Mein wildes Herz
küsste er sie erneut. Krista hielt den Atem an, als er ihre Beine auseinander schob und in sie eindrang. Doch dieses Mal ging es viel leichter und war weit weniger unangenehm.
„Dein Körper und meiner passen perfekt zusammen.“
Es schien wirklich so. Und als er sich zu bewegen begann, war Krista überzeugt, dass er recht hatte.
Die Morgensonne strahlte ins Zimmer und weckte Krista aus einem tiefen Schlaf voller Träume. Leif, der sich Sorgen wegen der Reparatur der Kutsche machte, war bereits aufgestanden und nach unten gegangen. Skinner war auf dem einen ihrer Kutschpferde ins Dorf geritten, es hieß Marley-in-Wood – und hatte dabei das andere am Zügel geführt. Auf dem Rücken des Ersatzpferdes hatte er dann das schwere, mit einem Eisenreifen beschlagene Rad befestigt.
Mit Leif, der half, die Kutsche anzuheben, dauerte es nicht lange, das Rad wieder zu befestigen. Bald waren sie auf dem Heimweg. Im hellen Tageslicht erschienen Krista die Ereignisse der letzten Nacht wie ein Traum.
Vielleicht wollte sie es auch nur so sehen, auch wenn es ihr schwerfiel.
Denn während der Kutschfahrt schmerzte ihr Körper an Stellen, die zuvor noch nie geschmerzt hatten. Und immer, wenn sie Leif ansah, stiegen angenehme Erinnerungen an genossene Freuden in ihr auf. Sie fragte sich, was er wohl dachte, und wusste, dass sie eigentlich über das, was zwischen ihnen geschehen war, hätten sprechen müssen. Doch sie fand nicht den Mut dazu.
Eines war gewiss. Leif glaubte, sie gehöre ihm. Auf gewisse Weise hatte er recht, denn nie würde es einen anderen Mann geben, der so gut zu ihr passte, nie würde es einen Mann geben, der in ihr so eine Leidenschaft erweckte.
Oder Liebe.
Doch welche Gefühle sie auch immer für Leif hegte oder er für sie, nichts hatte sich geändert.
Er hatte immer noch vor fortzugehen.
Und sie konnte nicht mit ihm kommen.
Die plötzliche Beklemmung in der Brust beachtete sie nicht.
Leif bewegte sich auf seinem Sitz. „Ich will heute Abend spielen“, beendete er das lange Schweigen. „Wenn ich weiterhin gewinne wie bisher, habe ich bald das nötige Geld beisammen.“
Krista wurde das Herz schwer. „Schiffe sind sehr teuer, Leif.“
„Ich brauche ja kein großes. Es muss nur groß genug sein, um mich sicher nach Hause zu bringen. Aber ich habe mir gedacht …“
„Ja?“
„Die Leute hier in England geben Geld aus für Dinge, die von den verschiedensten Orten kommen. Ich denke, wenn ich erst einmal ein Schiff habe, könnte ich einen Handelsweg zwischen Draugr und England etab… etab…“
„Etablieren?“
„Ja. Einen Handelsweg zwischen Draugr und England etablieren.“
„Womit würdest du denn handeln?“
„Einige aus unserem Volk sind sehr gute Kunsthandwerker. Sie weben sehr feine Wollstoffe mit komplizierten Mustern, schnitzen Broschen und Kämme aus den Panzern von Schildkröten und stellen Anhänger aus dem Elfenbein von Tierzähnen her. Sie machen auch schöne Anhänger und Messergriffe aus Hirschhorn. Ich glaube, die Leute hier würden einen guten Preis für solche Sachen zahlen.“
„Ja, das würden sie vielleicht.“ Mit einem Mal wurde sie ganz aufgeregt. „Wenn du das tätest, könntest du hier in England bleiben, Leif. Du könntest in London wohnen und dir dein Geschäft aufbauen. Natürlich müsstest du hin und wieder nach Hause segeln, um Waren zu holen, aber …“
„Mein Heim muss dort sein. Ich habe eine Pflicht meinem Vater und meinem Clan gegenüber. Eines Tages werde ich der Chief sein.“
Mit wehem Herzen sank Krista in den Sitz zurück. Leif ergriff ihre Hand. „Schau nicht so traurig drein. Wie du schon sagtest, ich habe ein Schiff, und wir können auf Besuch hierher zurückkommen. Du wirst deinen Vater und deine Freunde sehen können, und mit der Zeit wirst du auch in deiner neuen Heimat Freunde gewinnen.“
Krista sah ihn an. Sie hatte gewusst, dass es zu diesem Gespräch kommen würde, doch sie hatte gehofft, es aufschieben zu können. Hatte gehofft, sich noch ein wenig länger im Schein ihrer Liebe zu sonnen.
„Ich weiß, du möchtest gerne, dass ich mit dir komme, und du kannst dir nicht vorstellen, was mir das bedeutet. Doch ich kann nicht mit dir gehen, Leif. Mein Heim ist hier in England. Das, was gestern Nacht zwischen uns geschehen ist, ändert nichts daran.“
Seine goldblonden Augenbrauen zogen sich zusammen. „Alles hat sich geändert. Letzte Nacht hast du mir das Blut deiner Jungfräulichkeit zum Geschenk gemacht. Du gehörst
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