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Mein zauberhafter Ritter

Titel: Mein zauberhafter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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Schwester wird nicht mehr lange zu retten sein.«
    Sie musterte ihn eine Weile schweigend. »Dann glaubt Ihr mir also?«
    »Ich habe keinen Grund, es nicht zu tun.«
    »Ich hatte Angst, Ihr würdet mich für eine Hexe halten und mich auf dem Scheiterhaufen verbrennen lassen«, sagte sie mit einem schwachen Lächeln.
    »Hier gibt es keine Verbrennungen«, erwiderte Montgomery leichthin, obwohl er sich nicht sicher war, wie es sich in anderen Burgen verhielt. Er zwang sich zu einem Lächeln. »Ihr werdet ohne Zweifel schon bald zurückkehren wollen.«
    »Natürlich«, erwiderte sie entschlossen.
    Montgomery hätte gern geglaubt, dass sich ihre Antwort weniger sicher angehört hatte als beim letzten Mal, aber er hatte in den letzten beiden Wochen schon viel mehr romantische Gefühlsregungen gehabt als üblich. Offensichtlich war das nicht nur seinem gesunden Menschenverstand, sondern auch seinem Gehör abträglich.
    »Ich weiß nicht so recht, was ich tun soll«, fuhr sie leise fort. »Ich befürchte, dass die Stelle an Eurer Brücke nicht mehr funktioniert - und ich besitze leider keine Landkarte, auf der andere Zeittore eingezeichnet sind.« Sie lachte, aber es klang nicht belustigt. »Und ich glaube nicht, dass ich es wagen kann, herumzulaufen und andere Leute zu fragen, ob sie bereits Flüchtlingen aus der Zukunft begegnet sind.«
    Er räusperte sich. »Nein, das würde ich an Eurer Stelle nicht tun.«
    Sie musterte ihn so lange, dass er sich am liebsten verlegen gekrümmt hätte. Aber das lag nicht in seiner Natur, also ließ er es bleiben. Er hoffte allerdings, dass seine Miene seine Gedanken nicht verriet.
    Er wusste, wo es weitere Zeittore gab.
    Der Gedanke daran, sie zu einem dieser Tore zu bringen, gefiel ihm nicht besonders, auch wenn das nicht richtig sein mochte.
    »Ihr habt doch nicht etwa schon jemanden wie mich durch Eure Eingangspforte kommen sehen, oder?«
    »Noch nie«, antwortete er wahrheitsgemäß. Und das stimmte tatsächlich. Er hatte niemals eine Frau aus der Zukunft durch seine Tore kommen sehen.
    Er vermied es allerdings sorgsam zu erwähnen, was er einmal durch die Tore seines Vaters hatte kommen sehen. Plötzlich kam ihm der Gedanke, dass Pippas und Cinderellas Fähigkeit, durch die Zeit zu reisen, nicht unbedingt auf das Tor vor seiner Burg beschränkt war, von dessen Existenz er nichts geahnt hatte. Aber hatte er Pippa nicht vor zehn Jahren in der Mitte eines Tores in der Nähe von Artane gesehen? Er fühlte sich versucht, sie zu fragen, ob sie ihn auch gesehen hatte, aber das könnte sich so anhören, als wisse er mehr über übernatürliche Ereignisse, als er darüber wissen dürfte.
    Nein, es war am besten, ihr nicht zu sagen, dass es einige Stellen im Gras gab, an denen sie es versuchen könnte. Soweit er wusste, musste sie durch das Tor, durch das sie in seine Zeit gekommen war, in ihre eigene Zeit zurückkehren, also sollte sie vielleicht bei ihm bleiben, bis ihr Tor sich für sie öffnen würde. Das würde vielleicht noch einige Tage dauern, oder sogar einige Wochen.
    Dieser Gedanke war lange nicht so unerfreulich, wie er hätte sein sollen.
    Allerdings nur so lange, bis er begriff, dass er nicht nur Pippa in seiner Burg beherbergen würde, sondern auch ihre Schwester.
    »Lasst uns traben«, sagte er unvermittelt.
    Sie blinzelte. »Was?«
    »Falls Ihr jemals reisen wollt, wäre es von Vorteil, traben zu können«, erklärte er und hörte selbst, wie dumm sich das anhörte. »Es scheint mir vernünftig zu sein.«
    »Äh«, begann sie zögernd.
    »Ich werde mir ein Seil für eine Longe geben lassen.«
    »Wenn Ihr das für gut befindet.«
    Ja, das tat er, denn es bedeutete, dass sie sich eine halbe Stunde länger bei ihm befinden und in einem Kreis um ihn herumreiten würde. Er holte sich ein Seil von einem seiner Stallburschen, gab sein Pferd in Phillips Hände und ging zu Steud hinüber, der bereits wartete. Das Pferd schaute Montgomery an, schnaubte seufzend, wie nur ein Pferd es tun konnte, und bereitete sich offensichtlich darauf vor, einer unerfahrenen Reiterin zu Lernzwecken zu dienen. Montgomery grinste, versprach dem Tier eine Extraportion Hafer und befestigte das Seil an Pippas Sattel. Sie warf zuerst einen alarmierten Blick auf die Longe und dann auf Montgomery.
    »Was tut Ihr da?«
    »Ich nehme die Zügel in die Hand.« »Das ist wohl etwas, wobei Ihr Euch sehr wohlfühlt.«
    »Ihr würdet Euch wundern«, erwiderte er trocken. »Ich bin von meinen Brüdern bei Weitem

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