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Mein Wille geschehe

Mein Wille geschehe

Titel: Mein Wille geschehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sloan
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denn nicht?«
    »Naja, wenn ich dir das erzähle, wirst du es ver-
    stehen«, sagte Judith mit einem kleinen Kichern.
    Sie wusste, dass sie ihm blindlings vertrauen
    konnte.
    Es dauerte eine halbe Stunde, bis er ihr alle De-
    tails entlockt hatte, und sobald er sein Ziel er-
    reicht hatte, stand er auf und ging unter dem
    Vorwand, am nächsten Morgen früh arbeiten zu
    müssen. Hastig verließ er das Haus und sprang in
    sein Auto. Er zwang sich, erst eine Weile zu fah-
    ren. Dann hielt er an und stieß ein lautes Sieges-geheul aus.
    »Du kommst am Dienstagabend her, obwohl wir
    am Donnerstag sowieso verabredet waren?«,
    sagte AI Roberts an der Tür seines Hauses in
    West Seattle. »Muss ja echt dringend sein.«
    »Wenn es das nicht wäre, stünde ich jetzt nicht
    hier«, erklärte Craig Jessup.
    Das private Telefon in Paul Cotters Büro, das
    nicht über die Zentrale vermittelt wurde, klingelte um neun Uhr. »Gut, dass Sie noch da sind«, sagte die Stimme am anderen Ende.
    »Ich habe gewartet«, sagte Cotter. »Ich hatte so
    eine Ahnung, dass Sie heute anrufen würden.«
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    »Scheint alles gut zu laufen, so wie’s aussieht.«
    »Ja«, stimmte der Anwalt vorsichtig zu.
    »Was ist?«, fragte der Anrufer beunruhigt. »Se-
    hen Sie irgendein Problem auf uns zukommen,
    von dem ich noch nichts weiß?«
    »Nein«, gab Cotter zur Antwort. »Aber ich bin
    immer der Meinung, man soll sich nicht zu früh
    freuen.« Der Anrufer lachte. »Deshalb sind Sie so gut.«
    »Ich hoffe nur, dass wir an alles gedacht haben«, sagte Cotter. »Haben Sie Zweifel?«
    Ein kurzes Schweigen entstand. »Nein«, antwor-
    tete der Anwalt dann. »Aber man weiß einfach
    nie, ob nicht irgendwo noch etwas lauert.«
    Erst nach Mitternacht klingelte das Telefon im
    gemütlichen Heim der McAuliffes in Magnolia.
    Dana hatte auf den Anruf gewartet und nahm
    gleich beim ersten Klingeln ab, damit Sam nicht
    aufwachte.
    »Alles klar«, verkündete Craig Jessup. »Ich hab
    alles, was wir brauchen. Sie können jetzt ins Bett gehen und in aller Seelenruhe schlafen.«
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    »Mr Clune, ich habe nur ein paar wenige Fragen
    an Sie«, sagte Dana freundlich zu Joshua am
    Mittwochmorgen zu Beginn der Verhandlung.
    »Joshua«, erwiderte der Zeuge mit einem zutrau-
    lichen Lächeln. »Wie bitte?«
    »Ich bin nicht Mr Clune«, sagte er. »Bloß Jo-
    shua.«
    »Oh, verstehe, Entschuldigung«, sagte Dana und
    erwiderte das Lächeln. »Gut, Joshua, wem haben
    Sie zuerst von dem Boten im Hill House erzählt?«
    »Big Dug«, gab er zur Antwort. »Big Dug hab ich
    es erzählt.«
    »Wer ist Big Dug?«
    »Mein Freund.«
    »Und was hat Ihr Freund gesagt, als Sie ihm von
    dem Boten erzählt haben?«
    »Nichts. Erst mal jedenfalls.«
    »Wann hat er dann etwas gesagt?«
    »Erst Wochen später, als der Mann da verhaftet
    worden ist«, sagte Joshua und nickte zu dem An-
    geklagten hinüber. »Und was hat Big Dug da ge-
    sagt?«
    »Er hat mir ein Bild in der Zeitung gezeigt und
    mich gefragt, ob das der Bote war, den ich gese-
    hen hab.«
    »Was sagten Sie da?«
    »Dass ich es nicht weiß.«
    »Warum haben Sie das gesagt?«
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    Joshua zuckte die Achseln. »Weil es kein gutes
    Bild war.«
    »Was hat Big Dug dann gemacht?«
    »Er ist mit mir in die Bar gegangen, wo wir
    manchmal sind, weil wir da den ganzen Abend bei
    einem Bier sitzen können, und er hat mir den
    Mann im Fernsehen gezeigt.«
    »Was haben Sie da gesagt?«
    »Ich hab wieder gesagt, ich weiß nicht, ob er das war.«
    »Sie meinen, Sie haben den Angeklagten im
    Fernsehen nicht erkennen können, und auch
    nicht in der Zeitung?«
    »Ja, genau«, sagte Joshua.
    »Aber Sie sind trotzdem zur Polizei gegangen,
    nicht wahr?«
    »Viel später erst, weil Big Dug meinte, es sei
    wichtig.«
    »Und als Sie mit den Polizisten sprachen, konnten Sie da den Mann erkennen, den Sie im Hill House
    gesehen hatten?«
    Joshua schüttelte den Kopf. »Nein. Ich hab ihnen
    gesagt, es war dunkel, und der Mann war ziem-
    lich weit weg.«
    »Und was sagten die Polizisten, nachdem Sie mit
    ihnen gesprochen hatten?«
    »Sie sagten, ich müsste nicht herkommen und
    vor den ganzen Leuten hier sprechen.«
    »Sagten sie das, weil Sie den Mann nicht erken-
    nen konnten, den Sie im Hill House gesehen hat-
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    ten?«
    »Ich glaube schon«, sagte Joshua. Brian Ayres
    wurde unruhig.
    »Und was ist letzten Samstag passiert?«, fragte
    Dana. »Da sind Polizisten gekommen und haben
    mich eingesperrt«, sagte der Zeuge aus. »Big
    Dug meinte, das

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