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Mein wildes Herz

Mein wildes Herz

Titel: Mein wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kat
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jetzt mir, wie die Götter es beschlossen haben. Ich werde mit deinem Vater sprechen, und du wirst mit mir als meine Frau nach Draugr zurückkehren.“
    Entschieden schüttelte Krista den Kopf. „Ich kann nicht. Ich muss hier einen Zeitungsverlag führen. Mein Vater braucht mich und auch meine Familie. Ich habe auch Verantwortung zu tragen, genau wie du. Ich versuchte, es dir zu sagen – es dir klarzumachen.“
    Seine Miene verhärtete sich. „Ich verstehe nur eines. Wenn du mich nicht heiraten willst, dann hast du dich zur Hure gemacht. Warum, Krista? Warum hast du dich mir hingeben und weigerst dich jetzt, mich zu heiraten?“
    „Weil ich dich wollte! Gerade so, wie du mich wolltest!“
    „Willst du mich immer noch?“ Sein Blick ließ den ihren nicht los. Seine Augen waren so blau, so durchdringend, dass sich ihr Herz zusammenkrampfte. „Die Wahrheit, Krista.“
    „Gott helfe mir, ja!“
    „Dann gibt es keine Diskussion mehr. Als ich deinen jungfräulichen Körper in Besitz nahm, habe ich Anspruch auf dich als meine Frau erhoben. Und meine Frau wirst du auch werden.“
    In Krista erwachte die Wut. Ja, sie wollte ihn. Tatsächlich war sie in ihn verliebt. Doch das spielte keine Rolle.
    „Du besitzt mich nicht, Leif Draugr, ganz gleich, was deine Götter auch sagen. Und ich will dich nicht heiraten! Ich kann nicht!“
    Leif sagte nichts mehr, doch an seinem Kiefer zuckte ein Muskel. Er kreuzte die Arme vor der mächtigen Brust, drehte sich von Krista weg und starrte aus dem Fenster. Krista kochte innerlich. Sie war in dieses große, arrogante Ungeheuer verliebt. Selbst jetzt brauchte sie ihn nur anzusehen, und schon erwachte das Verlangen in ihr.
    Die Kehle wurde ihr eng.
    Lieber Gott, was sollte sie nur tun?
    Eine weitere Stunde verging, bis sie endlich ihr Stadtpalais erreichten. Der Sturm der letzten Nacht hatte die Straßen noch aufgeweichter und schwerer befahrbar zurückgelassen, und die Rückkehr nach London dauerte länger als üblich.
    Krista fand ihren Vater im Salon, wo er besorgt auf dem Perserteppich auf und ab ging. Als sie näher trat, wandte er sich um. „Krista! Liebling, dem Himmel sei Dank, es geht dir gut!“
    Krista eilte in seine Arme. Hinter ihr trat Leif in den Salon. Sie wusste, dass er immer noch wütend war. Und sie betete, dass er ihrem Vater nichts sagen würde.
    „Es tut mir leid. Das Rad unserer Kutsche ist gebrochen, und wir mussten in einem Gasthof übernachten, damit Mr. Skinner es am Morgen wieder herrichten lassen konnte. Wir sind so früh wie möglich aufgebrochen.“
    „Ich muss gestehen, dass ich krank vor Angst war. Nach dem, was in jener Nacht in der Gasse passiert ist, dann dieses entsetzliche Feuer im Beacon …“
    „Ja, ich weiß.Wir hatten allerdings keine andere Wahl, als zu bleiben.“
    Keine andere Wahl. Krista versuchte nicht daran zu denken, welche Probleme diese Worte letzte Nacht verursacht hatten. Sie sah auf und bemerkte, dass Leif ihr einen bohrenden Blick zuwarf, und sie wusste, dass er an das Gleiche dachte.
    Krista zwang sich zu einem Lächeln. „Auf jeden Fall sind wir heil und gesund heimgekehrt.“ Außer, dass sie nicht länger eine Jungfrau war. Was hatte sie da nur für ein Durcheinander angerichtet. Sie wünschte, ihre Freundin Coralee wäre hier. Vielleicht könnten sie dann zusammen herausfinden, was jetzt zu tun war.
    „Und wie gestaltete sich dein Treffen mit Mr. Harding?“, fragte ihr Vater, während er sie zum Sofa führte.
    „Ich fürchte, das war die reinste Katastrophe.“
    „Wirklich? Wollt ihr beide mir nicht all das bei einer Tasse Tee erzählen?“
    „Ja, Krista“, warf Leif von der Tür her ein. „Warum eigentlich nicht? Du kannst deinem Vater berichten, was bei Harding passiert ist, und ich erzähle ihm, was auf dem Heimweg geschah.“
    Krista erstarrte. Das würde er doch sicher nicht tun. Als sie zu ihm schaute und seine harten Gesichtzüge sah, wusste sie jedoch, dass er es sehr wohl tun würde. Sie biss sich auf die zitternden Lippen und flehte ihn im Stillen an zu schweigen. Er musste ihr stummes Flehen bemerkt haben und ließ Gnade walten, denn er stieß einen tiefen Seufzer aus.
    „Ich werde den Tee nicht einnehmen können. Ich muss eine Weile üben. Heute Abend will ich wieder zu Crockford’s gehen.“
    Krista sah ihm nach. Doch erst als er verschwunden war, beruhigte sich ihr Herzschlag.
    Leif spielte an diesem Abend und an allen weiteren Abenden dieser Woche. Als eine Einladung von Lord und Lady Wimby

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