Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)
Castle hatten sich in der Nähe des Tores versammelt, und ihre Rüstungen glänzten in der Augustsonne. Catherine hielt sich schützend die Hand über die Augen, ließ ihren Blick über die Männer wandern und betete für die glückliche Rückkehr eines jeden Einzelnen.
Vor einer Stunde war die Nachricht eingetroffen. Die walisisch-französische Armee näherte sich der englischen Grenze und marschierte auf Worcester zu. Glyndwrs Zug agierte überraschend und brillant. Eine englische Stadt einzunehmen, sei es auch nur für sehr kurze Zeit, wäre ein empfindlicher Schlag gegen die englische Ehre. Ein Schlag, den König Heinrich, der sich ohnehin nur noch mit den Fingerspitzen an den Thron klammerte, kaum überleben konnte.
Überrumpelt hetzte der König seine Armee längs durch England, um Worcester zu retten. William und die anderen Lords der Marshes hatten Befehl, ihn dort mit ihren Soldaten zu erwarten. Falls Heinrich Worcester rechtzeitig erreichte, würde die große entscheidende Schlacht zwischen den beiden Armeen dort stattfinden.
Catherine schluckte schwer, um die Tränen zurückzuhalten. Eine Nacht reichte nicht aus, um die Nähe wiederherzustellen, die sie vorher miteinander geteilt hatten. Sie konnte nicht so rasch vergessen, wie sehr er sie verletzt hatte. Auch glaubte sie nicht, dass er sein Misstrauen ihr gegenüber abgelegt hatte. Dennoch war es eine geradezu magische Nacht gewesen. Und sie war hoffnungsfroh. Sehr hoffnungsfroh.
Sie erblickte Edmund, der mit einigen der Männer sprach.
»Warum trägt Edmund keine Rüstung?«, fragte sie William und verstärkte den Griff an seinem Arm.
»Edmund bleibt mit ein paar Männern hier«, erklärte William. »Glyndwr lässt seine Armee rasch vorrücken in der Hoffnung, Worcester einzunehmen, bevor König Heinrich dort ist. Es besteht fast keine Gefahr, dass die Burg angegriffen werden könnte; trotzdem kann ich sie nicht völlig ohne Verteidigung zurücklassen.«
»Ich habe schon oft das Kommando über die Burg geführt«, sagte Catherine. »Edmund Forrester will ich nicht hier haben – und ich brauche ihn auch nicht.«
William fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Er wirkte, als sei ihm nicht ganz wohl bei der Sache. »Ich bin mir sicher, dass du allein gut zurechtgekommen bist. Aber Edmund hat jahrelange Erfahrung im Kampf.«
Sein Argument überzeugte sie nicht, und sie zeigte es ihm deutlich.
»Ich habe Edmund gewarnt, dass ich ihn nicht in meinen Diensten behalten werde, sollte er irgendetwas tun, was dich kränkt.« Er hielt ihr Gesicht in den Händen und küsste ihre Stirn. »Bitte, Catherine, ich will mich nicht mit dir streiten, bevor ich gehe. Ich muss wissen, dass mein bester Mann dich schützt, wenn ich mit den Gedanken bei den Dingen sein will, die vor mir liegen.«
Sie hörte auf Einwände zu machen. Beim Kampf war es gefährlich, wenn ein Mann abgelenkt war. Aus diesem Grund würde sie ihm auch erst bei seiner Rückkehr etwas von ihrer Schwangerschaft verraten.
Stephen tauchte, mit Jamie im Schlepptau, neben ihnen auf.
»Du hast in meinem Alter gegen die Schotten gekämpft«, sagte Stephen zu William, und seine Augen blitzten vor Zorn. »Aber mich behandelst du wie ein Kind!«
Catherine ergriff Stephens Arm und zog ihn ein paar Schritte fort, wo William sie nicht hören konnte.
»Ich brauche dich hier, wenn William fort ist«, sagte sie leise, aber bestimmt. »Bitte verlass mich nicht.« Sie blickte ihm unverwandt in die Augen, bis sie sich sicher war, dass er verstanden hatte, dass es ihr ernst damit war.
Als sie wieder zu William trat, flüsterte ihr dieser ins Ohr: »Was hast du getan? Hast du ihm versprochen, ihn zu heiraten, wenn ich nicht vom Schlachtfeld zurückkehre? Der Kleine plustert sich ja auf wie ein Pfau.« Er drückte ihre Hand. »Was auch immer, ich danke dir jedenfalls dafür.«
Die Männer saßen auf, deshalb warf William Jamie noch einmal hoch in die Luft und wuschelte dem Jungen durchs Haar.
Dann wandte er sich an Stephen, um sich zu verabschieden. In Catherines und Jamies Richtung nickend sagte er: »Pass auf sie auf, Bruder.«
Als Letztes schloss er Catherine in die Arme und küsste sie vor allen leidenschaftlich auf den Mund. Dann saß er auf. »Du bist hier in Sicherheit«, sagte er und schaute zu ihr hinab. »Das verspreche ich.«
»Versprich mir bloß, dass du gesund zu uns zurückkehrst.«
»Um mich brauchst du dir keine Sorgen zu machen, Kate.« Er lächelte sie strahlend an. »Ich werde immer wieder
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