Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein wildes Herz

Mein wildes Herz

Titel: Mein wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kat
Vom Netzwerk:
eintraf, die zu einer Hausparty im exklusiven Stadtpalais des Viscount einluden, drängte Leif Krista anzunehmen.
    „Lady Wimby ist eine leidenschaftliche Spielerin“, meinte er. „Bei ihren Partys wird immer gespielt.“
    Krista brauchte nicht zu fragen, woher er das wusste. Langsam errang er als Spieler eine gewisse Berühmtheit, und seine Größe und sein gutes Aussehen machten ihn bei den Damen nur zu beliebt. Krista versuchte, nicht eifersüchtig zu sein, als die Einladungen nur so hereinströmten.
    „Frauen lieben ihn“, gestand Coralee eines Nachmittags, als sie arbeiteten. „Wenn man ihn anschaut, muss einen das nicht wundern.“
    Krista verspürte einen kleinen Stich, doch sie achtete nicht weiter darauf. „Sprichst du von den Frauen, die bei Crockford’s spielen?“
    „Nun ja. Das ist einer der beliebtesten Treffpunkte der feinen Welt. Früher oder später gehen die meisten hin. Die Damen sagen, er sei ein Original.“
    „Das ist sicher noch eine Untertreibung. Man weiß nie, was Leif sagen wird, höchstens, dass es wahrscheinlich die unverblümte Wahrheit sein wird.“
    „Leif ist ein Wikinger. Die Leute wissen es vielleicht nicht, aber die Frauen scheinen zu spüren, dass er anders ist. Er ist männlich und voller Kraft, und er fackelt nicht lange. Sie nennen ihn einen einzigartigen, sehr männlichen Mann.“
    Krista verdrehte die Augen. Natürlich entsprach das der Wahrheit. Sie erinnerte sich an seine heißen Küsse und daran, wie er sie mit seiner Hand kühn zwischen den Beinen gestreichelt hatte.
    „Du wirst ja rot“, sagte Corrie und hob eine ihrer rotblonden Brauen. „Ich rate lieber nicht, warum.“
    „Besser, du versuchst es erst gar nicht.“
    „Krista …“
    „Lass mich bitte weiterarbeiten. Ich muss den Artikel über Cutter Harding und die Arbeitsbedingungen in seiner Fabrik fertig schreiben, und ich glaube, du hast auch noch so einiges zu tun.“
    Coralee lächelte. „Für eine Weile lass ich dir deinen Willen. Aber vergiss nicht, es ist mein Beruf, interessante Informationen aufzustöbern. Und ich habe so das Gefühl, dass diese Information wirklich höchst interessant sein könnte.“
    Krista nahm den Köder nicht an und ging in ihr Büro. Sie war entschlossen, ihren Artikel zu Ende zu schreiben. Dass Harding Kinder für seine Arbeit in der Fabrik ausnutzte, hatte sie den Behörden bereits mitgeteilt, doch sie war sich nicht sicher, ob das etwas bewirkt hatte. Die Zeitung war ihr bestes Mittel, den Arbeitern in ihrer Notlage zu helfen.
    Sie setzte sich an den Schreibtisch und versuchte, Ordnung in ihre Gedanken zu bringen. Stattdessen kam ihr immer wieder das Wochenende in den Sinn. Corrie hatte zugestimmt, Leif, Krista und deren Vater zu Lord Wimbys Hausparty zu begleiten.
    Und wieder einmal betete sie, dass Leif nicht genug Geld für sein verdammtes Schiff gewinnen würde.

18. KAPITEL
    Das herrschaftliche Haus quoll beinahe über von Gästen. Große Vasen voller Rosen und Chrysanthemen schmückten den Eingang und den Salon, den Ballsaal im oberen Stockwerk und den Spielsaal unten in der Halle. Diana Cormack, Viscountess Wimby, ließ die Blicke schweifen und freute sich, dass ihre Einladung sich so glänzend gestaltete.
    Nachdem sie und Arthur all ihre Gäste begrüßt hatten, war sie durch die Halle zu dem Salon gegangen, in dem das Kartenspiel stattfand. Hier wollte sie den größten Teil des Abends verbringen. Nun stand sie unter der Stuckdecke neben einer Kübelpalme, trank Champagner mit ihrer besten Freundin Caroline Burrows, Countess of Brentford, und beobachtete eine kleine Gruppe, die sich neben den Spieltischen unterhielt.
    Sie öffnete ihren schwarzen Fächer aus Straußenfedern, der perfekt zu ihrem schwarzen Haarschmuck aus Federn und der goldfarbenen, mit Schwarz besetzten Robe passte.
    „Du starrst“, sagte Caroline.
    „Ich kann nicht anders. Der Mann ist hinreißend.“ Ihr Blick glitt über den großen blonden Riesen mit den verblüffend blauen Augen in seinem perfekt sitzenden Abendanzug. Er spielte Karten mit jener tiefen Konzentration, mit der er alles zu tun schien. Nur selten hatte Diana gegen ihn gewonnen. Um die Wahrheit zu sagen, hatte sie gestern Abend bei Crockford’s zwanzigtausend Pfund an ihn verloren.
    Sie lächelte. Es war die Sache wert gewesen, einfach nur am Tisch zu sitzen und zu spüren, wie ein Blick aus diesen blauen Augen gelegentlich ihre Brüste streifte. Es war zu erkennen, dass er ihre unausgesprochene Einladung sehr gut

Weitere Kostenlose Bücher