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Mein zauberhafter Ritter

Titel: Mein zauberhafter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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vor zu warten, bis auch noch der letzte verschwunden war. Sie hoffte nur, dass es ihr gelingen würde, erst dann die Fassung zu verlieren, wenn sie wohlbehalten oben im Bett lag.
    Auf dem Weg durch den Rittersaal blieb Montgomery stehen und sah sich kopfschüttelnd und mit einem Seufzer um, ehe er ihr weiter die Treppe hinauf und den Flur entlang folgte. Vor ihrer Tür hielt Pippa an und sah zu ihm auf.
    »Danke«, sagte sie leise.
    Lächelnd neigte er den Kopf. »Wofür?«
    Die Liste war zu lang und hätte ihm außerdem zu vieles verraten. »Für den Tanz«, erwiderte sie deshalb nur.
    Als Pippa sich umschaute, bemerkte sie, dass Stephen noch immer abwartend dastand. Da es wohl recht unhöflich gewesen wäre, ihm einen Kinnhaken zu verpassen, biss sie sich auf die Zunge und beschloss, sich morgen irgendwo zwei Pferde auszuleihen, damit sie mit Montgomery einen Ausritt unternehmen und herausfinden konnte, warum er wirklich hier war.
    »Mylord?«, ließ sich Stephen vernehmen. »Wenn Ihr möchtet, zeige ich Euch jetzt Euer Gemach.«
    Montgomery nickte. Dann griff er nach Pippas Hand und beugte sich darüber. Er küsste sie nicht, was sie eigentlich nicht hätte enttäuschen dürfen, denn schließlich war er ja in einer achthundert Jahre zurückreichenden Vergangenheit verlobt.
    »Morgen«, versprach er.
    Sie nickte und schlüpfte in ihr Zimmer, als er ihr die Tür aufhielt. Nachdem er ihr noch einmal eine »gute Nacht« zugeflüstert hatte, schloss er die Tür wieder.
    Pippa lehnte sich mit dem Rücken dagegen. Sie konnte kaum fassen, was gerade im Rittersaal ihrer Schwester geschehen war. Am liebsten hätte sie die Tür aufgerissen, wäre Montgomery nachgelaufen und hätte ihn angefleht, sie in die Arme zu nehmen und sie nie mehr loszulassen. Zum Teufel mit der Verlobten.
    Allerdings blieb ihr nicht einmal die Zeit, um richtig durchzuatmen, als ein plötzliches Klopfen an der Tür sie zusammen-schrecken ließ. Sie presste eine Hand an die Brust, öffnete und stand vor Peaches, die buchstäblich von einem Fuß auf den anderen hüpfte.
    »Lass mich rein«, forderte Peaches und drängte sich an ihr vorbei. »Ich will Einzelheiten hören.«
    Pippa zog die Tür hinter ihrer Schwester zu. Vermutlich würden sie jeden Moment zu dritt sein, doch vielleicht blieben ihr ja noch eine oder zwei Minuten, bis Tess erschien. Daher durchquerte sie das Zimmer und sank in einen Sessel neben dem Kamin.
    »Also?«, begann Pippa.
    »Also?«, wiederholte Peaches ungläubig und nahm ihr gegenüber Platz. »Mehr hast du dazu nicht zu sagen? Wenn du mich fragst, fehlen mir die richtigen Worte, um zu beschreiben, wie absolut scharf er ist. Wo, um alles in der Welt, hast du den aufgegabelt?«
    »Das habe ich dir doch schon erzählt«, entgegnete Pippa mit finsterer Miene.
    »Aber du hast nicht erwähnt, was für ein toller Typ er ist.«
    »Das habe deshalb nicht getan, weil ich dann auch das graue Mäuschen hätte erwähnen müssen, das er heiraten wird.«
    Peaches traute ihren Ohren nicht. »Er ist verlobt? Was will er dann hier bei dir?«
    »Ob er falsch abgebogen ist?«
    »Oh, das glaube ich nicht. Außerdem ist das da draußen sicher Tess. Du machst besser auf.«
    Als Pippa gehorchte, schob sich auch ihre andere Schwester an ihr vorbei ins Zimmer. Tess kuschelte sich gemütlich in Pippas Sessel, schüttelte den Kopf und stieß einen leisen Pfiff aus. »Wow.«
    Peaches lachte auf. »Mehr fällt dir dazu nicht ein? Er ist ein
    Traum!«
    »Und verlobt«, fügte Pippa spitz hinzu. »Schon vergessen?«
    »Verlobt?«, wunderte sich auch Tess. »Was macht er dann
    hier?«
    Pippa wollte weder über eine mögliche Antwort nachdenken noch ihre Schwestern darauf hinweisen, dass eine klang wie ein Echo der anderen. Also achtete sie nicht auf die Frage und ließ sich in den letzten Sessel im Zimmer fallen. »Dazu kann ich nur sagen, dass es vermutlich wieder mein Karma ist, das mir nun im Voraus meine Erfolge heimzahlt, noch ehe ich sie überhaupt hatte.«
    »Ich denke, ich würde Montgomerys niedliches Französisch jederzeit Stephens dicker Brieftasche vorziehen«, verkündete Peaches und fächelte sich mit heftigen Bewegungen Luft zu. »Ein Jammer, dass du ihn nicht mit nach Seattle nehmen und ihn all den Idioten vorstellen kannst, die dich nach dem ersten Date in die Wüste geschickt haben. Das würde dir sicher guttun.«
    Das konnte Pippa sich gut vorstellen. Nachdem sie eine Weile ihre zitternden Hände betrachtet hatte, blickte sie zwischen ihren

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