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Mein zauberhafter Ritter

Titel: Mein zauberhafter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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nicht. Als sie ihn zögernd ansah, stellte sie fest, dass er die Lippen schürzte. Er griff nach ihrer Hand.
    »Persephone, wir beide müssen ein Gespräch führen«, erwiderte er. »Jetzt.«
    Das hielt sie ebenfalls für nötig, und ihre Überzeugung wuchs, dass sie ihm auch so einiges zu sagen hatte. Und alles lief auf die eine Frage hinaus, warum zum Teufel er diesen weiten Weg zurückgelegt hatte, nur um sie zu quälen. Außerdem wollte sie eine detailgetreue Personenbeschreibung des grauen Mäuschens, das er zu heiraten plante, damit sie sich genüsslich ausmalen konnte, wie er den Rest seines Lebens - das offenbar kein sehr langes und angenehmes sein würde - an diese Frau gefesselt war.
    »Pippa«, sagte erstaunt und nahm sie am Arm.
    Ihr wurde klar, dass dieses Manöver nötig gewesen war, weil ihr beinahe die Knie nachgegeben hätten. Sie schaffte es zwar, das zu verhindern, doch sie war machtlos dagegen, dass sie am ganzen Leibe zitterte und beinahe in Tränen ausgebrochen wäre.
    Sicher lag das daran, dass sie bald ihre Tage bekommen würde. Oder daran, dass sie sich davor fürchtete, für den Rest ihres Lebens unter einem immensen beruflichen Erfolgsdruck zu stehen. Kein Wunder, dass ihr von der Aussicht auf so viel Berühmtheit schwindelig wurde. Ganz sicher hatte es nichts damit zu tun, dass gerade ein beeindruckender ritterlicher Lord aus dem Mittelalter, der seinen dreißigsten Geburtstag nicht lange überleben würde, die Arme um sie schlang.
    »Pippa, was bedrückt dich?«, fragte er leise.
    Sie schüttelte den Kopf und erbebte noch heftiger. Als er ihr Gesicht mit den Händen umfasste und sie auf die Wangen küsste, erhob sie keinen Einspruch.
    Und dann küsste er sie auf den Mund.
    Das genügte, um sie unsanft in die Wirklichkeit zurückzuholen. »Miss Mäuschen würde das ganz sicher nicht gefallen«, stieß sie erschrocken hervor.
    Er machte ganz und gar nicht den Eindruck, als würde er sein Verhalten bereuen. Nein, stattdessen betrachtete er weiter ihre Lippen, senkte den Kopf und streifte sie ganz sanft mit seinem Mund. »Wir müssen reden.«
    Damit hatte er ganz klar recht, und zwar je früher, desto besser. Deshalb sträubte sie sich nicht, als er sie an der Hand nahm und raschen Schrittes auf die Burg zusteuerte. Sie trottete einfach willenlos hinter ihm her, zum Teil auch deshalb, weil ihr von dem plötzlichen Kuss noch immer der Kopf schwirrte. Außerdem war es inzwischen bei ihr offenbar zur schlechten Gewohnheit geworden. Wenn sie nicht bald die Diva in sich wieder hervorholte, würde sie nach der Pfeife dieses Mannes tanzen, solange ihre Bekanntschaft währte.
    »Könnten wir uns zuerst etwas Wasser holen?«, fragte er, nachdem er in den Rittersaal gestürmt war. »Ich habe nicht viel für dieses sprudelige Zeug über. Es schmeckt nach Staub. Aber das saure Ding, das du gestern Abend im Restaurant in meinem Wasserglas ausgedrückt hast, mochte ich sehr.«
    »Zitrone«, stieß sie hervor.
    »Ja, Zitrone. Hat deine Schwester vielleicht eine da? Ich habe Gold mitgebracht ...«
    »Tess kann sicher eine oder zwei Zitronen entbehren, wenn es dich glücklich macht«, erwiderte sie, erleichtert, weil er sich ein wenig beruhigt hatte. »Wenn du möchtest, fülle ich dir einen ganzen Krug voll.«
    Offenbar gefiel ihm dieser Vorschlag sehr, denn zehn Minuten später hatte er einen Krug ungesüßtes Zitronenwasser hinuntergekippt und hielt verstohlen Ausschau nach Nachschub. Pippa überließ es Peaches, einen zweiten Krug zuzubereiten, denn ihre Hände zitterten zu sehr. Falls Peaches es bemerkt hatte - was sich ganz sicher so verhielt -, war sie so vernünftig zu schweigen.
    Montgomery hingegen war nicht so diskret, denn Pippa stellte fest, dass er sie mit ausgesprochen ernster Miene musterte. Als sie ihm einen finsteren Blick zuwarf, änderte sich nichts an seinem Gesichtsausdruck. Er beobachtete sie, als ginge etwas Schreckliches in ihm vor, von dem er nicht wusste, wie er es ihr beibringen sollte.
    Sie konnte nicht anders, als sich abzuwenden. Vielleicht bereute er ja, dass er in die Zukunft gekommen war. Und dass er sie geküsst hatte. Sie konnte es nicht sagen und war nicht einmal sicher, ob sie die Antwort interessierte. Ihr wurde klar, dass sie nicht auf ihn wütend war, sondern auf sich selbst, denn sie hatte sich, wie sie sich endlich eingestehen musste, bis über beide Ohren in ihn verliebt. Über ihn ärgerte sie sich nur, weil er offenbar lediglich in ihre Zeit gereist war, um sich

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