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Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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zitternde Nonne nach Honigkuchen und mehr gesüßtem Wein. Da es die Schicklichkeit nicht erlaubte, dass sie allein mit einem Mann blieb, wies sie Schwester Mathilde an, sich im hinteren Bereich des Raumes einen Platz zu suchen, wo die Nonne ihr Gespräch nicht mit anhören konnte.
    Erst dann bedeutete sie FitzAlan auf einem der reich mit Schnitzereien verzierten Stühle Platz zu nehmen, die sie von zu Hause mit ins Kloster gebracht hatte. Sie erlaubte sich einige kleinere Annehmlichkeiten hier in ihrem Privatsalon, wo sie Gäste von außerhalb der Klostermauern empfing.
    Die Äbtissin zog mehr als nur ein wenig Befriedigung daraus, dass ihre schwarze Robe selbst die mächtigsten Männer einschüchterte. FitzAlan bildete keine Ausnahme. Er sah ausgesprochen unbehaglich aus – und das nicht nur, weil der Stuhl für einen Mann seiner Statur viel zu klein war.
    Sie unterdrückte ein Lächeln. Jetzt, da er sich mit viel Getöse seinen Weg in ihren Salon gebahnt hatte, war es offensichtlich, dass FitzAlan keine Ahnung hatte, was er als Nächstes tun sollte. Immer wieder faltete er die Hände, als wollte er sprechen. Die Geste war ihr wohl vertraut. Ihr Gemahl war auch ein Mann gewesen, dem die Tat leichter gefallen war als das Wort.
    Sie ließ ihn leiden und genoss es in einem Maße, das spätere Buße notwendig machen würde. Als eine Nonne den Wein und den Honigkuchen brachte, nahm sie sich Zeit mit dem Einschenken.
    »Ihr hattet einen harten Ritt heute Morgen«, sagte sie endlich, und ihre Stimme triefte vor gespieltem Mitleid. Sie bot ihm den Teller mit Honigkuchen an. »Womöglich hattet Ihr nicht einmal Zeit zum Frühstücken.«
    Er rieb sich den Nacken vor wachsendem Unbehagen. Sie freute sich zu sehen, dass er verstand, dass sie ihn dafür schalt, durch ihre Tore gestürmt zu sein und die Stille und den Frieden des Klosters gestört zu haben.
    »Der Kuchen ist warm«, ermunterte sie ihn zum Essen. Sie beobachtete, wie er zwei Stückchen hinunterschlang, entweder aus Höflichkeit oder aus extremem Hunger, und sie mit dem Wein hinunterspülte. Sie musste das Backen wirklich einer anderen Nonne übertragen als Schwester Katrina.
    Keinen Grund für weiteren Aufschub sehend fragte sie: »Wisst Ihr, dass Eure Frau hierhergekommen ist, um die Gelübde abzulegen und für immer bei uns zu bleiben?«
    »Die Haushälterin hat es mir gesagt«, gab FitzAlan zu.
    Sein Gesicht rötete sich auf eine äußerst einnehmende Art. Sie stellte fest, dass sie anfing, den Mann zu mögen. Natürlich hatte sie auf den ersten Blick bemerkt, wie attraktiv er war. Die Gelübde abzulegen hatte ihre Sehkraft nicht beeinträchtigt.
    »Dass eine Annullierung zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt in Erwägung gezogen werden kann, lässt den Schluss zu …« Sie machte bewusst eine Pause, »… dass die Dinge zwischen Euch beiden nicht so stehen, wie sie es sollten.«
    Der junge Mann würgte und schien etwas sagen zu wollen, doch sie hob die Hand. »Natürlich hat die Tatsache, dass Catherine hier mitten in der Nacht mit nur einem alten Mann als Eskorte ankommt, völlig ausgereicht, mir das zu beweisen.«
    FitzAlan sah beschämt aus, ein weiteres hoffnungsvolles Zeichen. Inzwischen war ihm wahrscheinlich bewusst geworden, dass seine Frau mehr über sein Verhalten in der vergangenen Nacht offenbart hatte, als ihm lieb sein konnte.
    »Ich weiß, dass ich ihr Angst gemacht habe«, gab er unumwunden zu. »Doch ich schwöre Euch, ich hätte ihr niemals etwas angetan.«
    »Ich rede nicht so offen, um Euch in Verlegenheit zu bringen, Lord FitzAlan.« Das war nur zum Teil gelogen. Doch da es einem guten Zweck diente, würde Gott ihr vergeben. »Ich kenne Lady Catherine, seit sie ein Säugling war. Vielleicht kann ich Euch helfen, sie zu verstehen.«
    »Ich wäre Euch überaus dankbar, Hochehrwürdige Mutter«, sagte FitzAlan mit einem Anflug von Verzweiflung in den Augen.
    »Ich weiß, dass Ihr geduldig mit Catherine wart.« Sie warf ihm einen bedeutungsvollen Blick zu und fügte hinzu: »Größtenteils.« Es wäre nicht angebracht, dem jungen Mann gegenüber zu nachsichtig zu sein.
    »Ich weiß nicht, wie viel Ihr über ihre Ehe mit Rayburn wisst.« Sie konnte kaum den Namen dieses schrecklichen Mannes aussprechen, ohne auszuspucken. »Wenn Catherines Mutter noch am Leben gewesen wäre, wäre sie in der Lage gewesen, Catherines Vater und den König bei ihrer Entscheidung für einen Ehemann für Catherine zu beraten, sodass sie eine bessere Wahl getroffen

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