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Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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entweiht haben, um Conwy Castle einzunehmen?«
    »Das waren unsere älteren Brüder«, sagte Maredudd, und alle drei Männer grinsten.
    Gott hab Erbarmen! Sie war eine Gefangene der hinterlistigen Tudors.
    »Das Dekret der Kirche, an dem Feiertag kein Blut zu vergießen, wurde nicht missachtet«, ergänzte einer der jüngeren Brüder. Mit einem Augenzwinkern fügte er hinzu: »Die Burgwächter wurden erwürgt.«
    Man erzählte sich die Geschichte über den unerwarteten Angriff landauf, landab. Die Rebellen hatten die Burg mit Leichtigkeit eingenommen, da die ganze dort ansässige Garnison im nahegelegenen Dorf die Messe besuchte.
    »Der Mann, der Euer Pferd hält«, schloss Maredudd ap Tudor die Vorstellungsrunde, »ist Rhys Gethin.«
    Als sie diesen Namen hörte, japste Catherine laut auf und fuhr sich mit der Hand ans Herz.
    »Wie ich sehe, habt Ihr von ihm gehört«, sagte Maredudd und lächelte amüsiert. »Dann werdet Ihr wohl wissen, warum wir ihn ›Gethin‹ nennen, was in unserer Sprache so viel wie ›grimmig‹ bedeutet.«
    Rhys Gethin hatte die walisischen Truppen vor drei Jahren bei ihrem großen Sieg bei Bryn Glas angeführt. Entgegen aller Wahrscheinlichkeit hatten die Waliser nahezu elfhundert Engländer getötet. Man erzählte sich, dass am Ende des Kampfes das Schlachtfeld kniehoch im englischen Blut schwamm.
    »Es überrascht mich, dass derart wichtige Männer sich zu einer so niederen Tat hinreißen lassen.« Sie gab sich Mühe, das Zittern aus ihrer Stimme zu halten, und wagte einen Seitenblick auf Stephen, hoffend, dass dieser ihr nicht widersprach. »Ihr treibt großen Aufwand für geringen Lohn, fürchte ich. Es ist unwahrscheinlich, dass mein Mann viel Lösegeld für mich zahlen wird.«
    Maredudd Tudor warf den Kopf in den Nacken und lachte. »Glaubt mir, Mylady, jeder Mann würde eine Menge für die Rückgabe einer derart schönen Frau zahlen. Die Gerüchte über Eure Schönheit werden Euch kaum ge…«
    »Genug!« Rhys Gethins tiefe Stimme schnitt Maredudd das Wort ab. »Wir halten uns zu lange auf. Glyndwr braucht uns bei Worcester.«
    Mit diesen Worten warf er Maredudd die Zügel ihres Pferdes zu und trieb sein eigenes Pferd an. Maredudd band ihr Pferd an seines und reihte sich hinter ihm ein. Die beiden jüngeren Tudor-Brüder folgten ihm mit Stephen zwischen sich.
    Catherine blickte über die Schulter zurück zu dem Wäldchen und hoffte, Edmund wäre die Flucht gelungen.
    Sie ritten stundenlang und hielten nur einmal kurz an, um ihr zu erlauben, sich die Beine zu vertreten und sich zu erleichtern. Gegen Abend kamen kleinere Gruppen von Männern aus den Wäldern und schlossen sich ihnen an. Jetzt verstand sie, warum englische Soldaten manchmal behaupteten, die Waliser erschienen und verschwanden wie Geister und mittels Magie.
    Als die Nacht anbrach, hielten sie in einem dichten Wald und schlugen dort ihr Lager auf. Ihre Beine waren so schwach, dass Maredudd sie beim Absitzen auffangen musste, sonst wäre sie gestürzt. Er führte sie zu einem umgestürzten Baumstamm, wobei er sie ein wenig enger hielt, als notwendig gewesen wäre.
    »Lady FitzAlan, ich möchte, dass Ihr mir Euer Wort gebt, dass Ihr nicht versucht zu fliehen«, sagte er, als er sich neben sie auf den Baumstamm setzte. »Ihr würdet Euch nur verlaufen, und ich bin zu müde, um heute Nacht im Wald nach Euch zu suchen.«
    Es hatte ohnehin keinen Sinn, es zu versuchen. Sie kannte sich in diesem Wald nicht aus, und in der Dunkelheit hatte sie keine Ahnung, in welche Richtung sie gehen musste.
    »Wenn Ihr einen Versuch unternehmt, werde ich Euch finden. Und dann werdet Ihr beim Schlafen an mich gefesselt.« Er grinste breit. »Vielleicht solltet Ihr es doch auf einen Versuch ankommen lassen.«
    »Bei Eurem Charme, Sir, ist es doch höchst erstaunlich, dass Euch noch keine Frau eingefangen hat.«
    »Ah, das hat längst eine getan«, entgegnete er vergnügt. »Ich bin mit einer außergewöhnlichen Frau namens Marged verheiratet.«
    »Sie ist außergewöhnlich vertrauensselig, wenn sie Euch aus den Augen lässt.«
    Sie überraschte ihn und sich selbst gleichermaßen, indem sie den Gedanken laut aussprach.
    »Ich genieße Eure Gesellschaft«, sagte Maredudd und klopfte sich vor Vergnügen auf den Schenkel. »Marged weiß, dass ich sie liebe. Glücklicherweise ist sie weise genug, nicht das Unmögliche von mir zu erwarten. Fürwahr«, fügte er mit einem Glitzern im Auge hinzu, »sie ist eigentlich ganz zufrieden mit

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