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Mein zauberhafter Ritter

Titel: Mein zauberhafter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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sündhaft teuren Eintrittskarten nicht verfallen lassen. Er schafft das schon.«
    »Pippa, meine Liebe, wir sind hier im 21.Jahrhundert«, warnte Stephen. »Ich sage nur, dass ihm die Show gar nicht gefallen wird.«
    Montgomery machte schon den Mund auf, um zu entgegnen, dass er wohl am besten selbst beurteilen könne, was ihm gefiele und was nicht, doch Pippa nahm seinen Arm und zog ihn weg, ehe er Gelegenheit dazu erhielt. Nach einem strafenden Blick auf Stephen folgte er Pippa durch den Saal und zur Tür hinaus. Mitten auf dem ausgesprochen sauberen Hof blieb sie stehen.
    »In meiner Zeit ist alles ein wenig anders.«
    »Das habe ich auch schon bemerkt!« Er fuhr sich mit der Hand über die Augen. »Und ich habe heute schon zu viel gesehen.«
    »Würdest du dich besser fühlen, wenn ich einen langen Mantel über das ziehe, wovon du schon zu viel gesehen hast?«
    Ihm war klar, dass sie ihn verspottete. »Ich denke, inzwischen würde das auch nichts mehr nützen«, murmelte er. Nach einem Moment betrachtete er sie. »Ich gestehe zwar ungern Schwächen ein, aber vielleicht bin ich ein wenig, äh ...«
    »Überwältigt«, schlug sie vor.
    »Vielleicht überwältigt von allem, was hier auf mich einstürmt«, antwortete er. Montgomery wusste, dass er genau wie sein älterer Bruder klang, war jedoch machtlos dagegen. Er räusperte sich. »Ich fürchte, ich verliere den Verstand.«
    »Das kann ich mir denken«, erwiderte sie. »Ich habe zwar kein Schwert, aber ich kenne mich in meinem Jahrhundert aus. Wenn du mich lässt, beschütze ich dich.«
    Er holte tief Luft, streckte die Hand aus, zog sie vorsichtig in seine Arme und lehnte die Wange sanft an ihr Haar. »Das ist zwar ein schwerer Schlag für meinen Stolz, doch da du die schärferen Waffen hast, werde ich es wohl ertragen müssen. Und jetzt erzähl mir, weshalb Stephen mit uns eine Reise nach London unternehmen will.«
    »Wir besuchen eine Modenschau. Das heißt, wir schauen uns Frauen an, die auf einer Art Steg hin und her gehen und Kleider vorführen, die Modeschöpfer entworfen haben, um sie zu verkaufen.«
    »Ich würde mir natürlich lieber deine anschauen«, antwortete er, »aber ich komme mit, weil ich nicht möchte, dass du ohne Schutz in London herumläufst.« Er hielt inne, weil er nicht sicher war, wie er das Thema anschneiden sollte, ohne sich zum Narren zu machen. »Allerdings habe ich wenig Hoffnung, dass wir heute Abend wieder zurück sein werden. Es ist zu weit.«
    Sie trat einen Schritt zurück und musterte ihn ernst. »Das ist auch etwas, das ich dir erklären muss. Wir fahren in einem Auto. Das ist ein Wagen, für den man keine Pferde braucht. Wir werden also sehr schnell in London sein - oder auch nicht, was vom Verkehr abhängt. Da wir Freitag haben, könnte es ein Albtraum werden.«
    Montgomery wünschte von ganzem Herzen, er hätte einen Blick in das Manuskript geworfen, das Nicholas angeblich in seiner geheimnisvollen Truhe aufbewahrte. Dann wäre ihm der Anblick von einigen Dingen, die er bis jetzt zu Gesicht bekommen hatte, wenigstens vertraut gewesen - wie zum Beispiel die Dusche, die Jeans und der Küchenherd, auf dem sich so leckere heiße Mahlzeiten zubereiten ließen. Allerdings hatte er den leisen Verdacht, dass kein Manuskript der Welt ihn auf diese Wirklichkeit hätte vorbereiten können.
    »Möchtest du das Auto sehen?«, fragte sie.
    Ihm wäre es lieber gewesen, mit ihr in den Armen auf dem Hof stehen zu bleiben, denn schließlich war sie ja der Grund, warum er den Sprung durch die schimmernde Luft gewagt hatte. Doch vermutlich war es das Beste, wenn er sich auf die Reise vorbereitete. Also nickte er zögernd, wohl wissend, dass er keine andere Wahl hatte.
    Lächelnd machte sie sich los und nahm seine Hand. »Du hast alle Waffen oben gelassen, oder?«
    »Was spielt das für eine Rolle?«
    »Das wirst du schon noch merken.«
    Die Heiligen mochten ihm beistehen, denn das war genau das, was er befürchtete.
    Acht Stunden später hatte er noch immer Mühe, den Mund zuzubekommen. Die Fahrt nach London war ihm wie etwas aus einem Traum erschienen. Die Landschaft war in einem Nebel an ihm vorbeigeglitten, während die vielen anderen Autos auf der Straße ihm Beklemmungen verursachten. Er hatte vorne neben Stephen gesessen und versucht, sich seine Angst nicht anmerken zu lassen.
    Jedoch musste er zugeben, dass er nach ihrer Ankunft in London nicht unbedingt erleichtert gewesen war, denn er fühlte sich, als habe ihn jemand auf einem

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