sein Vater am Wechselfieber erkrankt war.
    Sie drehte sich zu ihm um. „Ich hoffe, dem Earl geht es besser.“
    „Mein Vater ist wohlauf. Das hier hat nichts mit meiner Familie zu tun. Es geht um mich und dich und unsere gemeinsame Zukunft.“
    „Ich fürchte, ich verstehe nicht“, murmelte Krista. Ihr gegenüber stand Leif angespannt und regungslos da. „Wenn es nur uns beide angeht, Matthew, sollten wir vielleicht unter vier Augen darüber sprechen.“
    „Ich fürchte, es betrifft auch deinen Hausgast Mr. Draugr. Du musst wissen, dass ich als dein Verlobter entschieden gegen seine Anwesenheit in diesem Hause protestiere.“
    „Aber er ist auf Vaters Einladung hier.“
    „Worüber dein Vater und ich heute Morgen eingehend gesprochen haben. Ich habe auch Kenntnis davon bekommen, dass Mr. Draugr dich immer in deiner Kutsche in die Stadt begleitet hat – ohne Anstandsdame. Das ist höchst unschicklich, Krista, und ich will, dass das aufhört – augenblicklich!“
    Krista blickte sie zu ihrem Vater, um ihn stumm um Hilfe zu bitten, doch in seinem finsteren Gesicht fand sie keine Unterstützung.
    „Mr. Draugr hat mich als mein Beschützer begleitet“, erklärte sie. „Wie du weißt, habe ich etliche Drohungen erhalten. Gestern Abend hat Leif … Mr. Draugr mir das Leben gerettet.“
    „Ja, dein Vater hat mir die Geschichte bereits mitgeteilt.“
    „Dann verstehst du also, wie nötig es ist, dass Mr. Draugr …“
    „Ich werde mich glücklich schätzen, dir jeden Schutz angedeihen zu lassen, den du benötigst. In der Zwischenzeit möchte ich, dass Mr. Draugr bis spätestens heute Abend dieses Haus verlassen hat, oder unsere Verlobung ist null und nichtig.“
    „Das ist nicht dein Ernst, Matthew.“
    „Du hast die Wahl, Krista. Wir können uns ein gemeinsames Leben aufbauen, so wie wir es geplant haben, oder du kannst wegen ein paar Monaten in Gesellschaft deines Barbaren alles wegwerfen – diesem Versuchskaninchen des Professors.“
    Krista unterdrückte einen Aufschrei, als Leif sich auf Matthew stürzte und ihn am Hemd packte.
    „Leif, nein!“, rief sie.
    „Lassen Sie ihn los, Leif!“, befahl ihr Vater. „So benimmt sich kein Gentleman.“
    Leif hielt Matthew noch eine Weile gepackt, dann ließ er ihn los. „Ich werde Ihre Beleidigungen nicht hinnehmen, Carlton, Gentleman hin oder her.“
    Matthew strich sein gekräuseltes weißes Hemd glatt. „Fordern Sie mich heraus, Draugr? Duelle, mein Freund, sind schon seit Jahren verpönt.“ Spöttisch hob Matthew eine Braue. „Es

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