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Mein Wille geschehe

Mein Wille geschehe

Titel: Mein Wille geschehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sloan
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sie kennen
    lernte. Soweit ich mich erinnern kann, kam er
    zuerst mit ihr ins Gespräch, aber sie hat uns bei-de angebaggert. Ich hab nicht angebissen, aber
    er. Danach schien sie ziemlich darauf zu achten,
    dass er nicht mehr viel Zeit mit seinen Freunden
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    verbrachte. Sie schien uns als Bedrohung zu be-
    trachten.«
    »Weshalb?«
    »Wir hätten ihr ja die Tour vermasseln können«,
    antwortete Zach. »Corey war zu verknallt, um es
    zu merken, aber sie wirkte auf mich regelrecht
    verzweifelt. Ansonsten war sie ja okay gewesen,
    aber wenn Frauen so verzweifelt wirken, gehen
    bei mir die Warnlampen an.«
    »Haben Sie eine Ahnung, was mit ihr los war?«
    »Weiß der Himmel«, sagte er und zuckte die Ach-
    seln. »Vielleicht hatte es was damit zu tun, dass sie siebenundzwanzig und immer noch ledig war,
    obwohl das heutzutage wirklich keine Schande
    mehr ist. Ein paar von uns haben versucht, ihn
    von so einer überstürzten Bindung abzuhalten.
    Wozu die Eile? Aber sie machte mächtig Druck,
    und er war total unerfahren. Vielleicht hatte er
    Angst, dass er sie verlieren würde, wenn er zö-
    gerte.«
    »Ist Ihnen irgendeine Veränderung an Corey auf-
    gefallen seit seiner Hochzeit? Oder seit seiner
    letzten Patrouille?« Zach dachte einen Moment
    nach. »Er wirkte vielleicht ein bisschen ange-
    spannter, aber das musste nicht unbedingt mit
    seiner Ehe zu tun haben.«
    »Wie kam er mit der Abtreibung zurecht?«
    »Er war sehr wütend und verletzt. Aber dann er-
    zählte er mir, er ginge viel zur Kirche, und der
    Pfarrer hätte ihn dort in eine Gruppe eingeführt, 177

    die ihm helfe, das zu verkraften.«
    »Wird er schnell wütend?«, erkundigte sich Jes-
    sup. »Neigt er zum Jähzorn?«
    »Ist mir nie aufgefallen.«
    »Halten Sie Corey für einen Menschen, der im
    Stande wäre, ein Gebäude voller Menschen in die
    Luft zu jagen?«
    »Niemals«, sagte der Leutnant mit Nachdruck.
    »Wie die Ehe sich auch auf ihn ausgewirkt haben
    mag: Seine Persönlichkeit hat sich deshalb nicht
    verändert. Und ihm geht es vor allem darum, zu
    verteidigen und zu schützen, nicht darum an-
    zugreifen.«
    »Auch nicht, wenn er sein ungeborenes Kind rä-
    chen wollte?« Zach seufzte. »Dann müsste er
    völlig durchgedreht sein«, räumte er ein. »Ich
    habe keinerlei Anzeichen davon bemerkt und
    auch niemand, den ich kenne, aber wenn Sie
    mich drauf festnageln wollten – das könnte nur
    passiert sein, wenn er durchgedreht wäre.«
    »Sein bester Freund scheint auf seiner Seite zu
    sein«, bemerkte Louise. »Auch wenn er am Ende
    Abstriche machte.«
    »Keiner scheint den Jungen beschuldigen zu wol-
    len«, sagte Jessup. »Aber sie wollen auch alle
    nicht dumm dastehen.«
    »Corey Latham ist ein guter Mensch«, verkündete
    Tom Sheridan mit tragender Predigerstimme.
    »Man kann sich kaum einen besseren vorstellen.«
    Jessup wurde von dem Pfarrer im Büro des Pfarr-
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    hauses neben der Kirche empfangen, einem
    Raum mit schweren Balken an der Decke. Sheri-
    dan nahm die Hand des Detektivs herzlich in sei-
    ne beiden Pranken, dann hielt er ihm einen Stuhl
    hin.
    »Er gehört zu unserer Hilfsgruppe am Donners-
    tag, wissen Sie.«
    »Das wusste ich nicht«, erwiderte Jessup. »Wor-
    um handelt es sich da?«
    »Einige Kirchen haben sich zusammengetan, um
    den Obdachlosen warme Mahlzeiten zukommen
    zu lassen. Unsere Kirche ist am Donnerstag dran.
    Warten Sie, ich glaube, Corey hat sich uns vor
    etwa einem Jahr angeschlossen, und soweit ich
    mich entsinnen kann, hat er nicht einen Donners-
    tag versäumt, es sei denn, er war auf See.«
    »Interessant«, murmelte Jessup und speicherte
    diese Information ab. »Können Sie mir vielleicht
    etwas über diese Selbsthilfegruppe sagen, zu der
    Sie ihm den Zugang vermittelt haben?«
    »Natürlich, gerne«, antwortete Sheridan. »Das ist keine offizielle Gruppe der Kirche, aber sie wurde von einem unserer Gemeindemitglieder ins Leben
    gerufen. Sie kümmert sich um Menschen, die ein
    Kind verloren haben.«
    »Durch eine Abtreibung?«
    »Aus welchem Grund auch immer. Tod ist Tod,
    und Verlust ist Verlust, wie auch die Hintergründe sein mögen. Und der Verlust eines Kindes ist für
    die meisten Menschen das Schlimmste, was ihnen
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    im Leben widerfahren kann.«
    »Wie verhielt sich Corey in der Gruppe?«
    »Man berichtete mir, dass er sich für die anderen als ebenso wertvoll erwies wie sie für ihn«, sagte der Pfarrer mit einem kleinen Lächeln. »So ist
    Corey eben, wissen Sie. Es interessiert

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