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Mein zukünftiger Ex

Mein zukünftiger Ex

Titel: Mein zukünftiger Ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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wahrnahm. Und bei ihm war es wirklich eine Transformation. Der entsetzlich buschige Bart war weg. Seine Haare waren geschnitten und mit Gel aus dem Gesicht gekämmt. Anstatt des flusigen Pullis und der ausgebeulten Cordhose trug er – unglaublich! – einen wirklich gut geschnittenen, dunklen Anzug.
    Kurzum: Wow! Malcolm sah um Jahre jünger aus, wie ein völlig anderer Mensch. Jetzt, wo man tatsächlich sein Gesicht sehen konnte, wirkte es gar nicht so furchtbar. Warum um alles hatte er sich überhaupt diesen schrecklichen Bart wachsen lassen?
    Neben ihr sagte Doug: »Ich glaube einfach nicht, dass deine Mum bei so was mitmacht. Wessen Idee war das?«
    Lola runzelte die Stirn, weil ihr im Schock des Augenblicks gar nicht die Idee gekommen war, sich diese Frage zu stellen. Doch nun fragte sie sich das sehr wohl. Es schien überaus merkwürdig. Blythe war gar nicht der Typ, sich solche Sendungen anzuschauen, und sie hatte auch noch nie den Wunsch gehegt, im Fernsehen aufzutreten.
    »… nun, Malcolm, es war also Ihre Idee, heute herzukommen«, gurrte die Moderatorin, »weil Sie das Gefühl hatten, Sie müssten Ihr Erscheinungsbild aufpeppen.«
    Lola stellten sich panisch die Nackenhaare hoch: Konnte die Moderatorin etwa ihre Gedanken lesen?
    »Ja, das stimmt.« Malcolm blickte verschämt. »Vermutlich wollte ich auf die Leute einen besseren Eindruck machen … oder genauer gesagt wollte ich, dass die Leute eine bessere Meinung von mir bekommen …«
    »Er ist zu höflich, um es auszusprechen«, fiel Blythe ihm ins Wort, »aber in Wirklichkeit spricht er von meiner Tochter.«
    »Oh!« Lola schnappte nach Luft.
    »Daraus schließe ich, dass Ihre Tochter in Sachen Kleidung feste Vorstellungen hat.« Die Moderatorin sah Blythe mitfühlend an.
    »So kann man es ausdrücken. Anna Wintour ist nichts dagegen«, erklärte Blythe. »Ständig sagt sie zu mir, dass ich aussehe wie durchgekaut und ausgespuckt.«
    »Das tue ich
nicht
!«, rief Lola. »Nicht ständig!«
    »Sowas perlt einfach an mir ab. Manchmal befolge ich ihren Rat«, fuhr Blythe fort, »manchmal nicht. Aber ich bin ja auch ihre Mutter. Ich bin an sie gewöhnt.«
    »Wohingegen es für Sie nicht ganz so einfach ist, Malcolm, nicht wahr?« Die Stimme der Moderatorin wurde weich. »Eine solche Kritik kann ganz schön wehtun, richtig?«
    Fassungslos sagte Lola: »Aber ich habe ihn nicht kritisiert! Nie!«
    »O nein, nein, Blythes Tochter hat mich nie kritisiert. Zumindest nicht ausdrücklich«, warf Malcolm rasch ein. »Sie ist ein entzückendes Mädchen, sehr höflich. Ich hatte nur das Gefühl, dass ich in, äh, Bekleidungsfragen etwas Nachhilfe gebrauchen könnte. Mich anzuziehen und das Beste aus mir zu machen war noch nie meine Stärke. Und ich möchte, dass Lola mich mag, weil … nun ja, weil ich große Stücke auf ihre Mutter halte.«
    Lolas Hals schnürte sich zu. Sie konnte nicht sprechen, konnte nicht schlucken.
    Die Moderatorin zwinkerte in die Kamera. »Also, Lola, ich weiß, dass Sie uns in diesem Augenblick nicht sehen können, weil Sie bei der Arbeit sind und Malcolm und Blythe Ihnen nicht gesagt haben, dass sie heute zu uns kommen würden, aber wenn Sie zufällig eine Aufzeichnung dieser Sendung sehen sollten, dann werden Sie mir doch sicher zustimmen, dass Malcolm und Ihre Mutter sich ordentlich ins Zeug gelegt haben! Die beiden sehen wunderbar aus. Wenn Sie mich fragen, so kann Ihre Mutter von Glück reden, dass sie einen so fürsorglichen und einfühlsamen Mann gefunden hat.«
    »Hier«, murmelte Doug. Lola nahm das Taschentuch und wischte sich die Augen.
    »Nach der Pause reden wir mit einem Ehemann und seiner Frau, die sich beide einer Geschlechtsumwandlung unterzogen haben«, fuhr die Moderatorin fröhlich fort. »Sie kommen zusammen mit ihrer Tochter hier ins Studio, die noch bis vor zwei Jahren ihr Sohn war!«
    »Na also.« Doug lächelte schief. »Es könnte viel schlimmer sein.«
    »Ich schäme mich so.« Lola schnüffelte, weil es eine Sache war, ein Taschentuch geliehen zu bekommen und sich damit damenhaft eine Träne aus dem Augenwinkel zu wischen, aber eine völlig andere, kräftig hineinzuschnäuzen.
    »Das ist also der Freund deiner Mutter, der, den du nicht magst.«
    »Es ist nicht so, dass ich ihn nicht mag. Ich dachte nur, dass Mum es besser treffen könnte.« Schnüffel. »Ich dachte, dass sie sich nur mit Malcolm zufrieden gibt, weil er so leicht zu haben war.«
    So
hatte sie es nicht gemeint – bäh, schnell weg mit dem

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