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Mein zukünftiger Ex

Mein zukünftiger Ex

Titel: Mein zukünftiger Ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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Gedanken.
    »Er scheint ein netter Kerl zu sein.«
    »Ist er auch. Ich konnte nur seinen Bart n-nicht ertragen.« Lola gab auf und schnäuzte kräftig in das Taschentuch. »Und jetzt weiß jeder, wie oberflächlich ich bin. Aller werden denken, dass ich ein schrecklicher M-mensch bin.«
    Einen Augenblick lang glaubte sie, Dougie würde seinen Arm um sie legen, ihr versichern, dass sie keineswegs schrecklich war, vielleicht sogar einen tröstenden Kuss auf ihre Stirn pflanzen. Stattdessen tauchte der nervende Verkäufer wieder auf und sagte zu Doug: »Ist sie hier fertig? Kann ich jetzt wieder den alten Sender einstellen?«
    »Tut mir leid, ja, vielen Dank auch.« Doug merkte, dass die Kunden in der Nähe sie beobachteten. Er rief sich zur Ordnung und sah auf seine Armbanduhr. »Komm schon.« Er stupste Lola an der Schulter und meinte weithin hörbar: »Ich bringe dich jetzt zurück in die geschlossene Abteilung, bevor die Schwestern merken, dass du geflohen bist.«
     
    Blythe war aus dem grünen Etuikleid geschlüpft und hatte sich die Haare gewaschen. In ihrem lila-geblümten Top und dem Nadelstreifenrock – die glänzende, fatzenglatte Fönfrisur nur noch eine blasse Erinnerung – sah sie wieder wie sie selbst aus.
    »War es nicht furchtbar? Ich kam mir vor wie ein Klon!« Sie umarmte Lola. »Und der Eyeliner. Nie wieder!«
    Malcolm folgte Blythe auf dem Fuße. »Sie schimpft schon den ganzen Tag über diesen Eyeliner.«
    »Du sei mal ganz still«, konterte Blythe, »du musstest ja keinen tragen.«
    »Nein, aber ich musste trotzdem in die Maske, oder etwa nicht? Die haben Grundierung auf mein Gesicht getan.« Malcolm schüttelte verwundert den Kopf. »Und Puder! Das war für mich das erste Mal, das könnt ihr mir glauben. Ich kam mir vor wie Danny La Rue!«
    »Malcolm, es tut mir so leid.« Lola ging an ihrer Mutter vorbei und begrüßte ihn mit einer Umarmung und einem Kuss auf seine frisch rasierte Wange. »Ich hatte nie die Absicht, dir Minderwertigkeitsgefühle einzujagen … ich
schäme
mich so …«
    »O nein, du musst dich nicht entschuldigen.« Verlegen sagte Malcolm: »Die Sache ist die, du hattest recht. Ich wusste es ja selbst, ich hatte nur nie den Mut, mich von allein zu verändern. Wenn man zwanzig Jahre lang einen Vollbart hatte, dann ist man irgendwie daran gewöhnt. Wenn überhaupt«, fuhr er an Lola gewandt fort, »bin ich dir sogar dankbar, dass du deiner Mutter sagtest, ich sähe furchteinflößend aus.«
    Aua.
    »Jetzt siehst du auf jeden Fall phantastisch aus.« Sie trat zurück, begutachtete ihn und meinte es wirklich ernst.
    »Ja wirklich!« Blythe nickte zustimmend.
    »Ich habe alle meine alten Pullis weggeworfen«, erklärte Malcolm stolz. »Die Modefrau hat mir aufgetragen, alles zu entsorgen, was einen Aufdruck hat, und das habe ich getan.«
    »Das hat sie zu mir auch gesagt«, warf Blythe ein, »und ich habe zu ihr gesagt, sie könne mich mal.«
    »Heute Nachmittag waren wir bei Marks and Spencer und haben neue Sachen gekauft. Die Modefrau hat mir extra eine Liste erstellt. Sie meinte, ich sollte auch keine Sandalen mehr tragen.«
    Lola gelangte zu dem Schluss, dass sie die Modefrau von ganzem Herzen liebte. »Tja, wie auch immer, danke, dass du mich mit Humor ertragen hast. Und warum stehen wir eigentlich noch hier im Flur? Kommt doch herein.«
    »Tut mir leid, Schatz, wir können nicht bleiben.« Blythe strahlte. »Wir sind nur vorbeigekommen, um dir unser neues Ich zu zeigen. Nun ja«, ergänzte sie, »damit Malcolm dir sein neues Ich zeigen kann und ich dir zeigen kann, dass ich wieder ganz die Alte bin. Wir müssen jetzt in den Pub – es ist Quiznacht, und alle wollen unbedingt hören, wie es im Fernsehstudio so lief.«
    Lola lag es auf der Zunge, ihre Mutter zu fragen, ob sie Malcolm jetzt lieber mochte als vorher. Aber sie kannte die Antwort bereits. Malcolm mochte sich über seine Verwandlung freuen, aber für Blythe machte all das keinen Unterschied, denn die äußere Erscheinung war für sie schlicht und ergreifend irrelevant. Was zählte, war der Mensch dahinter.
    Und was am schlimmsten war: Lola wusste, dass Blythe recht hatte. Vielleicht würde es ihr helfen, über Dougie hinwegzukommen, wenn sie sich mit EJ mehr Mühe gab?

45 . Kapitel
    »Dreizehn zu drei«, rief Nick.« Bereit? Oder willst du ein paar Minuten Verschnaufpause, um wieder zu Atem zu kommen?«
    Zu Atem kommen? Was für ein Atem? In ihren Lungen war jedenfalls kein Atem mehr, so viel stand fest. Lola

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