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Mein Wille geschehe

Mein Wille geschehe

Titel: Mein Wille geschehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sloan
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falteten es zusammen
    und reichten es zu Stuart weiter. Elf Augenpaare
    waren auf den Sprecher gerichtet, als er die Zet-
    tel auffaltete.
    »Wir haben sieben Stimmen für schuldig«, ver-
    kündete der Lehrer, »vier Stimmen für nicht
    schuldig und eine unentschiedene.«
    »Unentschieden?«, fragte Eliot Wickstine vor-
    wurfsvoll. »Wer hat denn unentschieden ge-
    schrieben?«
    »Ich«, antwortete Allison gelassen. »Das geht
    aber nicht.«
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    »Vielleicht nicht, aber so habe ich mich entschieden.«
    »Und was machen wir nun?«, fragte David Re-
    minger. »Ich würde sagen, wir unterhalten uns
    darüber«, antwortete Stuart.
    »Wo fangen wir an?«
    »Ich habe eine Idee«, sagte Eliot. »Jeder, der
    möchte, könnte doch sagen, warum er sich wie
    entschieden hat.« Stuart schaute in die Runde.
    »Ist jemand dagegen?«, fragte er. Niemand mel-
    dete sich zu Wort. »Gut, Eliot, wollen Sie gleich anfangen?«
    »Klar«, sagte der Pilot. »Er ist schuldig. Ich finde, das hat die Anklage schlüssig bewiesen.«
    »Ohne jeden Zweifel?«, fragte Aaron Sapp. »Ich
    hab jedenfalls keine Zweifel daran«, antwortete
    Eliot. »Er hat ein Motiv: die Abtreibung seiner
    Frau, und die Mittel, denn er wusste, wie man
    eine Bombe herstellt. Und ich gehe davon aus,
    dass er die Gelegenheit hatte, auch wenn seine
    Frau einen leichten Schlaf hat. Ich finde, es wur-de sogar deutlich, dass er einer dieser religiösen Spinner ist, die meinen, sie gehorchen nur dem
    Willen Gottes.«
    »Ich habe auch für schuldig gestimmt«, sagte
    Karleen. »Ich finde, der Staatsanwalt hat seine
    Sache weitgehend gut dargestellt. Manche Zeu-
    genaussagen waren vielleicht ein bisschen
    schwammig, aber die meisten hatten Hand und
    Fuß. Ich glaube, dass Latham es getan hat.«
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    »Ich auch«, erklärte Ralph Bergquist. »Aus den-
    selben Gründen, die Karleen aufgezählt hat. Als
    er selbst im Zeugenstand war, hatte er ein paar
    gute Antworten parat, aber das hat meine Mei-
    nung nicht geändert. Nicht nach den Aussagen
    des Gerichtsmediziners.«
    »Ich halte ihn für schuldig«, sagte Elizabeth
    Kwan. »Bei einigen Zeugenaussagen gab es un-
    klare Stellen, und ich bin mir wegen seinem Motiv nicht ganz sicher, aber insgesamt glaube ich,
    dass er es getan hat.«
    »Ich habe unschuldig aufgeschrieben«, sagte Kit-
    ty Dodson. »Ich habe sehr genau zugehört, was
    er über sich selbst sagte, und ich glaube ihm. Ich glaube diese Sache mit dem Aspirin und der Säu-re aus der Batterie und so. Ich musste an all die Sachen denken, die ich bei der Arbeit benutze.
    Von denen sind bestimmt auch einige tödlich, und
    bestimmt gibt es überall in meiner Wohnung und
    in meinem Auto Spuren davon, ohne dass ich es
    weiß. Ich fand es überzeugend, was er gesagt
    hat.«
    »Ich habe auch für nicht schuldig gestimmt«, er-
    klärte Rose Gregory. »Ich finde den Angeklagten
    sympathisch, und den Detective mochte ich nicht.
    Ich glaube, dass er diesem armen Obdachlosen
    die Aussage abgepresst hat, und da muss ich
    mich doch fragen, was er sonst noch hinfrisiert
    hat.«
    »Ich halte Latham für schuldig«, sagte John
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    Quinn. »Wenn ich mir das ganze Bild anschaue,
    weist zu viel auf ihn hin, ob’s nun Zufälle sind
    oder nicht. Und ich glaube schon, dass er seiner
    Frau vielleicht was in den Kakao geschüttet hat.«
    »Das dürfen wir nicht berücksichtigen«, rief ihm
    Stuart in Erinnerung.
    »Warum nicht?«, fragte John.
    »Weil der Staatsanwalt keine Aussagen machen
    darf, die er nicht durch Beweise erhärten kann.«
    »Mag ja sein«, brummte John. »Aber gehört hab
    ich’s trotzdem.«
    »Ich fand den Staatsanwalt sympathisch«, sagte
    David Reminger. »Aber es hat mir nicht behagt,
    wie er das gebracht hat. Ich fand das ungerecht.
    Und der Richter sah aus, als fände er das auch
    gar nicht gut. Außerdem habe ich Zweifel an eini-
    gen anderen Beweisen. Diesem anonymen Brief,
    zum Beispiel, der da einfach aus dem Nichts auf-
    taucht. Das schien mir zu passend, und keiner
    hatte eine Erklärung dafür, woher der kam. Des-
    halb habe ich mich für nicht schuldig entschie-
    den.«
    »Ich habe auch für nicht schuldig gestimmt«,
    sagte Aaron. »Und zwar nicht, weil ich glaube,
    dass er den Anschlag nicht begangen hat. Ehrlich
    gesagt, halte ich ihn sogar wirklich für den Täter.
    Aber ich finde, die Anklage konnte das nicht so
    beweisen, dass jeder Zweifel ausgeschlossen ist.«
    »Ich habe schuldig geschrieben«, sagte Bill Jor-
    genson. »Die Verteidigerin war

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