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Mein wunderbarer Brautsalon

Mein wunderbarer Brautsalon

Titel: Mein wunderbarer Brautsalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Sonntag
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ja. Und er ist nicht mein Galan, sondern dient nur Recherchezwecken, du erinnerst dich?«
    »Richtig, ich vergaß.« Sie wendet sich wieder ihrem Notebook zu. »Ich kann mir das alles schon sehr gut vorstellen: lange Tischreihen, Matthias und ich am Kopfende. Hier«, sie deutet auf die Wand am hinteren Ende des Raums, »könnte später das Dessert-Buffet stehen und da«, sie deutet auf eine andere Ecke, »die Band.«
    »Oder der DJ.«
    »Oder der DJ«, stimmt sie mir zu. »Obwohl mir da so ein unbestimmtes Gefühl sagt, dass wir am Ende doch eine Band haben werden.«
    »So, so, sagt es dir das?«
    »Exakt. Ich würde jedenfalls sagen, wir buchen das Café, dann haben wir den wichtigsten Posten erledigt. Das mit der Alsterfahrt lassen wir, eine große Feier reicht.«
    »Okay, dann ruf beim Café an und blocke den Termin, die Nummer steht ja auf dem Fax.« Ich lege Kiki das nächste Blatt Papier vor. »Das hier ist ein Entwurf für die Einladungen, die hat Arne heute in seiner Mittagspause gemacht.« Kiki nimmt das Blatt in die Hand. »Toll!«, meint sie und studiert den Text. »Beim Veranstaltungsort müsste allerdings noch ›Café Fees‹ stehen und nicht.« Ich reiße ihr das Blatt aus der Hand. »Weiß ich doch, du Zicke, das hat er erst einmal als Platzhalter reingeschrieben, bis du dich entschieden hast.«
    »War ja auch nur ein Spaß«, erwiderte Kiki. »Wirklich, Nika, ich finde das ganz großartig, wie du mir hilfst. Ohne dich wäre ich echt aufgeschmissen.«
    »Ja«, stimme ich ihr zu, »das wärst du. Aber vergiss es nicht!«
    »Natürlich nicht! Wird extra in meiner Rede erwähnt!«
    »Da bin ich aber mal gespannt.« Ich stehe von ihrem Bett auf. »Jetzt kommt allerdings noch das Wichtigste.«
    »Das Wichtigste?«
    »Yepp«, bestätige ich. »Oder was meinst du, was in der großen, großen Tüte ist, die ich im Flur abgestellt habe?«
    »Weiß nicht. Der Osterhase?« »Genau«, erwidere ich und gehe in den Flur. Wenig später komme ich ins Schlafzimmer zurück, vor mir her trage ich auf einem Bügel – das Brautkleid. »Tatääää!«, mache ich. »Dein Kleid, exklusiv vom Boten abgeholt.« Kiki klatscht vor Begeisterung in die Hände und springt trotz ihres Gesundheitszustandes aus dem Bett.
    »Gib her«, fordert sie mich unsanft auf, entreißt mir das Kleid in der Plastikfolie und hält es sich vor ihren zierlichen Körper. Dann dreht sie sich ein paarmal hin und her, betrachtet sich dabei in dem großen Spiegel neben ihrem Bett. »Mal ehrlich, Nika«, fragt sie und lächelt sich noch immer verzückt an. »Möchtest du nicht auch nur ein einziges Mal in deinem Leben so ein wunderschönes Kleid besitzen?«
    »Wenn ich dich daran erinnern darf: Ich besitze zufälligerweise genau so ein wunderschönes Kleid.«
    »Ach ja, richtig, hatte ich ganz vergessen.« Sie denkt einen Moment nach. »Wirkt vermutlich etwas komisch, wenn du es bei meiner Hochzeit trägst.« »Vermutlich«, stimme ich ihr zu. »Außerdem, wie heißt es so schön: Never outshine the bride!« »Och«, stichelt Kiki, »da mach ich mir keine Sorgen. Mir steht es bestimmt viiiieeeel besser als dir.«
    »Also, ich muss schon sagen: Du scheinst wirklich auf dem Weg der Genesung zu sein. Geht schneller, als mir lieb ist!«
    »Nein, nein«, beruhigt Kiki mich und lässt sich wieder auf ihr Bett fallen, »das wirkt nur so, bin immer noch im Fieberwahn.«
    »Dann ist es ja gut.«

    Christoph
    Ich kenne übrigens noch jemanden, der sein Leben auf die Reihe kriegen sollte: Rufus. Als ich am nächsten Morgen nach einer unruhigen Nacht mit ziemlicher Verspätung ins Geschäft komme, bemerke ich, wie er sich oben in der Teeküche mit Britta streitet. »Was soll das heißen, ich behandele dich schlecht?«, höre ich ihn laut und deutlich blöken, obwohl die Tür geschlossen ist und ich mich unten im Laden befinde.
    »Wenn du das nicht verstehst, kann ich dir auch nicht helfen«, kommt es zwar leiser, aber immer noch gut verständlich von Britta zurück. Ich werfe meiner Großmutter, die entspannt in einem der roten Sessel sitzt und in einem Magazin blättert, einen fragenden Blick zu. »Was ist denn da los?« Sie verdreht nur seufzend die Augen.
    »Das geht jetzt schon seit einer Stunde so«, erklärt sie. »Dein Bruder ist hier kurz nach zehn aufgetaucht.«
    »Können die ihre Probleme nicht woanders ausdiskutieren als hier? Und vor allem: außerhalb der Öffnungszeiten! Was sollen denn da unsere Kundinnen denken?«
    Oma lässt ihren Blick durch den

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