Mein zukünftiger Ex
Tropfen auf, spülte das Tuch unter dem Wasserhahn aus und wrang es aus.
Gabe musste innerlich lächeln. Sally hätte das nie getan. Bestenfalls hätte sie die Tropfen mit ihren Schuhsohlen verrieben.
40 . Kapitel
Blythe liebte es, Lola im Laden zu beobachten, wie sie Kunden weiterhalf und sie zum Lächeln brachte. Für den Rest der Welt mochte Lola eine kompetente junge Frau sein, aber was Blythe betraf, würde sie immer ihr kleines Mädchen bleiben.
Als Lola sie entdeckte, winkte sie und rief: »He, Mum, was für ein Zufall. Dad war gerade hier! Du hast ihn um fünf Minuten verpasst.«
Blythe lächelte und nickte. Ihr fiel auf, dass Lola ihn nicht länger Nick nannte. Sie freute sich für Lola, dass die beiden sich so gut verstanden, sie wünschte nur, Lola würde aufhören …
»Ach, Mum, warum kommst du heute Abend nicht mit? Wir besuchen die neue Ausstellung in der Galerie Simm und anschließend essen wir im Medici zu Abend.« Eifrig fuhr Lola fort. »Wir drei könnten doch zusammen ausgehen. Wir holen dich ab und bringen dich hinterher wieder nach Hause.«
Korrektur. Lola würde immer ihr hartnäckiges, niemals aufgebendes, endlos hoffendes kleines Mädchen bleiben.
»Danke, mein Schatz, aber ich komme nicht mit. Amüsiere dich mit Nick. Kunstgalerien sind nicht mein Ding.«
Das war noch höflich ausgedrückt; Kunstgalerien langweilten sie zu Tode.
Lola schaute enttäuscht. »Na schön, wir müssen ja nicht unbedingt in die Galerie. Wir können gleich ins Medici fahren. Ist das eine bessere Idee?«
Sie gibt einfach
niemals
auf …
»Lola, ist schon gut, ich treffe mich heute Abend mit Malcolm. Im Feathers findet eine Quiznacht statt, und wir wollen da mitmachen. Es ist nicht so, dass ich deinen Vater nicht mag, aber wir führen jetzt beide unser eigenes Leben. Glaub mir, so sind wir glücklicher.« Blythe hatte Lola nicht erzählt – und hatte auch nicht die Absicht, es ihr jemals zu erzählen –, was in der Nacht von Lolas Essen passiert war, als sie und Nick um Mitternacht gegangen waren und sich ein Taxi geteilt hatten. Als der Wagen vor ihrem Haus in Streatham hielt, hatte sich Nick auf einen Kaffee eingeladen und sie war aus Höflichkeit darauf eingegangen. Sie hatten eine halbe Stunde lang recht nett geplaudert, dann hatte Nick sie geküsst.
Es hätte romantisch sein müssen, aber Blythe hatte nichts dabei empfunden. Absolut gar nichts. Er hatte sein Bestes versucht, aber sie hatte nicht einmal den Ansatz einer Gänsehaut verspürt. Es war, als ob man von einer Schachtel Cornflakes geküsst wurde.
Der arme Nick, es war nicht seine Schuld. Er war mit Sicherheit ein mehr als kompetenter Küsser und angesichts der praktischen Erfahrungen, die er im Laufe der Jahre zweifellos gesammelt hatte, küsste er womöglich auf olympischem Niveau. Aber hatte das irgendeine Wirkung auf sie? Nein, hatte es nicht. Vor langer, langer Zeit hatte er ihr einmal alles bedeutet, aber nun war sie gegenüber seinem Charme völlig immun.
Null Punkte.
Komisch, wie sich die Dinge manchmal entwickelten.
»Wir könnten nach oben gehen«, hatte er gemurmelt, ganz der Verführer. »Um der alten Zeiten willen.«
»O Nick, danke für das Angebot.« Blythe hatte gelächelt und seinen Arm bedauernd getätschelt. »Aber besser nicht.«
Dann hatte er diese Augenbrauenbewegung gemacht, die vertraute Kombination aus Überraschung und Unglauben. Diesen Ausdruck hatte sie in Lolas Gesicht gesehen, als sie im Alter von sieben Jahren eine Schublade geöffnet und den in einer Streichholzschachtel versteckten Babyzahn gefunden hatte, der doch nicht magisch von der Zahnfee weggezaubert worden war.
»Warum nicht?«
»Ich will nicht.«
Noch mehr Augenbrauenbewegungen. Etwas sagte Blythe, dass er nicht sehr oft abgewiesen wurde.
»Ist es wegen deinem anderen Kerl? Wie heißt er gleich …?«
»Malcolm.«
»Malcolm.« Für den Bruchteil einer Sekunde zuckten Nicks Mundwinkel, als ob er etwas Abfälliges über seinen Rivalen sagen wollte. Augenscheinlich überlegte er es sich dann aber anders, riss sich zusammen und sagte stattdessen: »Süße, hier sind nur wir zwei. Du und ich. Malcolm muss davon nichts erfahren.«
Blythe bedachte ihn mit einem langen Blick. »O Nick, das würde ich Malcolm nicht antun. Und du solltest mich auch nicht darum bitten.«
Er besaß immerhin so viel Anstand, beschämt auszusehen. Dieses Mal erinnerte sein Gesichtsausdruck auf unheimliche Weise an den von Lola an jenem Morgen, als sie mit 15
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