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Mein zukünftiger Ex

Mein zukünftiger Ex

Titel: Mein zukünftiger Ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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schüttelte den Kopf, fest entschlossen, jetzt nicht aufzugeben. Also ehrlich, das hier war nur Badminton. Wenn es Tennis oder Squash wäre, könnte sie ja verstehen, warum sie so erschöpft war, aber Badminton war doch eine völlig andere Liga. Jeder wusste, dass es eines dieser verweichlichten Spiele war, dem Kinder und alte Leute frönten. Bei dem man einen dämlichen, kleinen Federball über ein Netz beförderte. Als Kind hatte sie Badminton hinten im Garten gespielt, und es war auch nicht annähernd so anstrengend gewesen.
    »Huch.« Lola schnappte nach Luft, nachdem der Federball an ihrem Ohr vorbeigesaust war. Dummer,
dummer
Schläger …
    »Vierzehn zu drei.« Nick grinste und bereitete sich auf den nächsten Aufschlag vor.
    »Huch.« Verdammt!
    »Gewonnen.« Er kam auf ihre Seite des Netzes und tätschelte ihr den Rücken. »Gut gemacht.«
    »Du kannst nicht ›gut gemacht‹ sagen, wenn das gar nicht stimmt.« Lola fasste sich an die Hüften, weil sie Seitenstechen hatte und wissen wollte, welche Seite mehr schmerzte. »Ich war sauschlecht«, keuchte sie.
    »Nein, warst du nicht. Du warst sogar ziemlich gut. Ich war nur besser.«
    »Das ist so unfair. Ich bin deine Tochter. Musst du mich nicht gewinnen lassen?«
    Er schaute amüsiert. »Nicht, wenn du 27 bist.«
    Lola beugte sich vor, die Hände auf den Knien, dann wurde ihr klar, dass die Leute draußen vor der Glaswand ihre Unterhose sehen konnten, und sie richtete sich rasch wieder auf. Was dem Ganzen die Krone aufsetzte, war, dass es ihre Idee gewesen war, hier herzukommen, weil sie herausgefunden hatte, dass Dougie ein Mitglied des Merton-Sport-und-Fitnessclubs in Kensington war. Am vergangenen Donnerstag hatte Sally beiläufig erwähnt, dass er an diesem Abend Squash spielen würde. Lola nahm an, dass die Donnerstage im Mertons regelmäßige Termine für ihn waren und hatte daraufhin im Club angerufen und gefragt, ob sie und ihr Vater für eine Schnupperstunde vorbeikommen durften, um herauszufinden, ob sie Mitglied werden wollten.
    Und ja, das Merton schien wirklich ein toller Ort, um unter Leute zu kommen und sich ein paar Kalorien abzutrainieren, wenn man das wollte, aber es gab einen klitzekleinen Haken.
    Kein Doug. Nirgends. Sie waren durch den ganzen Club geführt worden und weit und breit war nichts von Dougie zu sehen. Außerdem durften sie großzügigerweise eine Stunde lang kostenlos den Badminton-Platz benutzen, und nun waren sie moralisch verpflichtet, das auch zu tun.
    Lola keuchte immer noch wie ein Perverser. Sie sah zu der Uhr an der Wand hoch. Neun Minuten gespielt, noch 51  Minuten.
    Sie sah ihren Vater an, der nicht einmal annähernd außer Atem war. »Ist gut, noch eine Runde. Aber dieses Mal tun wir so, als sei ich sechs, und du lässt mich gewinnen!«
     
    Noch nie war eine Stunde derart langsam vergangen. Am Ende war Lola totenbleich im Gesicht, sie keuchte wie eine Dampflok, und ihre Beine waren so weich wie zu lange gekochte Spaghetti. Badminton war doch kein Spiel für Weicheier. Schlachterprobte Armeesoldaten könnten sich durch dieses Spiel fit halten. Gott sei Dank war Dougie nicht hier gewesen, um ihre Demütigung mitzuerleben.
    »Bereit für einen Drink?«, fragte Nick, während sie sich zitternd mit einem Handtuch Gesicht und Hals trocken wischte.
    »Bereit für ganz viele Drinks.« Wie hatte sie es nur jemals für eine gute Idee halten können, hierher zu kommen? Sobald sie sich geduscht und umgezogen hatte, hieße es ab durch die Mitte.
    »Du hast da drüben deinen Haarreif fallen lassen«, sagte Nick, während Lola es gerade eben so schaffte, sich ihre Sporttasche über die Schulter zu hängen.
    »Ich kann ihn nicht aufheben, das tut zu weh.«
    Sie sah zu, wie Nick zurückging, um ihren Haarreif zu holen, dann drehte sie sich um und stieß erschöpft die gläserne Schwingtür auf.
    Dougie wartete auf der anderen Seite der Tür und beobachtete sie.
    »Oh!« Soviel dazu, dass sie ihrem Glücksstern gedankt hatte, weil er Doug nicht hatte zusehen lassen. Falls es einen Gott gab, dann hatte er es wirklich auf sie abgesehen. Ein Schweißtropfen kullerte über ihre Stirn. Das war dann wohl die glamouröse Krönung des Ganzen.
    »Lola, was soll das?« Doug schüttelte den Kopf. »Bist du jetzt als Stalkerin hinter mir her?«
    Lola schluckte. Ihr wurde plötzlich klar, dass dem genau so war. Sofort ging sie zur Verteidigung über. »Wovon sprichst du bitte? Natürlich bin ich nicht als Stalkerin hinter dir her! Wer sagt,

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