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Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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ich gebe dir ein Versprechen.« Die nächsten Worte sprach er langsam und wohlüberlegt, während sein Blick auf ihrem Gesicht ruhte: »Ich schwöre dir, Mary Catherine FitzAlan, dass ich dir niemals etwas antun werde.«
    Nachdem er seine Entschuldigung vorgebracht und sein Versprechen gegeben hatte, erhob er sich und sagte: »Das heißt nicht, dass du in dieser Sache ohne Schuld bist.«
    Catherine spürte, wie sie rot wurde, als sie daran dachte, dass sie sich geweigert hatte, aus freien Stücken das Bett mit ihm zu teilen. »Ich bedaure zutiefst meine Verfehlungen, Mylord«, stammelte sie. »Ich wollte gleich um Vergebung bitten, als ich in den Raum trat.«
    »Du hast dein Wort gebrochen.« Die Hände zu Fäusten geballt und die Stimme rau vor Zorn, überragte er sie. »Du hast versprochen, niemandem zu erzählen, dass unsere Ehe noch nicht vollzogen ist. Jetzt muss ich feststellen, dass du es der Äbtissin und der Haushälterin gesagt hast.«
    »Es tut mir leid«, sagte sie überrascht, dass dies der Punkt war, der ihn am meisten erzürnte. »In meiner Angst habe ich mein Versprechen vergessen.«
    »Du hättest es genauso gut im Saal verkünden können«, sagte er mit erhobener Stimme und breitete die Arme aus. »Jeder, dem du es nicht persönlich gesagt hast, wird es wissen, sobald er erfährt, dass du eine Annullierung unserer Ehe erwirken wolltest.«
    Nach einigen Momenten der Stille holte er tief Luft und fuhr sich mit den Händen durchs Haar.
    »Wir machen uns umgehend auf den Heimweg«, sagte er, seine Stimme war inzwischen mörderisch ruhig. »Du wirst Ross Castle nie wieder ohne meine Erlaubnis verlassen.«
    Sie nickte zustimmend. Gehorsam nahm sie seine angebotene Hand, doch er machte keinen Schritt in Richtung Tür.
    »In Zukunft wirst du dein Wort mir gegenüber halten«, sagte er und fixierte sie mit einem Blick, der so hart war wie Granit. Seine Worte waren zugleich Aufforderung und Warnung. »Ich ertrage keine Falschheit.«
    Catherine wandte den Blick ab, als William sie an dem halben Dutzend Männern vorbeiführte, die im Klosterhof mit ihren Pferden warteten. Er ging direkt auf Jacob zu, der ein paar Schritte entfernt von den anderen allein dastand.
    »Du hättest dich an diesem Irrsinn nicht beteiligen dürfen«, sagte William und tippte mit dem Zeigefinger anklagend auf Jacobs Brust. »Du bist ein großes Risiko für meine Frau und Jamie eingegangen, indem ihr nachts allein unterwegs wart. Du und ich müssen zu einer Übereinkunft kommen, oder ich kann dich nicht länger in meinen Diensten behalten. Die Männer am Tor, die euch haben passieren lassen, werden von mir ebenfalls zur Verantwortung gezogen werden.«
    Catherine rechnete es ihm hoch an, dass William den Tadel außer Hörweite der anderen Männer aussprach. Und sie verstand auch, warum er es vor ihr tat. Es war verantwortungslos von ihr gewesen, nur mit dem alten Mann als Schutz zu reisen. Der alte Jacob würde alles tun, worum sie ihn bat, und sie hatte das ausgenutzt.
    Bei Jamies Schrei drehte sie sich um und sah, wie er sich von der Hand der Novizin losriss und quer über den Klosterhof auf sie zugerannt kam. Doch statt zu ihr zu kommen, stürzte er sich auf William. Er kreischte vor Vergnügen, als William ihn auffing. Sie erinnerte sich an die Zurechtweisung der Äbtissin, dankbar für Williams Freundlichkeit gegenüber ihrem Sohn zu sein, und schämte sich.
    William setzte den Jungen auf Jacobs Pferd und trug dem alten Mann schroff auf, gut auf ihn aufzupassen. Es war ein Zeichen, dass er Jacob vergeben würde. Catherine zwang sich dazu, sich umzudrehen und die anderen Männer zu begrüßen. Keiner von ihnen erwiderte ihren Blick. Sie wollten ihr offensichtlich nicht so leicht vergeben.
    Der Ritt zurück nach Ross Castle war lang und verlief stumm, das Schweigen wurde nur von Jamies gelegentlichen Fragen und den gemurmelten Antworten von Jacob unterbrochen. Nach einer Weile ließ sich selbst Jamie von der ernsten Stimmung anstecken und verstummte. Endlich kam Ross Castle in Sicht. Die Qual war fast ausgestanden.
    Sobald sie unter dem schützenden Blick der Wächter auf der Burgmauer waren, schickte William die anderen voraus.
    »Da ist etwas, was ich dich fragen muss«, sagte er zu ihr.
    William hob sie aus dem Sattel. Er nahm ihren Ellenbogen und ging mit ihr langsam und ohne Ziel umher. Der Boden war uneben, und sie musste aufpassen, wohin sie trat.
    Plötzlich blieb er stehen und zog sie zu sich herum, sodass sie ihn ansah.

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