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Mein Wille geschehe

Mein Wille geschehe

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Autoren: Susan Sloan
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niemanden. Er fühlte sich
    so hilflos, einsam und niedergeschlagen, dass
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    jede noch so kleine Abwechslung eine Wohltat für
    ihn war. Er war froh, als er sich duschen und sei-ne Gefängniskleidung gegen die makellose Khaki-
    Uniform eintauschen konnte, die Dana ihm vor-
    beibrachte. Er wusste, was die Uniform zu bedeu-
    ten hatte: dass der Prozess endlich anfing, und er klammerte sich an die Vorstellung, dass er nach
    Hause gehen würde, wenn er zu Ende war. Die
    Alternative dazu war zu grauenhaft, als dass er
    sie in Erwägung ziehen konnte. »Ich möchte,
    dass Sie mir etwas versprechen«, sagte er zu
    Dana. »Dass Sie keinen Einspruch gegen die Voll-
    streckung der Todesstrafe erheben, falls ich ver-
    urteilt werden sollte.«
    »Was meinen Sie damit?«, fragte sie.
    »Wenn ich schuldig gesprochen werde, wird man
    die Todesstrafe verhängen«, antwortete er. »Ich
    möchte nicht jahrelange Revisionen durchmachen
    müssen, um dann den Rest meines Lebens an
    Orten zu verbringen, die womöglich noch
    schlimmer sind als dieser. Wenn ich verurteilt
    werde, will ich sterben – so schnell wie möglich.
    Daraufhabe ich doch ein Recht, oder?«
    Sie brachte es nicht übers Herz, ihm zu sagen,
    dass er nicht einmal Einfluss auf seinen eigenen
    Tod hatte und dass gegen ein solches Urteil au-
    tomatisch Revision eingelegt wurde.
    Allison Ackerman stand auf, als es noch dunkel
    war, sah nach ihren Pferden, streichelte sie und
    gab ihnen eine Extraration Hafer, um sie für die
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    kommenden Monate zu entschädigen, in denen
    sie kaum Zeit für sie haben würde. Selbst in einer intensiven Schreibphase nahm sie sich für ge-wöhnlich immer Zeit, auf die Weide zu ihren
    preisgekrönten Vollblütern zu gehen, sie zu striegeln, ihre Hufe zu säubern und ihnen ein paar
    Äpfel oder Möhren als Leckerbissen zu bringen.
    Ihre Pferde und drei Hunde undefinierbarer Rasse
    waren die Familie, mit der sie auf ihrem Anwesen
    lebte. Ihre Tochter und die drei Enkel wohnten in Pennsylvania und kamen nur gelegentlich zu Besuch.
    Allisons Mann war vor über zehn Jahren an Herz-
    versagen gestorben, und sie hatte nie das Be-
    dürfnis gehabt, einen anderen Mann an seine
    Stelle zu setzen. Sie hatte ein gesichertes Ein-
    kommen, viele gute Freunde und ein erfülltes
    abwechslungsreiches Leben. Und sie hatte eine
    Berufung. Sie hatte nicht nur etliche Romane mit
    einer starken weiblichen Hauptfigur verfasst,
    sondern sie bemühte sich auch, Frauen in allen
    möglichen Lebenslagen die Kraft zu geben, etwas
    an ihrer Situation zu verändern. Allison Ackerman hatte nicht die Absicht, das jemandem zu offenbaren, doch sie betrachtete den Hill-House-
    Prozess mit seinem gewaltigen Medienecho als
    großen Schritt auf diesem Weg.
    Um halb neun traf sie am Gerichtsgebäude ein,
    vor dem sich die Menschenmassen drängten. Re-
    porter aus allen Teilen des Landes, Abtreibungs-
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    gegner und Abtreibungsbefürworter versuchten,
    einen guten Platz zu ergattern. Fernsehkameras,
    die im Gerichtssaal nicht zugelassen waren, wur-
    den hier aufgestellt, um wenigstens die Szenerie
    vor dem Gebäude zu übertragen. Polizisten be-
    mühten sich nach Kräften, die Menge im Zaum zu
    halten und Handgreiflichkeiten zu verhindern.
    »Der Spaß hat noch nicht mal angefangen, und
    die Leute sind schon in Rage«, sagte Allison zu
    einem untersetzten Polizisten, der ihr einen Weg
    bahnte.
    »So ist es, Ma’am«, entgegnete er mit einem
    Seufzer. »Ich kann nur hoffen, dass es bald reg-
    net.«
    Im Gerichtsgebäude begab sich Allison in den
    neunten Stock. Als sie den Geschworenenraum
    hinter Richter Bendalis Gerichtssaal betrat, stellte sie zu ihrer Überraschung fest, dass sie die Erste war.
    Der Raum war nicht besonders groß und mit ei-
    nem rechteckigen Eichentisch ausgestattet, an
    dem zwölf Stühle standen. Sechs weitere Stühle
    standen an der Wand. In einer Nische gegenüber
    befanden sich zwei Toiletten sowie diverse Auto-
    maten. Leider waren die Fenster an der schmalen
    Seite des Raums so hoch oben, dass man nicht
    hinaussehen konnte. Allison holte sich einen Be-
    cher Kaffee, ließ sich auf einem der Stühle an der Wand nieder und beobachtete, wie sich nach und
    nach die anderen Geschworenen einfanden.
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    Eine interessante Gruppe, befand die Schriftstel-
    lerin, die es gewöhnt war, Menschen einzuschät-
    zen. Während der Auswahl der Geschworenen
    waren alle Kandidaten in unterschiedlicher Auf-
    machung erschienen, doch an diesem Tag trugen
    die

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