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Mein zauberhafter Ritter

Titel: Mein zauberhafter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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Schönheitswettbewerb vorzubereiten. Sie war oft eingesprungen, wenn Cindis Assistentin nicht erschienen war, sonst wäre sie jetzt sehr verunsichert gewesen. Sie hatte mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln ihr Bestes getan. Natürlich hatte sie nicht die Zeit gehabt, alle Kristalle, die sich in ihren Taschen befanden, wieder anzunähen, aber sie bezweifelte, dass Cindi sie vermissen würde. Zumindest hatte Cindi die meiste Zeit in Montgomerys Schlafzimmer verbracht und war daher kaum mit dem Schmutz draußen in Berührung gekommen.
    Pippa trat einen Schritt zurück und bewunderte ihre Arbeit. Cindi hob den Blick.
    »Und?«
    »Umwerfend.«
    »Natürlich«, erwiderte Cindi, aber sie klang nicht so majestätisch wie normalerweise.
    Pippa wollte sie nicht bedrängen. Es machte sie nervös, dass der Vorrat an Pillen zur Neige ging. Sie war mit Sicherheit keine Befürworterin von bewusstseinsverändernden Drogen
    - sie hatte gesehen, was sie aus ihren Eltern gemacht hatten -, aber sie wollte nicht, dass ihre Schwester während des Abendessens plötzlich ausflippte.
    Nach dem Essen, wenn Montgomery sie nach oben führen und zu seiner Frau machen würde, konnte Cindi vollkommen ausrasten. Vielleicht würde Montgomery dann ein Machtwort sprechen. Sie fragte sich unwillkürlich, warum er das bisher noch nicht getan hatte. Nachdem er die Nachricht von seiner bevorstehenden Hochzeit erhalten hatte, hatte er sich einfach in seine Privatgemächer zurückgezogen und war später auf den Kampfplatz gegangen. Sie wünschte beinahe, sie könnte mit einem Schwert umgehen. Dann wäre sie ihm gefolgt.
    Sie hatte ihn den ganzen Vormittag nicht gesehen, aber aus dem Anblick der in die Burg zurückkehrenden Männer schloss sie, dass er sich weiter seinen Kampfübungen gewidmet hatte.
    Sie wollte lieber nicht darüber nachdenken, warum er das getan hatte.
    Sie seufzte tief. Das Märchen hatte sich in einen Albtraum verwandelt, und sie war immer noch das Aschenputtel. Das war ihr auf tröstliche Weise vertraut, also kämpfte sie nicht dagegen an. Vor allem, da sie andere Dinge zu tun hatte, als eine Rolle in irgendeinem Märchen zu spielen. Manhattan rief, und sie war fest entschlossen, diesem Ruf zu folgen. Ihre Pläne, wie sie nach Hause kommen konnte, zeigten einige Schwachstellen, aber sie gab noch nicht auf. Früher oder später würde Cindi sich in der Realität wiederfinden - verheiratet oder nicht und dann würden sie eine Entscheidung fällen müssen.
    Und Pippa würde so schnell wie möglich von hier verschwinden.
    »Ich bin sicher, das Mittagessen ist fertig«, sagte Cindi und hob das Kinn. »Mach den Weg frei, Zofe.«
    Pippa öffnete die Tür, und Cindi schob sie zur Seite, fegte in den Rittersaal und sah sich um, als sei sie tatsächlich die Feenkönigin, die gekommen war, um sich von ihren ergebenen Untertanen bestaunen zu lassen. Pippa konnte in Gedanken bereits deutlich sehen, wie ein Mann namens Montgomery nur allzu gern einwilligen würde, ihre Schwester zur Frau zu nehmen. Sie sah wirklich umwerfend aus.
    Pippa ließ Cindi in die Mitte des Saals gehen, wo sie sich wieder um sich selbst drehte und dabei wesentlich gepflegter aussah als noch vor einer Stunde, und begab sich dann in die Küche, um nachzusehen, was dort vor sich ging. Vor dem Feuer standen zwei Gruppen von Köchen - was schon an einem guten Tag recht schwierig war und nun durch Francois’ Temperament nicht einfacher wurde. Joan hatte sich bemüht, ihm seit dem Abend zuvor aus dem Weg zu gehen, aber das war nicht leicht für sie. Immerhin musste sie für fünfzig Leute kochen und er nur für weniger als zehn.
    Als Pippa einen Schritt zurücktrat, stieß sie gegen Montgomery. Sie hatte nicht bemerkt, dass er hinter ihr stand, und drehte sich gerade noch rechtzeitig um, sodass sie in seine Arme stolperte und er sie auffangen konnte. Er sah sie ernst an.
    »Wie geht es Euch, Lady?«
    »Besser als Euch, wie ich annehme«, erwiderte sie leichthin, aber sie bemerkte, dass sie sich eher gereizt als fröhlich anhörte, obwohl sie dafür gar keinen Grund hatte. »Die Nervosität des Bräutigams und das alles.«
    »Hmm«, sagte er und schwieg dann.
    »Cindi wartet im Rittersaal auf Euch«, fuhr Pippa rasch fort, denn wenn sie zu reden aufhörte, würde ihr vielleicht bewusst werden, wie furchtbar ihr Leben war.
    War es nicht genug, dass sie Hunderte Jahre von ihrer Zeit entfernt mehr oder weniger hier festsaß, und das ohne eine Overlock-Nähmaschine? Und ohne

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