Mein zukünftiger Ex
ihren ersten Kater hatte. Sie war auf der Party einer Freundin gewesen und war am Ende auf dem Bett der Eltern dieser Freundin eingeschlafen.
Nick schüttelte den Kopf. »Blythe, ich wollte nicht …«
»Ich weiß, ich weiß, das ist jetzt nicht wichtig. Und ich lehne nicht wegen Malcolm ab«, erklärte Blythe ihm. »Ich lehne meinetwegen ab.«
Er deutete ein Lächeln an, akzeptierte ihre Entscheidung. »Na gut. Das ist dein gutes Recht.« Er hielt inne, dann fügte er mit einem verschwörerischen Funkeln in den Augen hinzu: »Es hätte aber Spaß gemacht.«
Amüsiert brachte Blythe ihn zur Haustür. »Da bin ich sicher. Aber ich bin nicht neugierig genug, um es herauszufinden.«
»Mum? Hallo?« Lolas Stimme brachte Blythe in die Gegenwart zurück. »Wovon tagträumst du?«
Na schön, besser sie sagte jetzt nicht ›von Sex mit deinem Vater.‹ »Tut mir leid, Schatz, ich frage mich nur gerade, ob Malcolm Freude an einem netten Buch über die Französische Revolution zu seinem Geburtstag nächste Woche hätte. So etwas mag er.«
»Ich dachte, du willst ihm einen Pulli kaufen.«
»Ach, das habe ich schon. Einen hübschen rot-gelb Gestreiften mit einem Adler auf der Brust.«
»Wenn das so ist, dann komm mit.« Lola führte sie in die Abteilung mit den historischen Büchern. »Klingt, als ob der arme, alte Malcolm ein Buch über die Französische Revolution brauchen wird, um sich aufzuheitern.«
Im Laufe der vergangenen Woche hatte sich das Wetter eindeutig zum Besseren gewandelt. Die Temperaturen stiegen stetig, und die Sonne schien, trocknete den Boden und ermutigte die ersten Schlüsselblumen, ihre Köpfchen durchs Unterholz zu strecken. Gabe und Savannah mieden die Wege, auf denen sie anderen Spaziergängern begegnen konnten, und schlenderten Arm in Arm durch die Wälder auf dem Hügel bei Minchinhampton Common. Savannah erzählte von ihren Erfahrungen mit anderen Schauspielern und den Kämpfen, die sich einstellten, wenn jemand herausfand, dass seine Co-Stars einen größeren Winnebago als sie selbst herausgehandelt hatten. Selbst als Promi auf der A-Liste kam es offenbar doch auf die Größe an …
»… und dann sagte er, wenn seiner nicht ebenso groß sei wie der von George, würde er sofort das Film-Set verlassen. Und der Regisseur sagte, er habe gehört … hoppla.«
»Vorsichtig.« Gabe fing Savananh auf, die über eine Baumwurzel gestolpert war.
»Wie stark und aufmerksam du bist! Ich liebe es, von dir gerettet zu werden.«
»Ich brauche nicht noch eine Invalide in meinem Leben. Eine Frau, die auf Krücken herumhumpelt, reicht völlig, vielen Dank auch.«
Savannah sah zu ihm auf, dann nahm sie seinen Kopf in ihre Hände und zog ihn zu sich herunter. In ihrem Kuss lag ein neues Drängen. Schließlich ließ sie ihn los und lehnte sich zurück, ihre Brust bebend und ihre Augen fast fiebrig. »Gabe, komm mit mir.«
»Wohin?« Gabe zögerte. Meinte sie, mit ins Cottage für weiteren hemmungslosen Sex? Er war ein vollblütiger Heteromann, aber sein Mut sank angesichts dieser Aussicht. Gabe war sich nämlich nicht sicher, ob er die Energie für eine weitere Runde aufbringen würde.
»Nach L.A . Warum nicht? Wir sind doch gern zusammen, oder nicht?« Savannah krallte sich in die Ärmel seines ausgewaschenen blauen Sweatshirts. »Was hält uns dann noch auf?«
»Moment mal, Los Angeles? Los Angeles in Kalifornien?« Gabe musste einfach fragen. Er hatte diese Lektion auf die harte Tour gelernt, als er vor Jahren eine Frau fragte, ob sie sich mit ihm zusammen
Casablanca
anschauen wollte und sie fröhlich davon ausging, er wollte mit ihr in Urlaub fahren. Soweit er wusste, konnte L.A. durchaus der Name eines neuen, total angesagten Restaurants in London sein.
Savannah strahlte. »Nein, Los Angeles auf Island. Natürlich Los Angeles in Kalifornien.«
Dieses Mal sank ihm der Mut nicht einfach nur, er schnellte nach unten wie ein Aufzug, dessen Halte-Taue gekappt worden waren. Sie ließ es klingen, als sei ihr der Gedanke gerade eben erst gekommen, aber er wusste, dass dem nicht so war. Sie hatte nur darauf gewartet, ihn damit zu überraschen.
»Äh …«
»Sag nicht äh, sag ja! Und es gibt keinen Grund, so besorgt dreinzuschauen!« Savannah schüttelte den Kopf. »Wenn man so darüber nachdenkt, ist es die perfekte Lösung. Mein Agent hat ein Haus für mich in Bel Air gemietet, das ist also schon alles erledigt. Ich weiß, dass es dir nicht gefallen würde, nur dort zu sein, um mir
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